Haben Sie sich denn mal Gedanken gemacht, daß es, ich zitiere Sie, "eine
aus Sicht" der Bibliothek "erfreuliche Dienstleistung wäre", wenn die
Benutzer ihre Bücher einfach pünktlich zurückbringen oder um
Verlängerung nachsuchen würden? Ihre Ausführungen suggerieren, und das
verstimmt mich etwas, es sei nun, nachdem die Bibliothek Ihnen Unmassen
von Büchern ausgeliehen hat (die damit anderen Benutzeren entzogen
sind) nun auch noch deren Problem, für Ihre Fristüberwachung zu sorgen.
Mir kommen wirklich die Tränen. Sehr geehrter Herr Tempel, es geht mir
nicht eigentlich um Sie, sondern es geht mir um die abstrahierte
Konsumhaltung und die Übernahme von Verantwortung nur nach dem
Auswahlverfahren, die dahinter sichtbar ist. Aus diesem Grunde meinte
ich gestern, man müsse nicht alles machen, was man könnte. Frau Bargmann
berichtete ebenfalls, daß auch der Polizist nicht hinter den Menschen
herläuft und sie daran erinnert, daß die Parkzeit für ihr Auto bald
abläuft.
Was von Herrn Tempel et al. gerne möchten, ist das Bedienen einer auch
in der Formulierung eher kindlichen Konsumhalteung (" ... eine aus Sicht
des Benutzers erfreuliche
Dienstleistung wäre es doch. Ich habe mir so etwas oft gewünscht.") bei
vollkommener Umkehrung der Verantwortung zu Lasten der Bibliotheken.
Anstatt erst mal dankbar zu sein, daß die Bibliothek ihm, ja: ihm, _so
viele Bücher_ ausgeliehen und nicht mit Rücksicht auf andere Benutzer
(um die es hier ja nicht geht, sondern man gerade um das eigene,
ureigenen Bedürfnis) die Zahl der ausgeliehenen Bücher begrenzt hat.