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Re: [InetBib] Bibliotheken als Verleger
- Date: Wed, 15 Mar 2006 11:23:36 +0100 (CET)
- From: Eric Steinhauer <eric.steinhauer@xxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Bibliotheken als Verleger
Na klar, wenn Sie auf ein Lektorat, Marketing, Vertrieb, Lagerhaltung,
Rechnungswesen...verzichten können.
Können wir!!
In den üblichen Dissertationenverlagen gibt es ebenfalls kein Lektorat. Der
Autor trägt nach Maßgabe von Formatvorlagen die Verantwortung für sein
Manuskript. Bei Hochschulschriften hat das inhaltliche Lektorat bereits im
Prüfungsverfahren durch zwei Hochschullehrer stattgefunden, die ja die
Druckreife der Arbeit erklären müssen. Für Marketing spielt bei
wissenschaftlichen Dissertationen, für die Veröffentlichungszwang(!) besteht,
keine besondere Veranlassung. Entscheidend ist nur, daß die Arbeiten
entsprechend erschlossen sind und so von den wissenschaftlichen community
gefunden werden. Weiteres Marketing in Form von Rezensionen und dergleichen
übernimmt der Autor in seinem Netzwerk. Das funktioniert auch bei den
herkömmlichen Verlagen so. Vertrieb, Lagerhaltung und Rechnungswesen übernehmen
externe Dienstleister. Wenn Sie im Wege des print on demand verlegen, fallen
hier kaum Kosten an. Aber auch für offset-Produktionen gibt es günstige
Lösungen.
Zum Thema Verlag:
Ich kenne das Beispiel eines sehr renommierten und alteingesessenen Verlages,
beim der Autor jegliche Formatierung übernommen hat. Das Buch kostet mehr als
60 ? (immerhin ein hübscher Leinenband) und der Autor hat einen
Durckkostenzuschuß von 5.000 ? zahlen müssen, freilich ohne Gewinnbeteiligung.
Natürlich macht der Verlag nun etwas Werbung. Aber das ist nicht der Rede wert.
Mit einem Budget von 5000 ? kann ich jedem einschlägig interessierten
Wissenschaftler und einigen Dutzend Bibliotheken ein im Print on demand
herstelltes Buch einfach schenken! Damit ist die Verbreitung erledigt. Was ist
dann noch der Nutzen des Verlages?
Zu Klarstellung: das skizzierte Modell ist für Hochschulschriften gut geeignet.
Klassische Lehr- und Handbücher und dergleichen erfordern anderes Know how.
Hier gebe ich Ihnen recht, das kann man nicht so einfach nebenbei machen.
Eric Steinhauer
P.S.: Schon mal ein wenig Werbung.
Fortbildung von DBV Thüringen und VDB Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen:
"Dienstleistungen für die Wissenschaft"
Mittwoch, 27. September 2006
10.00 - 16.00 Uhr
Technische Universität Ilmenau, Campus-Center, Senatssaal
EUR 20,- / VDB-Mitglieder ermäßigt.
Hochschulbibliotheken stellen nicht nur Literatur bereit. Sie können
Wissenschaftler bei der Durchführung von Publikationsvorhaben und bei der
wissenschaftlichen Selbstdarstellung im Internet tatkräftig unterstützen.
Darüber hinaus wirken Bibliothekare im Bereich propädeutischer
Lehrveranstaltungen als Dozenten. Die Veranstaltung will "Publizieren" und
"Lehren" als bibliothekarische Handlungsfelder vorstellen und als
"Dienstleistungen für die Wissenschaft" strategisch konturieren.
Anmeldung im Sekretatriat der UB Ilmenau unter (Formular ganz unten auf der
Seite)
http://www.bibliotheksverband.de/lv-thueringen/fortbildung2006.html
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.