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Re: Bibliothekskatalog / Suchmaschine
Lieber Herr Eversberg, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich bin etwas skeptisch, was diese schematisch gehaltenen Listen angeht.
Meines Erachtens werden sie nicht der Differenziertheit des Angebotes
gerecht und sind z.T. auch irreführend. Natürlich kann und sollte man
generell auf die prinzipiellen Unterschiede eingehen, aber für viele der
konkret aufgelisteten Punkte bei den Suchmaschinen (so berechtigt auch
der Hinweis auf die jeweilige Problematik ist, z.B. Fehlen von
normierten Metadaten etc.) gibt es x Gegenbeispiele (bei den
Bibliothekskatalogen sicher auch, denn z.B. gibt es auch dort welche mit
angeblichem 'Relevance Ranking'). Zunächst einmal wären Suchmaschinen
als Software von konkreten Services zu unterscheiden, die damit
implementiert werden. Es stimmt einfach nicht, daß mit Suchmaschinen
keine Feldersuche möglich wäre (vgl. Altavista, Fireball, Google etc.).
Die Felder sind nur nicht immer besetzt und werden nicht immer
einheitlich gehandhabt, insbesondere, wenn es sich um sehr heterogenes
Material handelt. Es stimmt keinesfalls, daß in den Indexdateien das
gesamte Wortmaterial aufbereitet ist: auch das ist von Suchmaschine zu
Suchmaschine unterschiedlich. Ein <Title> Tag gibt es bekanntermaßen bei
Webseiten durchaus, abgesehen von anderen Metatags, die längst
Bestandteil des W3C Standards sind. Und natürlich kann man die Suche
auch auf den Titel beschränken. Überhaupt nicht erwähnt ist die
nützliche Kombination von Webkatalog und Suchmaschine, wo auch die
manuelle Selektion und Qualitätskontrolle wieder ins Spiel kommen kann.
Es gibt allgemeine und spezialisierte (sowohl auf bestimmte Materialien
als auch disziplinorientierte) Web Search Services. Ich vermisse einen
Hinweis auf die einschlägigen Metadaten-Initiativen (Dublin Core) etc.,
mit deren Hilfe sich auch die Websuche näher an die Qualitätsstandard
klassischer Katalogsuche heranbringen läßt (über die Defizite
bestehender All Purpose Search Engines bei der Indexierung solcher Daten
ist hier schon oft gesprochen worden). Ich glaube nicht, daß
Verallgemeinerungen dieser Art (worst case Szenario) wirklich hilfreich
für Benutzer sind. Was er braucht, ist eher ein Leitfaden durch den
Dschungel der verfügbaren Werkzeuge und Anhaltspunkte für Ihre
differenzierte Bewertung und für die Beantwortung der Frage, in welchen
Fällen man was einsetzen kann. In der Düsseldorfer Virtuellen Bibliothek
finden sich z.B. eine Reihe brauchbarer Anknüpfungspunkte dazu, ebenso
z.B. auf den Seiten von Traugott Koch (erstellt im Rahmen des
DESIRE-Projekts).
Gruß,
Bernd-Christoph Kämper
Bernhard Eversberg wrote:
>
> Bibliothekskatalog und Suchmaschine : Was sind die Unterschiede?
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.