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subito / Fernleihkosten (Korrektur), Barsortimente



Liebe Liste,

ein Wort des Abschieds von diesem Thema,
{das, nach LIB-L gehoert,
aber nun ist das Kind ja mal in diesen Brunnen gefallen}
mit einem optimistischen Schluss.

------------------- Fernleihkosten ----------------------
                      und SUBITO

||...verbunden mit dem Hinweis auf die Fernleihkosten 
||(die ich hier nicht weiter hinterfragen will)...
|{zumal schon eine konventionelle Fernleihe 
|eigentlich weit ueber 20,30,40 DM kosten wuerde}

Weil es hier einige gibt, die deutlich durchscheinen lassen, 
die Bibliotheken wollten sie nur trakassieren,  
bin ich froh, noch ein paar wohlbegruendete Angaben 
zu den Fernleihkosten nachreichen zu koennen.

Im Vorlauf zu Subito, das immerhin/erst seit 1994 in Planug ist, 
wurden 10 Tage lang alle wesentlichen Fernleihparameter 
in 12 wiss. Bibliotheken ermittelt:
Es wurden die anteiligen Gehaelter, Preise fuer Geraete und
Software, Gemeinkosten und auch die Ausstattungskosten 
der Arbeitsplaetze beruecksichtigt, das Mehrfachbearbeiten
von weitergereichten Zetteln ebenfalls. Gleich zu Beginn:
Auch jene Fernleihvorgaenge kosten z.B. Geld, 
deren Objekte gar nicht gefunden werden koennen - 
je nach Fernleihaufkommen einer Bibliothek DM 0,49 bis DM 9,55.

Fuer Kopien erhaelt man als Praxis-Werte 

	1 Kopie    DM 10,00  	(minima: 7,16 8,35, 8,39
				 maxima: 32,54 17,15 14,98)

Monographien fern zu leihen kostet mehr (Maximalwert 70DM).
Das wurde aber nicht weiter ausgewertet, 
weil das Thema von SUBITO I nur "nicht-rueckgabepflichtige Medien" 
sind, also Fotokopien.
{Ab SUBITO II incl. Buechern wird's erst richtig interessant}

Wer das alles kurz und praegnant mit Tabellen 
und Balkengrafiken nachlesen will, wende sich an das
Deutsche Bibliotheksinstitut:

	Guenter Beyersdorff: Was kostet die Fernleihe ?
	September 1996, 36 S.       ISBN 3-87068-608-1

Fuer ganz Neugierige ist im Anhang eine Liste der Mitglieder der
SUBITO-Arbeitsgruppe enthalten.

------------------------ Barsortimente ------------------------

Wer die Fernleihe mit den Barsortimenten vergleicht, 
vergleicht Aepfel mit Birnen.

Ein Barsortiment liefert ca. 300.000 Titel, 
es ist optimiert auf hohen Transportumsatz gleichartiger Artikel mit
eigenem Fuhrpark, computergesteuerten Magazinen (gibt's in Frankreich 
auch fuer Bibliotheken, aber das ist noch ein anderes Thema), 
die Masse macht's, wer gutes Geld fuer seine Dienste bekommt, 
der kann sich auch viele helfende Haende leisten.
Es ist eben ein Geschaeft - und Sie und wir alle 
zahlen dafuer x,x DM im Preis, ohne zu murren.

700.000, wenigstens doppelt soviele Titel sind im VLB enthalten.
Das sind _die_, auf die _ich_ jedenfalls immer zwei Wochen warten muss,
obwohl die Buchhaendler - anders als Fernleihe -
natuerlich den Bezugsort (Auslieferung bzw. Verlag) kennen.
{N.B. Zwei Wochen brauchen auch die meisten Fernleihen.}

Der Buchhandel ist ein glattoptimiertes Einweggeschaeft mit Gewinn,
die Buchfernleihe der Bibliotheken ein muehseliges 
mit Suchen, Pruefen, zwei Wegen, viel manueller Arbeit und 
oft der Konkurrenz mehrerer Leser um dasselbe Objekt.  
Fazit: Das kann man nicht ernsthaft vergleichen.

Uebrigens haben Sie, Herr M., vor Ort um die Ecke
in Form der Stadt- und Universitaetsbibliothek
mit der Senckenbergischen Bibliothek sehr grob geschaetzte

	     4.500.000 Baende nahezu vor Ihrer Haustuer, also etwa 
             2.250.000 Buchtitel aus vielen Jahrhunderten.

Ich kann mich leider mit meinem aelteren Nachschlagewerk zur Hand 
nicht auf ein paar 100.000 mehr oder weniger festlegen.
Dazu kommt Die Deutsche Bibliothek, die abermals
 
	     6 bis 7   Millionen Medieneinheiten

in angenehmester Athmosphaere bietet - quasi vor Ihrer Haustuer.
Samt Multimedia und Internet vom feinsten.
Von den anderen ueber 30 wiss. Bibliotheken 
und der Stadtbuecherei ganz zu schweigen !
Und dann die Umgebung: Speyer z.B. ist nur eine gute Stunde nah :-))
Damit sind Sie immerhin ein vom Wohnort ganz besonders Privilegierter. 

Zu 11, 12, 13 Millionen Baenden der Bibliotheken 
sind die 300.000 Titel, mit denen man Geld verdienen kann
aus dem Barsortiment 
(von denen Sie auch noch eins am Orte haben), 
doch eine schoene Ergaenzung.

DARUM lohnt es sich,  
optimistisch und positiv gestimmt
naechstes Jahr zum Bibliothektag zu kommen:
in Frankfurt am Main schwimmen Sie geradezu 
in Buechern und Bibliotheken
dribbdebach wie hibbdebach,

viele Gruesse

hbk :-)
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                                               bork _at__ plb.de



"Das Leben ist wie eine Analogie",
aber _auch_ das ist definitiv  
ein anderes Thema als 
"Internet in Bibliotheken".   inif



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