Re: XML

["Walther Umstaetter" <h0228kdm _at__ rz.hu-berlin.de>]

Isabelle Niklaus-Tobler schrieb:

> Als gelernte Bibliothekarin interessiert es mich nun aber auch, wie das
> in den Bibliotheken gehandhabt wird.
> Ist XML überhaupt schon ein Gesprächsthema, wird es schon benutzt? Wenn
> ja, wie wurde es eingeführt, gelehrt etc.

Wenn man über XML spricht sollte man sich zunächst mit der SGML-Philosophie
beschäftigen. Und wenn es heute ein Bibliotheksrelevantes Thema gibt, dann
ist es SGML bzw. XML. Dies ist u.a. auch an der Metatag-Diskussion und an
Dissertationen Online erkennbar, wo wir uns zunächst vergeblich für eine
Grundsätzliche Anerekennung von SGML eingesetzt haben.

Für den Buchhandel mag PDF interessanter sein, für das Bibliothekswesen
nicht!

Wer die Entwicklung von SGML genauer verfolgt hat, weiß dass es hier um das
Archivmedium der US-Regierung und der Digitalen Bibliothek geht. Nichts war
im Computerbereich so stabil wie der ASCII-Zeichensatz.

Ich kann im Moment nicht sagen, wann andere Ausbildungseinrichtungen auf die
große Bedeutung von SGML bereits hinwiesen, wir tun es am Institut für
Bibliothekswissenschaft zumindest seit 1994. Praktische Übungen gibt es seit
Dr. Palme
des ersten SGML-Editors habhaft werden konnte. Er übt inzwischen
Beratertätigkeit auf diesem Gebiet aus.

Wichtig ist der Hinweis von Herrn Eversberg:
> Bei XML und RTF sollte man vielleicht nicht von einem "Format" sprechen,
> zumindest im Bibliothekswesen loest das zu leicht Missverstaendnisse
> aus. "Daten-Beschreibungssprache" trifft den Sinn viel besser.

Mit SGML bzw. XML lassen sich Bücher souzusagen zu leistungsfähigen
Volltextdatenbanken umgestalten, die weit über das bisher gekannte Maß
hinausgehen.

XML kann man einerseits als ein vereinfachtes SGML verstehen, andererseits
als die Fortentwicklung des ursprünglichen SGML-Gedankens.

Die Einbindung in Microsofts Office 2000, beispielsweise mit XML-Writer und
XML-Notepad spricht für sich.


MfG


Umstätter