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[InetBib] CfP LIBREAS. Library Ideas #33: Ortstermin. Reportagen aus der tatsächlichen Bibliotheksarbeit
- Date: Wed, 4 Oct 2017 10:42:27 +0200
- From: via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] CfP LIBREAS. Library Ideas #33: Ortstermin. Reportagen aus der tatsächlichen Bibliotheksarbeit
Werte Kolleginnen und Kollegen,
gerne schicke ich Ihnen auf diesem Weg den CfP für die Ausgabe #33 der LIBREAS.
Library Ideas (auch unter
https://libreas.wordpress.com/2017/10/04/cfp-libreas-library-ideas-33-ortstermin-reportagen-aus-der-tatsaechlichen-bibliotheksarbeit/
zu finden) und hoffe auf rege Beteiligung an dieser Nummer.
m.f.G.
Karsten Schuldt
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CfP LIBREAS. Library Ideas #33: Ortstermin. Reportagen aus der tatsächlichen
Bibliotheksarbeit
Die bibliothekarische Literatur hat einen erstaunlichen Bias: Der Alltag, also
das, was in Bibliotheken Tag für Tag, Woche für Woche gemacht wird, kommt in
ihr kaum vor. Neue Projekte, innovative Veranstaltungen, erstaunliche Bauten
finden immer wieder Platz in den bibliothekarischen Zeitschriften, Überlegungen
zur Zukunft der Bibliotheken und Medien erst Recht; aber das, was nicht sofort
als innovativ, verändernd oder erstaunlich beschrieben werden kann, ist in der
Literatur fast unsichtbar. Dabei ist es diese alltägliche Arbeit, die überhaupt
erst die Basis für alle neuen Projekte bietet; es ist auch diese Arbeit, die
von den Nutzerinnen und Nutzern wahrgenommen wird. Zu vermuten ist, dass sie
die Bibliotheken vor allem wegen diesem alltäglichen Funktionieren als
Institution, als Raum, als Idee besuchen – und nur zu einem kleinen Teil wegen
der so oft beschriebenen Innovationen. (Und selbst diese Innovationen werden
schnell zum Alltag, wenn sie funktionieren.) Auch das Personal in den
Bibliotheken ist vor allem mit dem Alltag befasst. Nur eben die
bibliothekarische Literatur (und bibliothekswissenschaftliche Forschung) selten.
Ein Grund dafür ist selbstverständlich, dass das Neue, Innovative, Verändernde
oft erst einmal interessanter klingt und dadurch für die Publikation
geeigneter. Aber der Alltag ist eher das, was interessant ist, wenn man
verstehen will, warum Bibliotheken funktionieren, wie sie funktionieren, warum
sie bestimmte Entscheidungen treffen, warum sie so beliebt sind bei einer doch
erstaunlich großen Anzahl von Menschen. Mit dem Fokus auf Innovationen und
Veränderungen entsteht oft der Eindruck, der bisherige Alltag wäre rückständig,
mitunter falsch und vor allem zu überwinden. Während es auch nicht richtig
wäre, Veränderungen abzulehnen, scheint dieser Fokus doch auch viel zu
übersehen. Es wird Gründe geben, warum Bibliotheken bestimmte Dinge immer und
immer wieder tun. Diese werden jedoch nur sichtbar, wenn man sich den Alltag
anschaut. Es gibt in den Bibliotheken immer wieder lokale Lösungen, die an
diesen konkreten Orten besonders sinnvoll sind und auch etwas darüber sagen,
wie Bibliotheken in ihren jeweiligen Communities funktionieren. Und es gibt
immer wieder Veränderungen in Bibliotheken, die weniger sichtbar sind, auch
weil sie kleinteilig oder natürlich oder trivial erscheinen. Aber dass
Bibliotheken heute viel offener erscheinen, als vor einigen Jahrzehnten ist
nicht nur das Ergebnis von radikalen Veränderungen, sondern von zahllosen so
kleinen wie wirksamen Schritten. Auch das wird nur sichtbar, wenn man den Blick
auf den Alltag der Bibliotheken lenkt.
Nicht zuletzt aber ist es der Alltag, der viele Kolleginnen und Kollegen dazu
bringt, Tag für Tag und Jahr für Jahr weiter aktiv und begeistert in ihrer
Bibliothek zu arbeiten und nicht die Stelle oder das Feld zu wechseln. Es gibt
auch immer persönliche Erfolgsgeschichten, es wird immer auch ein Sinn in der
eigenen Arbeit gesehen.
LIBREAS. Library Ideas möchte in ihrer Ausgabe #33 vor allem diesem Alltag auf
die Spur kommen. Uns interessieren Berichte aus diesem Alltag: Was passiert da
eigentlich Tag für Tag in der Bibliothek? Was machen die Menschen sowie die
Kolleginnen und Kollegen vor Ort wirklich? Dabei geht es nicht um die großen
Geschichten, die massiven Veränderungen, sondern um das vermeintlich Kleine,
Nebensächliche, Alltägliche. Also das, was passiert, wenn die Türen geöffnet
werden, wenn Veranstaltungen, welche die Bibliothek regelmässig durchführt,
stattfinden, wenn die Schulklassen in die Öffentliche Bibliothek kommen oder
die neuen Studierenden in die Wissenschaftliche Bibliothek. Wie ist das in
Ihrer Bibliothek, wenn das Wetter wechselt und die Tage länger oder kürzer
werden? Wie ist das, Medien einzustellen am Morgen oder am Informationspult zu
sitzen am Nachmittag oder die Bibliothek am Abend zu schließen und die letzten
Personen in den Abend zu entlassen?
Es geht um persönliche Erfahrungen und Berichte, um Reportagen – gerne auch
improvisiert, gerne auch mit vielen Bildern und wenig Text –, um Interviews
über die persönliche Motivation von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren (zum
Beispiel Ihren direkten Kolleginnen und Kollegen oder auch gerade Ihnen
selber). Nichts ist zu klein, zu unwichtig oder zu wenig relevant, sondern
gerade das, was oft als normaler Alltag in der Bibliothek angesehen wird,
interessiert uns. Die Ausgabe #33 “Ortstermine” soll genau das sein: Besuche
vor Ort, in den Bibliotheken, großen und kleinen, Öffentlichen und
Wissenschaftlichen, auf dem Land und in der Stadt. Jede Bibliothek glänzt mit
ihrem Alltag, nicht nur mit ihren Innovationen.
Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen in den Bibliotheken auf, solche
Reportagen einzureichen. Gerne unterstützen wir Sie bei beim Verfassen der
Texte oder diskutieren Ideen für Beiträge. Einreichungsschluss ist der
31.01.2018.
Eure / Ihre Redaktion LIBREAS. Library Ideas
(Berlin, Chur, Dresden, Hannover, München)
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.