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AW: Netiquette bei Initiativbewerbungen per E-Mail
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist sicher zeitaufwändig oder sogar -raubend, auf ein Unmaß
Initiativbewerbungen individuell zu antworten. Jedoch ein wenigstens
standardisiertes Schreiben -ob per Post oder E-Mail sei dahingestellt- steht
den BewerberInnen meines Erachtens nach in jedem Fall zu.
Betrachten Sie den Sachverhalt auch mal von der anderen Seite: Aus eigener
Erfahrung als frisch diplomierte Bibliothekarin (und bisher ohne Erfolg bei
der Stellensuche im Bibliotheks-/Informationsbereich) kann ich berichten,
dass man in jede noch so aussichtslos erscheinende (Initiativ-)Bewerbung
Hoffnung steckt. Man gibt sich die größte Mühe, Informationen
zusammenzutragen und macht sich um Gestaltung, Ausdruck, etc. viel
intensivere Gedanken als bei einer Bewerbung auf eine Stellenanzeige in der
das erwartete Profil bereits geschildert wird. Bei einer Initiativbewerbung
muss man die Erwartungen der Einrichtung abschätzen und diese dann auch
treffen, evtl. überhaupt erst einen Bedarf wecken. In der ?freien Wirtschaft
?, sagt man, funktionier(t)e das oft, man kann in der einschlägigen
Literatur lesen, dass von drei versandten Initiativbewerbungen wenigstens
eine erfolgreich sei.
Auch wenn man nicht von dieser Trefferquote ausgeht -ich bin sicher, im
Bibliothekswesen kann man das auch nicht- es steht allen BewerberInnen in
Anbetracht Ihrer Bemühungen doch wenigstens eine standardisierte Absage zu.
Selbst wenn die Bewerbung nicht den Anschein einer wohlüberlegten und
individuellen Ausarbeitung hat, ein breites Streuen wird gerade für
Initiativbewerbungen als erfolgversprechend angesehen. Und ein solches
Vorgehen ist heute zudem unerlässlich: der Arbeitsmarkt lässt es doch gar
nicht (mehr) zu, sich auf ein paar einzelne Stellen oder in Frage kommende
Einrichtungen zu beschränken!
Erschreckend ist in diesem Zusammenhang neben einer Vielzahl ähnlicher
Widersprüchlichkeiten z.B. auch die Forderung der Arbeitgeber nach flexiblen
Mitarbeitern (wobei ein Umzug aus einem anderen Bundesland -sei es auch ?nur
? für eine befristete Mutterschutzvertretung- m.E. ein deutliches Zeichen
von hoher Flexibilität ist) und wünschen sich gleichzeitig nur Bewerbungen
aus der unmittelbaren Nachbarschaft oder dem ?Tagespendlerbereich?...
Mit freundlichen Grüßen,
Stefanie Schneider
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Stefanie Schneider
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