Liebe Frau Geschuhn,
herzlichen Dank für Ihre ausführliche und für mich vollkommen nachvollziehbare Antwort. Nun habe ich noch eine Frage zu der von Ihnen
erwähnten Kostenneutralität. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass sich die PAR-Gebühr zunächst einmal berechnet, indem die
bisher in Deutschland insgesamt an den betreffenden Verlag bezahlten Lizenzierungsgebühren durch die Anzahl der von an deutschen
Wissenschaftseinrichtungen tätigen corresponding authors in Zeitschriften dieses Verlags publizierten Artikel geteilt wird. Das würde
zunächst Kostenneutralität im Gesamtsystem bedeuten, die sich natürlich im Wettbewerb verändern kann, wenn mehr oder weniger
Artikel bei dem Verlag publiziert werden.
Nun wundert es mich allerdings, dass bei Springer Nature laut Memorandum of Understanding dieselbe
PAR-Gebühr von 2.750 Euro wie bei Wiley angesetzt wird, die wohl eine deutliche Erhöhung
der Gesamtkosten bedeutet. Könnten Sie das noch erläutern?
Vielen Dank und beste Grüße
Fabian Franke
Dr. Fabian Franke
Direktor der
Universitätsbibliothek Bamberg
Feldkirchenstr. 21
96052 Bamberg
Tel.: +49 951/863-1500
Fax: +49 951/863-1565
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: InetBib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxx] Im Auftrag von Geschuhn, Kai
Karin via InetBib
Gesendet: Montag, 26. August 2019 08:40
An: inetbib@xxxxxxxxxx
Betreff: Re: [InetBib] PROJEKT DEAL UND SPRINGER NATURE VEREINBAREN RAHMEN FÜR
WELTWEIT UMFANGREICHSTEN OPEN ACCESS-TRANSFORMATIONSVERTRAG
Sehr geehrter Herr Prof. Kuhlen,
vielen Dank für Ihre Reaktion und Ihre kritischen Anmerkungen zur neuen
DEAL-Vereinbarung. Sie werfen wichtige Fragen auf, die ich im Folgenden versuchen
möchte, zu beantworten.
Projekt DEAL ist angetreten, bundesweite Lizenzverträge mit den drei großen Wissenschaftsverlagen zu verhandeln, zunächst
einmal, um den Zugang zu den Inhalten dieser Verlage für ALLE Wissenschaftseinrichtungen maßgeblich zu verbessern, und das zu
fairen Konditionen. Dieses Ziel ist erreicht worden: sowohl der Wiley-Vertrag als auch der zukünftige Springer Nature-Vertrag
ermöglichen den berechtigten Einrichtungen eine Teilnahme im Rahmen der bisherigen lokalen Bibliotheksausgaben für diese Verlage,
jedoch erhält man dafür nun Zugriff auf das GESAMTE Zeitschriftenportfolio der Verlage. Ebenso können die zahlreichen
Fachhochschulen und kleineren Wissenschaftsstandorte teilnehmen, die zuvor überhaupt nicht oder nur in sehr kleinem Umfang lizenzieren
konnten.
Sie schreiben „Ich hatte mir das einmal ganz anders für DEAL vorgestellt. Ich dachte, DEAL bezahlt pauschal einen
sicherlich hohen Betrag an die Verlage (…), und dann können alle Wissenschaftler in Deutschland die Springer-,
Wiley-Produkte nach OA-Prinzipien nutzen.“ Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie hier richtig verstehe: Durch die
DEAL-Verträge können nun die Wissenschaftler*innen an deutschen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen auf die
Zeitschriften der Verlage nahezu vollumfänglich zugreifen, eine Nutzung zu OA-Prinzipien kann jedoch nach wie vor nur bei
jenen Artikeln möglich sein, die unter einer freien Lizenz publiziert wurden, entweder hybrid in den
Subskriptionszeitschriften oder in reinen OA-Zeitschriften.
Hier setzt allerdings das zweite Prinzip der DEAL-Verträge an: Sie stellen sicher, dass die Publikationen von Wissenschaftler*innen an deutschen
Einrichtungen im Open Access erscheinen. Damit steigt der Anteil der frei verfügbaren Artikel in den Zeitschriften dieser Verlage weiter an, und je
mehr Bibliotheken und nationale oder regionale Konsortien weltweit ähnliche Verträge verhandeln, desto näher kommen wir an einen Punkt, an
dem das Standard-Subskriptionsmodell für wissenschaftliche Literatur abgelöst wird von einem publikationsbasierten Open Access-Modell. Für
viele der etwa 20 Verlage (darunter die drei Großverlage Elsevier, Wiley, Springer Nature plus zahlreiche Fachgesellschaften wie die ACS, RSC, APS
etc.), bei denen zusammengenommen etwa 80 % des deutschen Publikationsoutputs erscheinen, bietet es sich an, die bisherigen Subskriptionskosten in Open
Access-Artikelgebühren umzuwandeln und diese, genau wie Sie es beschreiben, aus jenen Bibliotheksbudgets zu bestreiten, aus denen zuvor die
Zugänge finanziert worden sind. Das entspricht grundsätzliche dem Ansatz der Open Access-Transformationen: Anstatt mehr und mehr
zusätzliche Mittel in das Gesamtsystem zu spülen, sollen die vorhanden Mittel, die Bibliotheken seit Jahr und Tag für den Erwerb von
Lizenzen und Subskriptionen aufwenden, umgewidmet werden.
Damit beenden wir das viel kritisierte „Double Dipping“ der Verlage: Es lässt sich leider nur vermuten, in
welchem Umfang Wissenschaftsautor*innen jährlich Mittel für das Open Access-Publizieren außerhalb der
institutionellen Publikationsfonds aufwenden, es sind aber sicher keine kleinen Beträge. Die Open Access-Finanzierung zu
institutionalisieren ist so gesehen ein bewusstes Ziel, um die Gesamtkosten des wissenschaftlichen Publikationssystems im Zaum
zu halten und diese überhaupt perspektivisch steuern zu können.
Sie fragen „Wie steht es im Übrigen mit den vielen anderen Artikeln in den 1900 kommerziellen Springerzeitschriften, die nicht von Autoren an den 700 an
DEAL beteiligten Organisationen produziert werden? Sind dann weiter anteilige Subskriptionsgebühren zu bezahlen?“ Wie eingangs dargelegt, können die
Angehörigen der teilnehmenden Einrichtungen tatsächlich nahezu alle Inhalte der Zeitschriftenportfolios der im Rahmen von Projekt DEAL verhandelten
Verträge lesen, und nicht nur die Artikel ihrer eigenen Autor*innen, für welche OA-Publikationsgebühren bezahlt wurden. Tatsächlich enthalten die
Artikelgebühren aber noch anteilige Subskriptionskosten in der sogenannten „Publish and Read“-Fee (PAR Fee). Die PAR Fee ist deshalb auch noch nicht
als eine marktübliche APC zu bewerten, sie reflektiert die spezifische Kostensituation in Deutschland, d.h. grob gesagt die gesamten deutschen Bibliotheksausgaben
geteilt durch das durchschnittliche Publikationsaufkommen aus Deutschland für den jeweiligen Verlag. Das PAR-Modell stellt ein Zwischenstadion dar, welches
schrittweise weiter in ein rein publikationsbasiertes Preismodell umgewandelt werden wird.
Sie sagen „Besonders viel werden Hochschulen mit publikationsintensiven Forschern zahlen müssen“. Das ist
wohl der am heißesten diskutierte Punkt im Kontext der Open Access-Transformation. Wie beschrieben, ist es gelungen, die
Verhandlungsziele im Rahmen der bisherigen Ausgaben der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken für die entsprechenden
Verlage zu erreichen. Beim Wiley-DEAL-Vertrag wird gegenüber dem Verlag publikationsbasiert bezahlt, d.h. Wiley rechnet mit
der MPDL Services GmbH jede Publikation berechtigter Autor*innen in Höhe der PAR Fee (2.750 EUR ) ab. Die Kosten für
den Beitritt einer einzelnen Einrichtung bemessen sich aber zunächst weiterhin an den jeweiligen bisherigen
Subskriptionsausgaben bei dem Verlag.
Über den Vertragszeitraum hinweg ist jedoch der Umstieg auf das Publikationskostenmodell auch auf Ebene der einzelnen
Einrichtungen geplant. Es ist völlig richtig, dass das, was sich für Gesamtdeutschland so schön kostenneutral
darstellt, lokal zu Verschiebungen und zum Teil auch zu Mehrkosten bei einzelnen Verlagen führen kann. Pauschal kann
ich Ihrer Aussage, dass dies Hochschulen mit publikationsstarken Forschern betrifft, aber nicht zustimmen. Nicht das lokale
Publikationsaufkommen an sich ist entscheidend, sondern in welchem Verhältnis es zu den bisherigen
Subskriptionsausgaben steht. Publikationsintensive Standorte mögen ebenso vergleichsweise hohe Subskriptionsausgaben
haben. Ohne die Problematik perspektivisch steigender Kosten für einzelne Einrichtungen bei einigen Verlagen einfach
vom Tisch wischen zu wollen, spricht aus einer Informationsversorger-Perspektive heraus dennoch Vieles dafür, diesen
Weg selbst dann mitzugehen:
- Die Umstellung erfolgt schrittweise. Die mehrjährigen DEAL-Verträge bieten einen Rahmen für lokale
Reorganisationsprozesse wie z.B. der Zentralisierung der OA-Finanzierung in der bibliothekarischen Erwerbung. Haushaltsplanung und
Budgetierung können in diesem Zeitraum überprüft und angepasst werden. Gleichfalls lassen sich Möglichkeiten
eruieren, um Gewinner-Verlierer-Szenarios solidarisch auszubalancieren, etwa auf Bundesländerebene. Darüber hinaus entstehen
Förderprogramme, um lokale Härten in der Transformationsphase auszugleichen.
- Einsparungen auf anderen Ebenen, z.B. bei Verlagen, bei denen sich das Verhältnis
Publikationskosten-bisherige Subskriptionskosten günstiger darstellt, können zur Finanzierung von
Mehrkosten genutzt werden. Eingesparte „Double Dipping“ Hybrid-OA-Kosten aus Forschungsbudgets
können ggfls. zentralisiert werden.
- Wie dargelegt, ist der derzeitige Level der PAR Fee nicht das letzte Wort. Sie bietet zum jetzigen
Zeitpunkt vor allem einen Einstieg in ein transparenteres Bezahlmodell für die Kernverlage. Im
Unterschied zum Subskriptionssystem entstehen die Kosten nun pro erbrachte Leistung und werden
vergleichbar. Das Konzept der kundengesteuerten Erwerbung (Patron-Driven-Aquisition), das in
Bibliotheken seit vielen Jahren im Bereich des Monographienerwerbs diskutiert und eingesetzt wird,
lässt sich im Zuge der OA-Transformation auf den Zeitschriftenbereich übertragen. Anstatt
beliebig wachsende Zeitschriftenpakete zu erwerben, wohl wissend, dass oft nur ein Bruchteil der Titel
tatsächlich genutzt wird, werden bei der Finanzierung von Open Access-Publikationsgebühren
Gelder direkt dort allokiert, wo eine unmittelbare Nachfrage entsteht.
Und nicht zum Schluss geht es in der Tat bei der OA-Transformation, genau wie Sie schreiben, darum, „das ganze Geld zur Unterstützung von OA-Produkten (einschließlich Monographien und Lehrbücher)“ zu verwenden. Das Verhandeln von Open Access-Verträgen mit den kommerziellen Großverlagen ist dabei ein essentieller Baustein einer Gesamtstrategie. Diese möchte eben nicht nur einfach Subskriptionen durch APCs ersetzen, sondern zielt darauf ab, die derzeitigen Finanzströme und das herrschende Geschäftsmodell zu durchbrechen, sodass überhaupt Mittel frei werden können, um alternative Publikationsinitiativen aus der Wissenschaftsumgebung, wie z.B. der Open Library of Humanities, SciPost, LIBRARIA, Language Science Press usw., und weitere Innovationen, die die digitalen Möglichkeiten für die Wissenschaftskommunikation endlich ausschöpfen, zu finanzieren.
Es gibt keine Gründe, anzunehmen, dass der Umstieg auf ein Open Access-Modell die Marktmacht der kommerziellen Großverlage
weiter stärken wird. Zehntausende Artikel aus deutschen Wissenschaftseinrichtungen werden frei verfügbar und es werden ja
gerade keine Nutzungsrechte mehr an den Verlag übertragen. Damit entsteht perspektivisch mehr und nicht weniger Wettbewerb, da
nun eben nicht mehr nur die bisherigen Player berechtigt sind, Informationsprodukte darauf aufzubauen. Dass, wie Sie sagen, die
Einnahmen für die Verlage jetzt sicher kalkulierbar sind, ist für den Wiley-Vertrag nicht ganz richtig, da tatsächlich
nur das bezahlt wird, was publiziert wird. Auch in diesem Sinne ist das Pay-as-you-publish-Modell eine Verbesserung gegenüber
mehrjährigen vorausbezahlten Subskriptionsverträgen.
Die DEAL-Vereinbarungen können doch gegenüber dem bisherigen Status Quo nur als Verbesserung
gesehen werden, sowohl in Bezug auf eine flächendeckende Literaturversorgung in Deutschland als
auch auf die praktische Umsetzung von Open Access in der Breite. Hinzu kommt eine zuvor nie dagewesene
strategische Positionierung gegenüber den Verlagen, die dadurch möglich wurde, dass sich alle
deutschen Wissenschaftsorganisationen mit den Zielen von Projekt DEAL solidarisiert haben.
Mit besten Grüßen
Kai Geschuhn
------------------------------
Message: 3
Date: Fri, 23 Aug 2019 15:44:21 +0200
From: Rainer Kuhlen via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>
To: inetbib@xxxxxxxxxx
Subject: Re: [InetBib] PROJEKT DEAL UND SPRINGER NATURE VEREINBAREN
RAHMEN FÜR WELTWEIT UMFANGREICHSTEN OPEN
ACCESS-TRANSFORMATIONSVERTRAG
Message-ID: <b7c8ea87-31bd-4cf4-eece-3b88b1a5950b@xxxxxxxxxxxxxxx>
Content-Type: text/plain; charset=utf-8; format=flowed
Vielen Dank Frau Geschuhn - aber: is DEAL really a good deal? Man kann
das Memorandum of Understanding zwar nicht einsehen, aber das Ganze
sieht so aus wie ein institutionalisiertes umfassendes APC-Modell,
wobei, wie auch jetzt schon, das A durch B(sprich Bibliotheken) zu
ersetzen ist. Insgesamt werden dadurch jährlich max. 13.000
Zeitschriftenartikel finanziert und weltweit OA gestellt, die sowohl in
Springer OA-Zeitschriften (600) als auch in (bislang) kostenpflichtigen
Zeitschriften (ca. 1900) erscheinen dürfen. Pro Artikel soll €2750
gezahlt werden und zwar von der Einrichtung des produzierenden
Wissenschaftlers, also wohl aus dem Bib-Budget. Besonders viel werden
Hochschulen mit publikationsintensiven Forschern zahlen müssen.
Profitieren werden davon aber natürlich alle. Es sieht so aus, dass der
große Gewinner des Deal die Verlage selbst sind, sind doch jetzt ihre
Einnahmen sicher kalkulierbar. Wie steht es im übrigen mit den vielen
anderen Artikeln in den 1900 kommerziellen Springerzeitschriften, die
nicht von Autoren an den 700 an DEAL beteiligten Organisationen
produziert werden? Sind dann weiter anteilige Subskriptionsgebühren zu
bezahlen? Welcher Aufwand, welche Bürokratie entsteht nun durch die
Abrechnung der einzelnen, dann OA-Artikeln. Jetzt hat man sich gerade im
UrhR von der Individualvergütung verabschiedet (vorübergehend
jedenfalls), nun kommt in großem Stil eine Individualabrechnung für
maximal 13.000 Beiträge auf die Bibliotheken zu und in der
Abwicklungskette bis zum Verlag.
Ich hatte mir das einmal ganz anders für DEAL vorgestellt. Ich dachte,
DEAL bezahlt pauschal einen sicherlich hohen Betrag an die Verlage
(vermutlich höher als die ca. 3,5 Mio, die durch den jetzigen Vertrag
mit Springer maximal zu zahlen sind), und dann können alle
Wissenschaftler in Deutschland die Springer-, Wiley-Produkte nach
OA-Prinzipien nutzen. Ob die Wissenschaft bzw. die zahlende
Öffentlichkeit nicht besser damit fährt, wenn jeder Wissenschaftler
seinen Bedarf nach einem Artikel über Dienst wie ScienceDirect direkt
deckte? Und wäre der Wissenschaft nicht sehr viel besser damit gedient,
wenn das ganze Geld zur Unterstützung von OA-Produkten (einschließlich
Monographien und Lehrbücher) aus der Wissenschaftsumgebung verwendet
würde. So wird das kommerzielle Verwertungsgeschäft für eine Weile noch
am Leben gehalten - über DEAL zunächst für 3, maximal für 4 Jahre.
Dann sieht die Publikationslandschaft sicherlich ganz anders aus. Und
bis dahin dürfen die kommerziellen Verwerter die Nutzungsrechte an den
Wissensobjeken aus der Wissenschaft kostenlos sich sichern und daraus
Informationsprodukte machen, für die die Öffentlichkeit dann wieder in
der einen oder anderen Form bezahlt. Sollte es nicht genau umgekehrt
sein, dass jeder Verlag an die Institution des Wissenschaftlers für
jedes Wisssensobjekt eine Lizenzgebühr bezahlt, damit er das dann aktiv
nutzen kann? Eine Utopie? Ohne solche ändert sich aber nichts.
RK
Wie sehen das die Bibs in INETBIB
Am 22.08.19 um 10:40 schrieb Geschuhn, Kai Karin via InetBib:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Open Access-Transformation nimmt weiter Fahrt auf: MPDL Services, im Auftrag von Projekt
DEAL, und Springer Nature haben heute in Berlin ein Memorandum of Understanding (MoU)
unterzeichnet, das den Rahmen für die umfassendste Open Access-Vereinbarung weltweit
definiert. Die deutschen Subskriptionsausgaben für Springer-Zeitschriften werden damit ab
2020 systematisch umgewidmet, um Publikationen deutscher Autor*innen bei Springer Nature frei
verfügbar zu machen.
Springer Nature ist der zweitwichtigste Verlag für Deutschland, gemessen an der Zahl der Publikationen von deutschen Wissenschaftler*innen, die
in den Zeitschriften des Verlages jährlich erscheinen. Das am 22. August 2019 zwischen Projekt DEAL und Springer Nature unterzeichnete
Memorandum schafft die Grundlage für eine Transformationsvereinbarung, die eine Open Access-Gold-Komponente und ein "Publish and
Read"-Element beinhalten wird. Deutsche Autor*innen können so jährlich rund 13.000 Artikel in den über 600
Open-Access-Zeitschriften und in den 1.900 Subskriptionszeitschriften von Springer Nature open access publizieren. Darüber hinaus bietet das
Modell der akademischen Gemeinschaft an den rund 700 teilnahmeberechtigten deutschen Wissenschaftseinrichtungen umfangreichen Lesezugriff auf die
wissenschaftlichen Zeitschriften von Springer, Palgrave, Adis und Macmillan. Subskriptionszeitschriften der Marke "Nature" sind von der
Read & Publish-Komponente ausgenommen, jedoch sind mit Nature Communications und Scientific Report die Veröffentlichungen in zwei der
wichtigsten reinen Open-Access-Zeitschriften für Deutschland abgedeckt.
Die finale Vereinbarung soll noch in diesem Jahr abgeschlossen und veröffentlicht werden
(das Memorandum of Understanding ist nicht öffentlich zugänglich).
Weitere Informationen zum MoU und zu den Teilnahmebedingung erhalten deutsche
Wissenschaftseinrichtungen mit den Rundschreiben der Hochschulrektorenkonferenz. Die bislang
vereinbarten Punkte des zukünftigen Vertrages sind zudem auf der Website von Projekt DEAL
einsehbar. Dort finden Sie auch überarbeitete Hintergrund-FAQs zu den DEAL-Vereinbarungen
für teilnehmende Einrichtungen und Autor*innen.
Lesen Sie hier die offizielle Pressemitteilung der HRK:
https://www.hrk.de/press/press-releases/press-release/meldung/projekt-deal-and-springer-nature-reach-understanding-on-worlds-largest-transformative-open-access-a/
Hintergrundinformationen zur internationalen Open Access-Transformation und den
weltweit abgeschlossenen Transformationsverträgen finden Sie auf den Seiten der
Initiativen Open Access 2020 und ESAC:
https://oa2020.org/
https://esac-initiative.org/guidelines/
https://esac-initiative.org/about/transformative-agreements/agreement-registry/
Mit besten Grüßen
Kai Geschuhn
(für MPDL Services GmbH und Projekt DEAL)
Ms. Kai Karin Geschuhn
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