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[InetBib] CfP LIBREAS. Library Ideas #33: Ortstermin. Reportagen aus der tatsächlichen Bibliotheksarbeit



Werte Kolleginnen und Kollegen,

gerne schicke ich Ihnen auf diesem Weg den CfP für die Ausgabe #33 der LIBREAS. 
Library Ideas (auch unter 
https://libreas.wordpress.com/2017/10/04/cfp-libreas-library-ideas-33-ortstermin-reportagen-aus-der-tatsaechlichen-bibliotheksarbeit/
 zu finden) und hoffe auf rege Beteiligung an dieser Nummer.

m.f.G.
Karsten Schuldt


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CfP LIBREAS. Library Ideas #33: Ortstermin. Reportagen aus der tatsächlichen 
Bibliotheksarbeit

Die bibliothekarische Literatur hat einen erstaunlichen Bias: Der Alltag, also 
das, was in Bibliotheken Tag für Tag, Woche für Woche gemacht wird, kommt in 
ihr kaum vor. Neue Projekte, innovative Veranstaltungen, erstaunliche Bauten 
finden immer wieder Platz in den bibliothekarischen Zeitschriften, Überlegungen 
zur Zukunft der Bibliotheken und Medien erst Recht; aber das, was nicht sofort 
als innovativ, verändernd oder erstaunlich beschrieben werden kann, ist in der 
Literatur fast unsichtbar. Dabei ist es diese alltägliche Arbeit, die überhaupt 
erst die Basis für alle neuen Projekte bietet; es ist auch diese Arbeit, die 
von den Nutzerinnen und Nutzern wahrgenommen wird. Zu vermuten ist, dass sie 
die Bibliotheken vor allem wegen diesem alltäglichen Funktionieren als 
Institution, als Raum, als Idee besuchen – und nur zu einem kleinen Teil wegen 
der so oft beschriebenen Innovationen. (Und selbst diese Innovationen werden 
schnell zum Alltag, wenn sie funktionieren.) Auch das Personal in den 
Bibliotheken ist vor allem mit dem Alltag befasst. Nur eben die 
bibliothekarische Literatur (und bibliothekswissenschaftliche Forschung) selten.

Ein Grund dafür ist selbstverständlich, dass das Neue, Innovative, Verändernde 
oft erst einmal interessanter klingt und dadurch für die Publikation 
geeigneter. Aber der Alltag ist eher das, was interessant ist, wenn man 
verstehen will, warum Bibliotheken funktionieren, wie sie funktionieren, warum 
sie bestimmte Entscheidungen treffen, warum sie so beliebt sind bei einer doch 
erstaunlich großen Anzahl von Menschen. Mit dem Fokus auf Innovationen und 
Veränderungen entsteht oft der Eindruck, der bisherige Alltag wäre rückständig, 
mitunter falsch und vor allem zu überwinden. Während es auch nicht richtig 
wäre, Veränderungen abzulehnen, scheint dieser Fokus doch auch viel zu 
übersehen. Es wird Gründe geben, warum Bibliotheken bestimmte Dinge immer und 
immer wieder tun. Diese werden jedoch nur sichtbar, wenn man sich den Alltag 
anschaut. Es gibt in den Bibliotheken immer wieder lokale Lösungen, die an 
diesen konkreten Orten besonders sinnvoll sind und auch etwas darüber sagen, 
wie Bibliotheken in ihren jeweiligen Communities funktionieren. Und es gibt 
immer wieder Veränderungen in Bibliotheken, die weniger sichtbar sind, auch 
weil sie kleinteilig oder natürlich oder trivial erscheinen. Aber dass 
Bibliotheken heute viel offener erscheinen, als vor einigen Jahrzehnten ist 
nicht nur das Ergebnis von radikalen Veränderungen, sondern von zahllosen so 
kleinen wie wirksamen Schritten. Auch das wird nur sichtbar, wenn man den Blick 
auf den Alltag der Bibliotheken lenkt.

Nicht zuletzt aber ist es der Alltag, der viele Kolleginnen und Kollegen dazu 
bringt, Tag für Tag und Jahr für Jahr weiter aktiv und begeistert in ihrer 
Bibliothek zu arbeiten und nicht die Stelle oder das Feld zu wechseln. Es gibt 
auch immer persönliche Erfolgsgeschichten, es wird immer auch ein Sinn in der 
eigenen Arbeit gesehen.

LIBREAS. Library Ideas möchte in ihrer Ausgabe #33 vor allem diesem Alltag auf 
die Spur kommen. Uns interessieren Berichte aus diesem Alltag: Was passiert da 
eigentlich Tag für Tag in der Bibliothek? Was machen die Menschen sowie die 
Kolleginnen und Kollegen vor Ort wirklich? Dabei geht es nicht um die großen 
Geschichten, die massiven Veränderungen, sondern um das vermeintlich Kleine, 
Nebensächliche, Alltägliche. Also das, was passiert, wenn die Türen geöffnet 
werden, wenn Veranstaltungen, welche die Bibliothek regelmässig durchführt, 
stattfinden, wenn die Schulklassen in die Öffentliche Bibliothek kommen oder 
die neuen Studierenden in die Wissenschaftliche Bibliothek. Wie ist das in 
Ihrer Bibliothek, wenn das Wetter wechselt und die Tage länger oder kürzer 
werden? Wie ist das, Medien einzustellen am Morgen oder am Informationspult zu 
sitzen am Nachmittag oder die Bibliothek am Abend zu schließen und die letzten 
Personen in den Abend zu entlassen?

Es geht um persönliche Erfahrungen und Berichte, um Reportagen – gerne auch 
improvisiert, gerne auch mit vielen Bildern und wenig Text –, um Interviews 
über die persönliche Motivation von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren (zum 
Beispiel Ihren direkten Kolleginnen und Kollegen oder auch gerade Ihnen 
selber). Nichts ist zu klein, zu unwichtig oder zu wenig relevant, sondern 
gerade das, was oft als normaler Alltag in der Bibliothek angesehen wird, 
interessiert uns. Die Ausgabe #33 “Ortstermine” soll genau das sein: Besuche 
vor Ort, in den Bibliotheken, großen und kleinen, Öffentlichen und 
Wissenschaftlichen, auf dem Land und in der Stadt. Jede Bibliothek glänzt mit 
ihrem Alltag, nicht nur mit ihren Innovationen.

Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen in den Bibliotheken auf, solche 
Reportagen einzureichen. Gerne unterstützen wir Sie bei beim Verfassen der 
Texte oder diskutieren Ideen für Beiträge. Einreichungsschluss ist der 
31.01.2018.

Eure / Ihre Redaktion LIBREAS. Library Ideas
(Berlin, Chur, Dresden, Hannover, München)
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.