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Re: Bibliothekssponsor Bill Gates (war: AW: AW: Bildungsstandards - mit Bibliotheken nichts zu tun?)
- Date: Mon, 14 Jul 2003 22:19:19 +0200
- From: "Kummer" <dkummer _at__ bum.htwk-leipzig.de>
- Subject: Re: Bibliothekssponsor Bill Gates (war: AW: AW: Bildungsstandards - mit Bibliotheken nichts zu tun?)
Lieber Herr Rohde,
wie B.G. haben vermögende deutsche Bürger auch noch in den Zwanzigern viel
zur Finanzierung öffentlicher Bibliotheken und Lesehallen beigetragen. Zwei
Weltkriege und Gaskammern haben dieser Tradition des sozialen Humanismus in
Deutschland schweren Schaden zugefügt, der bis heute nachzuwirken scheint,
oder kennen Sie deutsche Milliardäre und Millionäre (neben Bertelsmann in
Gütersloh), die heute die Öffentlichen Bibliotheken ihres Heimatortes
finanzieren in selbstbestimmter Wahrnehmung Art. 14 GG, daß der Gebrauch von
Eigentum zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll?... Wir können in
Deutschland sehr wohl eine Menge B.G. gebrauchen, zumal ja der
Spitzensteuersatz drastisch gesenkt wurde. Vielleicht gelingt es jemanden
auch, daß die B.G.Foundation in Deutschland eine Zweigstelle errichtet? MfG
Dietmar Kummer
----- Original Message -----
From: Rohde Bernd <Bernd.Rohde _at__ stub.unibe.ch>
To: Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
Sent: Monday, July 14, 2003 1:58 PM
Subject: Bibliothekssponsor Bill Gates (war: AW: AW: Bildungsstandards - mit
Bibliotheken nichts zu tun?)
> Liebe Liste,
>
> > Recht unbekannt ist hierzulande, aber gesagt werden muss das nun auch
mal,
> > dass es immerhin aber einen grossen Sponsor gibt, der u.a. den
oeffentlichen
> > Bibliotheken in den letzten Jahren unter die Arme greift: Bill Gates.
> Ist das nicht der Bill Gates, der es sich zum Ziel gemacht hat, dass
innerhalb seiner Lebenszeit gedruckte Buecher vollstaendig durch
elektronische Miedien ersetzt werden sollen?
> > Genauer gesagt: die Bill & Melinda Gates Foundation hat seit 2000 mit
einem
> > Stiftungskapital von 24 Milliarden (!) Dollar...
> Tja, das sind doch nicht mehr als die Portokosten im Vergleich zu seinen
Einkuenften durch total ueberteuerte Betriebssysteme, Office Produkte etc.
(Massenware, die aber interessanterweise absolut nicht den Preis von
Massenware besitzt).
> > ... etwa die Haelfte der public libraries mit Technologie und mit
Knowhow ausgestattet,
> > um Internet-Zugang zu den sozial schwachen Schichten zu bringen.
> Wieviele dieser Bibliotheksrechner laufen unter Linux oder haben auch nur
einen anderen Browser installiert?
> > Die Stiftung agiert nach eigenem Bekunden losgeloest von den
wirtschaftlichen Interessen das Konzerns.
> > Wohl kaum gegen dieselben, aber "pecunia non olet", werden sich die
profitierenden Bibliotheken im Zweifelsfalle sagen.
> Frueher waren es z.B. die Moenche die, wie Luther kritisiert hat, meinten,
durch gute Werke sich einen Platz im Himmel zu verdienen. Und wer als
normaler Mensch sehr viele Ablassbriefe kaufte, der hatte die wenigsten
Suenden. Heute ist das Motiv, sich einen guten Platz und einen guten Ruf in
der Gesellschaft durch diese Werkgerechtigkeit zu ergattern. Was der Mann
mit seiner Firma an Monopolen innehat. Nicht, dass ich ihm seinen
wirtschaftlichen Erfolg nicht goenne, aber wie M$ den kleinen Buerger so
abzockt.
> > So einen Onkel Bill koennten wir auch gebrauchen...
> So einen lieber nicht!
>
> Schoene Gruesse aus Bern
> Bernd Martin Rohde
> __________
>
> Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
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