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Re: [InetBib] Bundesweit zugängliche Pay-per-Use-Angebote




On Wed, 8 Feb 2006, Torsten Schaßan wrote:


Auch in Berlin geht es nicht. Wer aus der Ferne z.B. die SB-Datenbank
RSWB aufrufen möchte, stößt auf den Vermerk "Diese Serviceleistung steht
Ihnen außerhalb der Räumlichkeiten der Staatsbibliothek nicht zur
Verfügung". Und das ist, um es mit den Worten eines prominenten
Berliners zu sagen, auch gut so. Wenn der Home-Access freigegeben würde,
müsste nur noch eine einzige Bibliothek die Datenbank abonnieren, und
sie wäre dann grundsätzlich weltweit kostenlos zugreifbar.
Es stimmt übrigens nicht, dass die UBB "nur an ihre Studenten denken":
Auch die Studierenden können (wie das Beispiel zeigt) aus den genannten
Gründen nicht von zu Hause zugreifen.

Das finde ich keinen hinreichend guten Grund: Wenn ich Mitglied einer
Institution bin, dann möchte ich auch von ausserhalb aus den Zugriff auf
die Daten haben, den ich in der Institution selber hätte. In der Uni
Köln z.B. kann man sich (noch?) per VPN in das Uninetz einklinken und
damit identifiziert man sich als Mitglied der Institution. Auf diese
Weise kann man auch von auswärts auf die Ressourcen zugreifen. Das
sollte Standard sein!

Lieber Herr Schaßan,
das sehe ich ebenso (und wird wohl auch an den meisten Unis in der von
Ihnen beschriebenen Weise angeboten). Das aendert aber nichts an dem
grundlegenden Streitpunkt, der hier von einigen immer wieder bemueht wird,
warum Information ueberhaupt etwas kosten soll und lizenzierte
digitale Produkte nicht ebenso generell frei verfuegbar sein muessten (ich
bin da aus verschiedenen Gruenden skeptisch, moechte aber bitte keinesfalls
eine Grundsatzdebatte lostreten).

Mir geht es um etwas anderes. Ein wenig nachdenklich stimmt naemlich
schon, dass aus meiner Sicht nuetzliche und interessante Informationen
(wie den Pay-per-Use-Ansatz aus der BSB) hier sogleich mit der Open-Access-Keule
(ich spitze etwas zu: "alles fuer alle an jedem Ort - kostenlos und sofort") 
platt gemacht
werden (sollen). Unabhaengig davon, wie man sich in der Grundsatzfrage
positionieren mag, finde ich dies bedenklich und frustrierend fuer alle,
die sich hier die "Muehe machen" zu informieren und ebenso diejenigen
(99%?), die hier keine Polemik, sondern hilfreiche Informationen suchen.

Dass die Angebote zur (nationalen? Koennte man sich darauf
einigen?) elektron. Informationsversorgung, Stichwort
"Nationallizenzen", sicher in vielerlei Hinsicht ausgebaut werden
koennten, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ob die Nutzer das
genannte BSB-Modell annehmen, auch. Dass es zustande kommt, empfinde ich,
zum gegenwaertigen Zeitpunkt, auf jeden Fall als mitteilenswert und
als denkbare Zugangsalternative.

Mit freundlichem Gruss aus Berlin
Mario Kowalak




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