Re: Ein neuer Weg! war: Just-in-time-Mentalität

["Klaus Graf" <klaus.graf _at__ geschichte.uni-freiburg.de>]

On Tue, 06 May 2003 14:08:01 +0200
 "Carsten Dirx" <dirx _at__ rlb.de> wrote:
> Liebe Frau Otteni,
> 
> > Google ist hervorragend bei der Ein-Wort-Suche. Google
> ist eher 
> > durchschnittlich, wenn mit mehr als zwei-drei
> Schlagworten kombiniert
> > gesucht werden muss. Dokumente in der gigantisch großen
> > google-Datenbank sind für Studierende oft sehr
> hilfreich. Eine
> > Recherche mit allgemeinen Suchmaschinen hat aber
> über-haupt-nichts mit
> > wissenschaftlicher Arbeit zu tun, und dass müssen wir
> den Studenten
> > vehement vermitteln.
> Nun, es gibt ja auch noch die Phrasensuche, die
> OR-verknüpfung, den Plus- und den 
> Minus-Operator, die Einschränkungen mit "site", "url",
> "filetype" etc. Und das wirklich 
> gute Pageranking. Alles zusammengenommen ergibt eine sehr
> brauchbare Suche.  

Den Ausfuehrungen von Herrn Dirx ist durchaus
beizupflichten.

Fuer viele wissenschaftliche Fragestellungen ist die
Google-Einwort-Suche die schlechtestmoegliche Suche. Ich
denke, mich dabei wiederholend (wir hatten das Thema hier
ja nun schon oefter), dass die verfuehrerische Einfachheit
von Google Studenten davon abhaelt, effizient zu suchen.

In meinen Lehrveranstaltungen stelle ich immer wieder fest,
dass die Leute schlicht und einfach keine Erlaeuterungs-
oder Hilfetexte bei Eingabemasken lesen ("RTFM"). Schon
allein die Trunkierungsmoeglichkeiten im eigenen UB-OPAC
sind vielen absolut unbekannt.

Ob OPAC-Daten in Google sollen, mag dahingestellt bleiben,
denn bibliographische Recherche ist nur ein Teil der
Nutzungsmoeglichkeiten des WWW. Wo aber wirklich DRINGEND
mehr getan werden muss, ist die Aufnahme von Inhalten der
Hochschulschriftenserver in die Suchmaschinen (insbes.
Google).

Ich habe letzten Mittwoch wieder einen kleinen
Suchmaschinentest mit den Studenten gemacht: vom Freiburger
Server Freidok mit ueber 650 Dokumenten findet Google nur
ca. 150.

Wir muessen von dieser Google-Glaeubigkeit auch selbst
wegkommen und Benutzer nachdruecklich auf Moeglichkeiten

- erweiterter Suche (zB. bei Allthewb nach Dateigroesse)

- thematischer Suche
zB in der Internetbibliothek oder bei Renardus.org oder in
der immer noch manchmal brauchbaren DVB bzw. in lii.org

- Suche in lizenzierten Datenbanken der eigenen Institution


hinweisen.

Klaus Graf