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[InetBib] Antw: Ausleihe - Re auf Markus Schnalke



Sehr geehrter Herr Schnalke,

so interessant Ihre sonstigen Beiträge auch sind, so absolut unter der Gürtellinie ist Ihr Kommentar zu der Anfrage von Frater Hieronymus Kleindienst.

Die Anfrage von Frater Hieronymus Kleindienst mag ungeschickt formuliert sein, aber deswegen muss man sich nicht so herablassend dazu äußern. Und sie betrifft ein Problem, was wahrscheinlich auch andere kleine Bibliotheken haben (könnten):

Wie verzahnt man einen Online-Katalog (meines Wissens wird im Kloster Ettal mit Allegro gearbeitet) mit der Ausleihe, wenn sich eine EDV-gestützte Ausleihe aufgrund geringer Ausleihzahlen nicht lohnt. Soll man für vielleicht 100 Ausleihen pro Jahr alle Bände (in Ettal 180.000) für die EDV-Ausleihe ausrüsten? Am besten noch mit RFID-Etiketten?

Wie der Kollege Florian Sepp gezeigt hat, sind Ausleihkarten noch längst nicht out. Wir haben vor ein paar Jahren noch - für Beilagen - beim Borromäusverein dazu passende Buchecken gekauft. Bei uns wurden bis mindestens Ende der 70er Jahre noch mit Ausleihkarten gearbeitet. Es ist im Prinzip ein sehr einfaches System, was heute allerdings Probleme mit dem Datenschutz bekommen kann - je nach Umsetzung.

Und die auf den Ausleihkarten befindlichen Angaben zum Buch (kurze Titelaufnahme, Signatur, Zugangsnummer) wurden bei uns nicht mittels Schreibmaschine getippt, sondern - wie auch die Katalogkarten in unseren verschiedenen Zettelkatalogen - mittels Matrizenabzug erstellt, wie gut an der blauen Farbe erkennbar ist.

Und genau um dieses Problem geht es Frater Hieronymus Kleindienst:
Wie bekomme ich die im Onlinekatalog gespeicherten Daten aus diesem und auf eine papierne Ausleihkarte. Die bisherige Lösung per Schreibmaschine soll - auch wenn es sicher noch Schreibmaschinen zu kaufen gibt - durch eine zeitgemäßere ersetzt werden.

Sie sagen, wenn eine "Automatisierung der Ausleihkartengenerierung gewünscht ist" - JA, genau das ist gemeint - soll er sich doch von einem Programmierer den nötigen Programmcode schreiben lassen. Das zu tun wäre für das reiche Kloster Ettal sicher möglich, aber da Klöster dem Gelübde von Armut und Sparsamkeit unterliegen, sucht Frater Hieronymus Kleindienst hier in der InetBib-Liste nach einer preiswerteren Lösung, indem er erst die Bibliothekscommunity fragt, ob jemand solch einen Programmcode (noch) hat.

Ihre beiden vorherigen Absätze mit der Idee , die Daten über "Outlook als Mailentwurf zu erstellen, dann auf A4 auszudrucken und zurechtzuschneiden" bzw. "mit anderen Office-Programmen ... bessere Vorlagen zu basteln" zeugen hingegen davon, dass Sie kleinste Bibliotheken mit ihren besonderen Problemen aufgrund begrenzter Ressourcen nicht kennen. Falls Sie sich da schlauer machen wollen, fragen Sie mal beim Arbeitskreis OPL nach.

Und bevor Sie mich fragen: Nein, ich persönlich kann Frater Hieronymus Kleindienst nicht helfen, denn ich besitze solche Programmierkenntnisse nicht. Aber vielleicht treten Sie - auch als Entschuldigung für Ihren Beitrag - in Kontakt zu Frater Hieronymus Kleindienst und bieten ihm an, gegen Kost und Logis im zum Kloster zugehörigen excellenten 4****-Hotel "etwas Programmcode [zu] schreiben", was nach Ihren Worten "fuer einen Informatiker aber auch keine allzu grosse Sache" ist. Vielleicht dürfen Sie als Belohnung dann auch noch etwas von dem umfangreichen Altbestand (16%) und den sicherlich vorhandenen alten Bandkatalog besichtigen .

Markus Heine


Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Fachbibliothek für Wirtschaftswissenschaften
Heinrich-Hecht-Platz 9 (Besuchsanschrift)
Olshausenstr. 40 (Postanschrift)
24118 Kiel

Tel.: 0431/880-4439
Fax : 0431/880-4053
E-Mail: fb.wirtschaftswiss@xxxxxxxxxxxxxx

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Message: 12
Date: Mon, 29 Oct 2018 22:45:54 +0100
From: Florian Sepp via InetBib<inetbib@xxxxxxxxxx>
To:<inetbib@xxxxxxxxxx>
Subject: [InetBib] Antw:  Antw: Re:  Ausleihe
Message-ID:<5BD77F92020000C8000ACFCA@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8

P.S. Die Tatsache, dass solche Ausleihkarten heute noch hergestellt werden, 
zeigt, dass auch 2018 eine solche Frage nicht abwegig ist.
http://www.schulverlag-meister.de/Ausleihkarte-Form-Nr-165
https://www.maiss.de/schulbedarf/schulverwaltung/schuelerbuecherei/176/buch-ausleihkarte-gelb

>>>Florian Sepp via InetBib<inetbib@xxxxxxxxxx>  29.10.18 22.38 Uhr >>>
Lieber Herr Schnalke,

jetzt liefern Sie aber eine Steilvorlage;-)
Der Gebrauch der Suchmaschine Google hätte nämlich die letzte Frage zumindest 
geklärt:http://bibliothek.kloster-ettal.de/index.php

Mit abendlichen Grüßen

Florian Sepp


P.S. Nachdem Archivalia schon gebasht hat, muss man nicht nochmal nachtreten ...





Florian Sepp M.A.
Bayerische Staatsbibliothek
Abt. Digitale Bibliothek und Bavarica
Referat Bavarica
Stellvertretende Referatsleitung
www.bavarikon.de
www.facebook.com/bavarikon
Tel. +49-89-28638-2767
sepp@xxxxxxxxxxxxxxx

>>>markus schnalke via InetBib<inetbib@xxxxxxxxxx>  29.10.18 21.27 Uhr >>>
Hoi,

diese Mail beschaeftigt mich nun schon seit ich sie vor zwei Tagen
gelesen habe. Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass sich da
jemand einen netten Scherz erlaubt hat. Im Kontext des Absenders
scheint der Inhalt aber dann doch nicht voellig abwegig zu sein.

Es gibt nichts Schlimmeres als solche Faelle, weil man nicht
weiss, ob man ernsthaft oder ironisch darauf reagieren soll. Also
reagiert man erstmal gar nicht und schaut, wie andere darauf
reagieren ... was in dem Fall bisher nicht oeffentlich passiert
ist. Womoeglich hat auch niemand privat geantwortet -- man weiss
es halt nicht. So ist es mir nun doch ein Anliegen zu antworten,
wohl wissend, dass man es, in der Unsicherheit zwischen Ernst und
Jux, man am Ende immer falsch macht, egal wie man sich entscheidet.

Diese Vorrede, weil es heutzutage, wo die meisten Bibliotheken ihre
Ausleihkarten bereits komplett durch digital-virtuelle Aequivalente
ersetzt haben, fern erscheint, dass jemand noch vor dem Schritt von
der Schreibmaschine zum Computer stehen koennte und einfache
Office-Kenntnisse fehlen.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Mail mit Outlook verfasst
worden ist, scheinen im Kloster Ettal aber zumindest schonmal
Computer vorhanden zu sein. Es sollte also moeglich sein, die
Ausleihkarten statt mit der Schreibmaschine mit Outlook als
Mailentwurf zu erstellen, dann auf A4 auszudrucken und
zurechtzuschneiden. Man muesste sicher mit den
Groessenverhaeltnissen ein bisschen rumspielen, aber dies sollte
auch nicht groessere EDV-Kenntnisse als zum Verfassen der Mail
an die Liste voraussetzen.

Falls die Anfrage ernsthafterer Natur sein sollte, so gaebe es
natuerlich mit anderen Office-Programmen (Word/Excel/Powerpoint,
bzw. den Libreoffice-Aequivalenten Writer/Calc/Impress) die
Moeglichkeit, bessere Vorlagen zu basteln. Wenn man die
Titeldaten von Hand eingeben will, dann reicht das sicher aus.
Office-affine Bibliotheksnutzer helfen Ihnen dabei sicherlich
weiter. Mithilfe einer Zielvorlage mit Groessenangaben, erstellt
vielleicht auch jemand hier auf der Liste eine passende Datei.

Wenn darueber hinaus aber eine Automatisierung der
Ausleihkartengenerierung gewuenscht ist, sollte man wohl eher
auf generierte Karten setzen. Dazu muesste man sich etwas
Programmcode schreiben lassen. Das ist fuer einen Informatiker
aber auch keine allzu grosse Sache.

Vielleicht sollte ich aber auch zuerst Fragen, ob Sie ueberhaupt
EDV in der Bibliothek einsetzen (abgesehen von Outlook). Wie
sieht es beispielsweise mit dem Katalog der Bibliothek aus? Wenn
noch immer handschriftlich ein Bandkatalog gepflegt werden wuerde,
dann wuerde ich naemlich sogleich einen Ausflug zu Ihnen machen
und ihn mir anschauen!:-)


Ich hoffe, Sie nehmen mir meine leicht belustigte Art nicht uebel.
Ihre Anfrage ist doch sehr ungewoehnlich (heutzutage) und ich
wollte Sie nicht zu lange ganz ohne Antwort dastehen lassen. Viel
lieber wuerde ich selber lesen, was andere (mit Praxiserfahrung
auf dem Gebiet) auf Ihre Frage antworten, abehen, in der Hoffnung, dass weitere 
Antworten folgen.


markus



[2018-10-27 11:48] via InetBib<inetbib@xxxxxxxxxx>
>
>82488 Ettal, 27.10.2018
>
> >
>Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
> >
>vorausschicken möchte ich, dass wir unsere Ausleihkarten (DIN A6) mit einer
> Olympia-Schreibmaschine geschrieben haben. Leider sind diese
> Schreibmaschinen fast 30 Jahre alt und es gibt dafür fast keine Ersatzteile
>mehr. Wir müssen also nach einer anderen Lösung suchen.
>
> >
>Frage: Gibt es irgendjemand, der seine Ausleihkarten mit Hilfe der EDV
>macht, und könnte er mir die dazu erforderlichen, zusätzlichen Dateien zur
>Verfügung stellen?
>
> >
>Besten Dank für die Rückantwort.
>
> >
>Ein schönes Wochenende
>
> >
>Frater Hieronymus Kleindienst OSB
>
>Bibliothekar der Abtei Ettal
>
>(Tel.: (08822) 74-6265 (Bibliothek)
>


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