Lieber Herr Speer,das ist verblüffend. Im Prinzip haben Sie schon alles für eine aufwandsarme Langzeitbereitstellung vorbereitet. Reduktion von Webangeboten auf statisches HTML gehört zu dem Maßnahmenarsenal, das wir (als Datenzentrum) auch bei solchen Fällen durchspielen. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Institution, die sich vom Material her zuständig fühlt und bereit ist, diesen kleinen Aufwand zu betreiben: Inhalte auf einen Server kopieren, Domain übernehmen (wenn Sie das möchten). Ist da draußen vielleicht eine Einrichtung, die sich mit Rechtsgeschichte befasst und dauerhaft Daten bereitstellt?
Viele Grüße, Patrick Sahle Am 28.03.2019 um 12:46 schrieb Dr. Heino Speer via InetBib:
-------- Weitergeleitete Nachricht --------Betreff: Re: [InetBib] Antw: Re: Archivierung von Webseiten zu FörderprojektenDatum: Thu, 28 Mar 2019 12:07:05 +0100 Von: Dr. Heino Speer <heino.speer@xxxxxxxxxxxxxx> An: Patrick Sahle <sahle@xxxxxxxxxxxx> Liebe Liste,darf ich mich zu Wort melden, auch wenn mein Webportal ("Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen und deutschen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit") kein "Förderprojekt" darstellt, da ich im Ruhestand und weder institutionell noch finanziell verankert bin?Die erste Form der Archivierung, die Patrick Sahle angesprochen hat, dürfte in vielen Fällen automatisch erfolgt sein. Wenn ich nach der URL meines Webportals (http://repertorium.at) in archive.org unter archivierten Webseiten suche, erhalte ich folgende Meldung: Saved *31 times* between November 26, 2015 <https://web.archive.org/web/20151126001028/http://repertorium.at> and January 3, 2019 <https://web.archive.org/web/20190103210946/http://repertorium.at>.Da mein Portal aber hauptsächlich den (Mehr-)Wert hypertextualisierter wissenschaftlicher und historischer Literatur aufzeigen soll, sind wir schon strukturell bei der zweiten von Herrn Sahle aufgezeigten Möglichkeit. Hypertextualisierung setzt die ständige Pflege der Links auf externe Digitalisate voraus. Das ist, gerade wegen der häufigen Verschiebung digitaler Ressourcen (auch durch Bibliotheken), nichts, was nebenher erledigt werden könnte. Insofern glaube ich, dass eine solche "Pflege" nur darin bestehen könnte, dass eine Institution, die nicht durch den natürlichen Zeitablauf wie eine Einzelperson bedroht ist, den status quo einer solchen Seite bewahrt und im Netz für die weitere Benutzung vorhält. Denn in meinem Fall werden sämtliche Daten spätestens dann aus dem netz verschwinden, wenn mein Internetprovider nicht mehr bezahlt wird ... Auch wenn meine Situation mit meinem Portal möglicherweise "off topic" ist, hoffe ich doch auch darauf, durch weitere Beiträge Lösungsmöglichkeiten für die nachhaltige Sicherung erfahren zu können, die ein "Privatgelehrter" nutzen kann.Mit freundlichen Grüßen Heino Speer (sonst nur passiver Mitleser der Liste)Am 28.03.2019 um 10:03 schrieb Patrick Sahle via InetBib:Liebe Liste,ok, ich sehe, wir brauchen ein Mindestmaß an Differenzierung und Begriffsklärung. Wir reden hier wohl von zwei grundlegend unterschiedlichen Ansätzen.1) Archivierung im engeren Sinne: harvest/download/freeze - daran schließt sich die Frage der funktionalen Reduktion an 2) Archvierung im weiteren Sinne: Pflege und Vorhaltung von Webanwendungen - daran schließt sich (verkürzt) die Frage nach Aufwand und Kosten anDiesen Unterschied sollte man nicht vergessen. (1) betrifft ja nur temporäre Snapshots "statischer" Inhalte unter Verlust aller dynamischen Funktionen und umfasst nicht die Sicherung und dauerhafte Bereitstellung von Webseiten in ihrem originalen "setting". Liebe Frau Herr, bitte korrigieren Sie mich, wenn ich die genannten Dienste hier missverstehe.Viele Grüße, Patrick Sahle Am 27.03.2019 um 12:15 schrieb Wiebke Herr via InetBib:Liebe Kolleginnen und Kollegen,speziell für fachlich relevante Webinhalte bieten die Fachinformationsdienste der Bayerischen Staatsbibliothek (Altertumswissenschaften, Geschichtswissenschaft, Musikwissenschaft, Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa) eine Archivierung von Webseiten über ihren Wunschbuchservice an.Entsprechende Wünsche können gemeldet werden unter:https://www.bsb-muenchen.de/sammlungen/altertum/fachinformationsdienst/wunschbuchhttps://beta.historicum.net/services/wunschbuchhttps://www.bsb-muenchen.de/sammlungen/musik/fachinformationsdienst/wunschbuchhttps://www.osmikon.de/services/wunschbuchSofern die Rechteinhaber zustimmen und technische Standards erfüllt sind, erfolgt sodann die Archivierung der Website. Diese kann einmalig sein oder in festzulegenden Abständen stattfinden.Viele Grüße Wiebke Herr --- Dr. Wiebke Herr Bayerische Staatsbibliothek Abteilung Bestandsentwicklung und Erschließung 2 Zentrum für Elektronisches Publizieren / Fachinformation Geschichte Stellvertretende Referatsleiterin Ludwigstraße 16, 80539 München Tel:+49-89-28 638-2846 E-Mail: Wiebke.Herr@xxxxxxxxxxxxxxx"Hartwig, Falk via InetBib" <inetbib@xxxxxxxxxx> 26.03.2019 09:21 >>>Lieber Herr Meier, die BSB hat ein Programm zur Archivierung von Webseiten. https://www.babs-muenchen.de/index.html?c=workflows_web&l=de Beste Grüße, Falk Hartwig Bibliotheksleitung | Head of Library Hochschule für Musik Nürnberg | Nuremberg University of Music Veilhofstr. 34 | 90489 Nürnberg Tel. +49(0) 911 - 21522 180 www.hfm-nuernberg.de | facebook.de/hfm-nuernberg -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: via InetBib [mailto:inetbib@xxxxxxxxxx] Gesendet: Montag, 25. März 2019 18:28 An: inetbib@xxxxxxxxxx Betreff: [InetBib] Archivierung von Webseiten zu Förderprojekten Liebe Kolleginnen und Kollegen,seit einigen Jahren machen einige Forschungsförderer den Förderempfängernzur Bedingung, dass das Forschungsprojekt eine eigene Website betreibt. Diese Website belegt eine kostenpflichtige Domain, die auch nach Projektende Kosten verursacht. Ist das Projekt beendet, wird die Projektsite für einige Jahre weiter betrieben. Das kostet Ressourcen, die der Betreiber nicht mehr aus Projektmitteln bestreiten kann. Deshalb wächst mit den Jahren die Bereitschaft, solche Projekt-Websites abzuschalten. Beispiel einer Projekt-Website: https://planarcal.ptb.de/ Meine Frage an Sie: Kennen Sie Initiativen, die solche Projekt-Webseiten (Projektteilnehmer kommen aus verschiedenen Ländern) zuverlässig archivieren und über ihr Archiv zugänglich halten? Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kollegen aus der MPG und der Helmholtz-Gemeinschaft einen Workflow haben, die Seiten zu archivieren, die zu eigenen Projektbeteiligungen gehören. Mir ist nicht klar, ob die DNB eine Aufgabe in der Archivierung von solchen Projektseiten sieht.Ich hoffe, einige von Ihnen können über die Liste Hinweise und Erfahrungenweitergeben. Besten Gruß Joachim Meier ____________________________________________________ Dr.-Ing. Joachim E. Meier Referatsleiter Q.11, Wissenschaftliche Bibliotheken Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) (http://www.ptb.de) PF 3345 Tel. +49-531-592-8110 38023 Braunschweig Fax. +49-531-592-8137 GERMANY E-mail: Joachim.Meier@xxxxxx ____________________________________________________
-- Apl. Prof. Dr. Patrick SahleUniversität zu Köln <http://www.uni-koeln.de> - Cologne Center for eHumanities (CCeH) <http://www.cceh.uni-koeln.de/> Koordinierungsstelle Digital Humanities der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften <http://cceh.uni-koeln.de/DH-AWK/>
Data Center for the Humanities <http://www.dch.uni-koeln.de/> Institut für Dokumentologie und Editorik <http://www.i-d-e.de> Büro: Meister Ekkehart Straße 11, 50923 Köln, Raum 2.07, Tel.: 0221-470-3894@patrick_sahle <https://twitter.com/patrick_sahle> - @CCeHum <https://twitter.com/CCeHum> - @ideinfo <https://twitter.com/ideinfo>