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Re: Just-in-time-Mentalität bei Studenten
- Date: Mon, 5 May 2003 17:18:12 +0200
- From: Sascha Carlin <sc _at__ itst.org>
- Subject: Re: Just-in-time-Mentalität bei Studenten
On Mon, 05 May 2003 13:59:06 +0200
Janet MacKenzie <J.Mackenzie _at__ lrz.uni-muenchen.de> wrote:
> "Wie vermittle ich Informationskompetenz an Hochschulstudenten?"
Gar nicht.
Meiner Meinung nach ist das ein Thema, das bereits viel früher angepackt werden muss. Hier mal mein informationeller Lebenslauf:
In der Grundschule (Ende 2. oder Anfang 3. Klasse) sind wir mit unserer Lehrerin in die örtliche Bücherei (ca. 1988 - ein 4000-Seelendorf im Rhein-Main-Gebiet).
Wir bekamen verschiedene Aufgaben, die mit den Büchern im allgemeinen und mit den Inhalten bestimmer Bücher zu tun hatten (primär ging es wohl um Lesekompetenz, nicht um Informationskompetenz).
In der 5. Klasse das ganze nochmal. Die ganze Klasse samt Deutschlehrer. Allerdings diesmal in der Bücherei der Kreisstadt, die ein wesentlich reichhaltigers Angebot hat als die örtliche. Hier ging es vor allem um Material für Referate, wobei es dem Deutschlehrer egal war, um welches Fach es sich drehte.
In der 8. Klasse eine Führung mit einem Lehrer durch die Mediothek der Schule (erst in der achten, weil die Schule auf 2, mittlerweile 3 Standorte verteilt war/ist). Lexika, Fachlitertatur, CD's, Videos, aber auch Romane und Zeitschriften.
In der 12. Klasse mit unserem Mathelehrer eine Führung durch die LuHB Darmstadt und die Stadtbücherei Darmstadt, mit Einführung in den OPAC, ... Hintergrund hier war die Vorbereitung auf ein Projekt in der 13., zu dem wir Material aus diesen Bibliotheken benutzen mussten.
Nicht zu vergessen auch meine Eltern, die aktives Lesen förderten und mich unabhängig von "externen" Veranstaltungen in verschiedene Büchereien brachten.
Daneben die konsequente Förderung (oder sagen wir das Augen-zu-drücken, wenn der Junior die Woche über bis nachts um 1 an der Kiste sitzt) durch meine Eltern, was mein Interesse an Computern und Co., dann Datenbanken und später dem Internet anging.
Alles in allem: eine Reihe von Einzel-Initiativen engagierter Eltern und LehrerInnen.
Wenn man bis zum zarten Alter von 20 noch keine Bücherei von innen gesehen hat oder Lesen an sich "doof" findet, ist es zu spät.
--
Sascha Carlin * Heidelberger Str. 15 * 64283 Darmstadt
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