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Re: [InetBib] Bibliotheken als Verleger



Liebe KollegInnen und Kollegen

Es geht primär vor allem um die Wahrnehmung der Rechte
des aus öffentlichen Geldern entstehenden wissenschaftlichen Outputs
und deren organisierte und kontrollierte Sammelvertretung gegenüber dem
kommerziellen Verlagswesen.
Wie und ob sich auch eine klarerwiese primär elektronische Verlagstätigkeit
gleichzeitig realisieren lässt wird jede Bibliothek mit Ihrer Parent
Institution klären müssen. Vom selber bis Outsourcen wird jetzt schon alles
gemacht und erprobt.

Die Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen sind bereits jetzt >
kaum noch in der Lage ihre Kernaufgaben zu erfüllen, wie wollen sie
solche komplexen Aufgaben zusätzlich bewältigen?

Da werden Szenarien beschrieben, die hoffentlich nur den Teufel an die Wand
malen (imho seh ich den BibDok/IuD Bereich nicht so!) ... aber wenig
geeignet sind die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen.

MfG C.Cazan

--- Ursprüngliche Nachricht ---
Von: "Jan Haag" <jan.haag@xxxxxxxxx>
An: "Internet in Bibliotheken" <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Betreff: [InetBib] Bibliotheken als Verleger
Datum: Wed, 15 Mar 2006 09:27:43 +0100

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Immer wieder wird hier angeregt, Bibliotheken sollten über eigene VTS oder
Verlage verlegerisch tätig werden und damit - zumindest einen Teil - des
heute existierenden Marktes für wissenschaftliche Literatur durch
alternative Angebote ersetzen.
Ich halte solche Vorstellungen für blauäugig, weil offensichtlich eine
große
Unkenntnis darüber besteht, welchen personellen und finanziellen Einsatz
und
welches Know How es erfordert, verlegerische Aktivitäten von einiger
Qualität auf die Beine zu stellen. Die Bibliotheken und andere öffentliche
Einrichtungen sind bereits jetzt kaum noch in der Lage ihre Kernaufgaben
zu
erfüllen, wie wollen sie solche komplexen Aufgaben zusätzlich bewältigen?
Wir werden uns damit abfinden müssen, dass die Kompetenzen, die
privatwirtschaftliche Verlage über Jahrzehnte aufgebaut haben, nicht von
heute auf morgen und schon gar nicht von der öffentlichen Hand ersetzt
werden können.  Der Weg kann nur über mehr Kooperation und gegenseitigen
Meinungs- und Erfahrungsaustausch mit den marktwirtschaftlichen Anbietern
führen.


Jan Haag
Ulm


-- 
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