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[InetBib] CfP LIBREAS #41: Big Scholarly Data – Große Datenmengen über wissenschaftliche Informationsprozesse
- Date: Wed, 3 Nov 2021 13:12:24 +0100
- From: "Karsten.Schuldt--- via InetBib" <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] CfP LIBREAS #41: Big Scholarly Data – Große Datenmengen über wissenschaftliche Informationsprozesse
Werte Kolleg*innen,
gerne schicke ich Ihnen den Call for Paper für die #41 der LIBREAS. Library
Ideas weiter und würde mich freuen, wenn Sie zu dieser Ausgabe Beiträge
einreichen. (Sie finden den gesamten CfP, inklusive englischer Version, im
LIBREAS-Blog
https://libreas.wordpress.com/2021/11/03/cfp-41-big-scholarly-data-grose-datenmengen-uber-wissenschaftliche-informationsprozesse/)
m.f.G.
Karsten Schuldt
__________________
*Big Scholarly Data – Große Datenmengen über wissenschaftliche
Informationsprozesse*
Am 4. Mai 2021 verkündete Microsoft Research, eine Forschungsabteilung von
Microsoft, das Ende von Microsoft Academics Services, ihrer Suchmaschine für
wissenschaftliche Literatur. Sie wurde gegründet, um, nach eigener Aussage, der
Forschung den Zugriff auf große Datenmengen über wissenschaftliche Literatur
und deren automatisierte Nachnutzung zu ermöglichen. Nun möchte sich Microsoft
Research anderen Geschäftsfeldern widmen und verweist auf eine Vielzahl an
Alternativen wie Crossref, Semantic Scholar oder Dimensions.
“We remain confident in open and community-driven alternatives to MAS and are
pleased to see the recent momentum across the academic ecosystem.”
Dem Echo auf diese Entscheidung nach zu urteilen, sind nicht alle ebenso von
diesem Schritt überzeugt. Insbesondere der Service, der die Datengrundlage als
Graph technisch verfügbar machte, wurde in den letzten Jahren sowohl in der
Forschung, etwa in der quantitativen Wissenschaftsforschung, als auch durch
Discovery- und Analysedienste breit nachgenutzt. Forschende, die ihre Arbeit
darauf ausgerichtet haben, sehen nun vor allem, dass ihnen ihr Bezugspunkt
aufgrund einer Unternehmungsentscheidung mit knapper Frist verloren geht.
Wir möchten das Ende der Microsoft Academics Services zum Anlass nehmen, über
den Stand und Perspektiven von so genannten Big Scholarly Data an Bibliotheken
und weiteren Informationseinrichtungen zu reflektieren. Mit Big Scholarly Data
sind Metadaten über das Gesamtaufkommen wissenschaftlicher Aktivität und ihrer
Informationsprozesse gemeint. Sie umfassen bibliographische Informationen,
Angaben über Autor*innenschaften oder Zitationsdaten und die Inhalte
wissenschaftlicher Publikationen selbst.
In praktischer Hinsicht fragen wir nach der gegenwärtigen Rolle von Big
Scholarly Data bei der Weiterentwicklung von Informationsangeboten und
Dienstleistungen. Welche Angebote werden wie eingesetzt und wie gelingt die
Auswertung großer Datenmengen sowohl technisch als auch
inhaltlich-organisatorisch? Wo an welchen Einrichtungen wird Big Scholarly Data
angewandt und welche Kompetenzen bedarf es? Welche Fragestellungen lassen sich
mit Rückgriff auf Big Scholarly Data wie beantworten?
Neben dem Bekanntmachen und Teilen praktischer Erfahrungen möchten wir Big
Scholarly Data verstärkt als sozio-kulturelles Phänomen verstehen. Was bedeutet
die Abhängigkeit von wenigen Anbietern, deren Daten in Informations- und
Monitoringangeboten breit nachgenutzt werden? Entsteht eine Pfadabhängigkeit,
die dazu führt, dass unterrepräsentierte Publikationspraxen noch stärker
marginalisiert werden? Welchen Einfluss spielen Indexierungs- und
Typologisierungsentscheidungen der Anbieter bei der Analyse von
wissenschaftlichen Informationsressourcen im erweiterten Kontext des
Wissenschaftsmanagements, etwa bei der Planung der Transformation des
Zeitschriftenetats einer Bibliothek ins Open Access? Ist Big Scholarly Data die
Lösung oder der Katalysator der gegenwärtigen “Auffindbarkeitskrise”?
Einreichungsschluss ist der 31. März 2022.
Ihre / eure Redaktion LIBREAS. Library Ideas
(Aarhus, Berlin, Hannover, Lausanne, München)
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.