Walther Umstätter wrote on October 20 10:03
Wenn Sie (ich könnte auch sagen wir) dabei trotzdem ein Unbehagen
verspüren, von einem Fließband zu sprechen,
so stimme ich ihnen insofern zu, als ich auch der Meinung bin, dass man
die Produktion von Wissen nicht mit der Produktion von Autos verwechseln
darf.
Beim Auto ist klar, wer oder welcher Roboter ein bestimmtes Teil hinzufügt.
In der Wissenschaft nicht. Um so deutlicher müssen wir herausarbeiten,
wo die Unterschiede liegen.
Im Internet machen sich die "Kollaborateure" weltweit darauf aufmerksam,
was an Wissen da ist, und wo Wissen fehlt,
damit irgend ein Experte in der Welt versuchen kann diese Lücke zu
schließen.
Das ist im Prinzip nichts neues, weil wir in den Bibliotheken schon immer,
und weiter verfeinert in den Dokumentationen, nichts anderes getan haben.
Als zusammengehöriges Wissen synoptisch darzustellen, damit die noch
offenen Fragen leichter erkennbar sind.
Lieber Herr Umstätter,
ich verstehe Ihr Anliegen; es ging mir in meinem Monitum einzig um die
sprachlich schärfere Unterscheidung zwischen dem Wissen selbst und den
Medien des Wissens. Man kann die beiden Ebenen im Alltag der
Bequemlichkeit halber gerne überblenden, sollte aber in bestimmten
Kontexten der Deutlichkeit halber trennen, was sachlich getrennt
werden muß, wenn es darauf ankommt. Wir können also gerne weiter davon
sprechen, daß in Bibliotheken "Wissen" vorgehalten und dokumentiert
werde, solange wir durchschauen, daß wir hier metaphorisch reden und
eigentlich "Medien des Wissens" meinen.
Schöne Grüße,
Ihr
Uwe Jochum