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Re: Bürgerrechte und Bibliotheken
- Date: Tue, 18 Jan 2005 12:33:52 +0100
- From: Daniel Zimmel <zimmel@xxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: Bürgerrechte und Bibliotheken
On Mon, 17 Jan 2005 20:08:23 +0100
Frauke Mahrt-Thomsen wrote:
> Vorab möchte
> ich aber doch sagen, dass Sie sich sicher vorstellen
> können, das es für
> eine kleine Gruppe und einen Kleinstverlag schon schwer
> genug ist, so eine
> Publikation auf den Buchmarkt zu bringen.
At 20:25 17.01.2005 +0100, Klaus Graf wrote:
Ich halte diese Argumentation fuer absolut absurd.
Gegenoeffentlichkeit kann man nur herstellen, indem man die
Potentiale des Internets nutzt.
Vielen Dank für Ihren Hinweis auf die Akribie-Beiträge. Ich werde mir ein
Exemplar besorgen, es klingt sehr spannend.
Nur: Klaus Grafs Argumenten ist schwer zu widersprechen: dass es so schwer
ist, eine Kleinstpublikation auf den Buchmarkt zu bringen und damit für den
Verlag (hoffentlich) die Kosten auszugleichen (von Gewinn will ich hier gar
nicht sprechen), ist doch gerade ein Argument für die freie Zugänglichkeit
im Internet, oder nicht? Geht es Ihnen um Rezensionsaufmerksamkeit? Oder
nur um ein gedrucktes Exemplar mit Kolophon für den Nachttisch? Oder
tatsächlich um möglichst breite Streuung der gesammelten Beiträge? Für
letzteres gibt es schon lange geeignetere Distributionskanäle als das VLB.
Welche rationalen Ängste stehen eigentlich hinter der Verweigerung, diese
auch zu nutzen (und sei es zusätzlich zur Print-Publikation)?
Selbstabschaffung des bibliothekarischen Berufs durch sich verändernde
moderne wissenschaftliche Kommunikationswege? Das Medium Internet ist da,
unter Wissenschaftlern akzeptiert, und es wird nicht mehr schwinden.
Unsere Wissenschaftler hier würden am liebsten alles digital auf ihre
Bildschirme zaubern, zumal sie die Monographien ja nicht gemütlich in der
Badewanne lesen wollen (= Printform unerlässlich, allein schon wegen des
Stromschlagrisikos).
Auch hier ist es eine Sache der Abwägung: breite Aufmerksamkeit oder
Nischenpublikation. Den sicherlich spannenden Akribie-Beiträgen ist eine
weite Rezeption zu wünschen. Ich werde gleich meinen Buchhändler anrufen,
ob der Verlag es innerhalb von zwei Wochen liefern kann ;-)
Gruß,
Daniel Zimmel
--
Daniel Zimmel Tel. +49 228 91416-17
Max-Planck-Institut zur
Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn ||/| Bibliothek
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