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Re: [InetBib] Bibliothekar*tag



Liebe Kolleg*innen,

dass die Petition auch weiterhin viel Anklang findet, freut uns. Auch
versuchen wir auf allen Kanälen die parallel entstehenden Diskussionen zu
verfolgen. Keine ganz leichte Aufgabe wie Sie sich sicher vorstellen können.

Hinweisen möchten wir an dieser Stelle vor allem auf einen Aspekt. Auch
wenn die meisten aus unserer Runde und auch bei Ihnen, liebe Kolleg*innen,
im beruflichen (und vielleicht auch im privaten) Alltag gendern, so fordern
wir dies nicht. Bewusst haben wir auch keinen neuen Namen für den
"Bibliothekar"tag in die Petition geschrieben, in dem gegendert wird.

Wir wünschen uns einen Namen für den "Bibliothekar"tag, der alle Menschen
einschließt, die in und mit Bibliotheken beschäftigt sind. Also einen
Namen, der die verschiedenen Geschlechter berücksichtig, aber vor allem
auch die unterschiedlichen berufliche Hintergründe. Denn wie in den ersten
Diskussionen bereits herausgekommen ist, finden sich in Bibliotheken nicht
nur Bibliothekar*innen.

Beste Grüße,
Jan Jäger

Am Do., 1. Juli 2021 um 16:17 Uhr schrieb Hester, Zoë via InetBib <
inetbib@xxxxxxxxxx>:

Liebe Kolleg:innen,



in vielen Bereichen finden ähnliche Diskussionen statt und in den Berufen
wird (inzwischen) zumindest das weibliche Geschlecht meist explizit
berücksichtig und damit sichtbar gemacht, so ist z.B. die Rede von
Professor bzw. Professorin, Ärztin bzw. Arzt, …



Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde uns Frauen unterstellt nicht
in der Lage zu sein wählen zu können, auch ein Studium wurde uns verwehrt.
Umso wichtiger, dass durch die Berufsbezeichnungen wie z.B. Doktorin,
Wissenschaftlerin deutlich gemacht werden, dass auch wir Frauen hier „zu
Hause“ sein können. Das ist in einigen Ländern immer noch nicht der Fall.

Wir müssen aber nicht (verächtlich) auf andere Länder schauen, denn z.B.
stehen uns Frauen in der Bundeswehr erst seit dem 11.01.2000 alle
Dienstgrade uneingeschränkt offen. (ja, das ist kein Schreibfehler)


https://www.bundeswehr.de/de/grundgesetzaenderung-oeffnet-bundeswehr-vollstaendig-fuer-frauen-4625102

Und es war nicht die Regierung Deutschlands, die das durchgesetzt hat,
sondern der Europäische Gerichtshof!



Mit weiteren Gendern verhält es sich ähnlich. Auch sie wurden und werden
ausgeschlossen. Um nun den Menschen, die merken, dass sie nicht in das
heteronormative Gestell passen, zu zeigen, dass auch sie in allen Berufen
„zu Hause“ sein können und um zu zeigen, dass sie mitgedacht wurden ist es
wichtig dies auch in der Sprache auszudrücken.

Außerdem macht eine „genderberücksichtigende“ Sprache allgemein klar, dass
es nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern dass das Sein jede* einzelnen
bunt ist und auch sein darf. Das wird es unseren Kindern einmal sehr
erleichtern in der Arbeitswelt klar zu kommen.



Vor diesem Hintergrund ist etwa eine Bezeichnung wie „Bibliothekar:Tag“
oder „Bibliothekar:innentag“ oder „Tag der Bibilothekar:innen“ /wahlweise
auch mit * bzw. Gendergap _) eine wertschätzende und willkommen-heißende
Bezeichnung.



Viele Grüße



Zoë Hester

(ze/zir; sie/ihr)



Forschungszentrum Jülich GmbH

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52425 Jülich

Tel: ++49-2461-6185043

E-Mail:  <mailto:z.Hester@xxxxxxxxxxxxx> z.Hester@xxxxxxxxxxxxx



I am a supporter of LGBTIQ* :)







Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.