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Re: [InetBib] Eine Anregung, nicht nur für Informatiker in Bibliotheken



Am 2017-04-09 16:11, schrieb Karl Dietz:
Dummheit ist ungleich fake news.
2x cc an inetbib-leser-innen
MfG, Karl Dietz
blog.karldietz.de
twitter.com/karldietz
Sehr geehrter Herr Dietz,
darüber ließe sich trefflich streiten. Diejenigen die Fake News erzeugen, glauben sicher oft, dass sie raffiniert und intelligent sind, aus der Sicht derjenigen, die die Dummheit dahinter aufdecken (z. B. auch informationskompetente Fachleute und Wissenschaftler), sieht die Sache anders aus.

Es ist aber richtig, dass nicht alle sogenannten Fake News wirklich Fake News sind, wenn beispielsweise Mr. Trump der Presse Fake News unterstellt, sobald diese Erkenntnisse publizieren die ihm nicht gefallen.

G. C. Lichtenberg hatte Recht, als er schrieb: „Die gefährlichsten Unwahrheiten sind die Wahrheiten, mäßig entstellt.“ Es sind aber trotzdem Unwahrheiten bzw. Verfälschungen (Fakes) und keine Wahrheiten.

MfG
Walther Umstätter


2017-04-09 16:04 GMT+02:00 h0228kdm via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>:
Auch Informatiker in den Bibliotheken sind beim Science March Germany
angesprochen ;-)

Nachdem der Präsident der USA Donald J. Trump immer wieder so ein keckes Baseball Käppi mit der Aufschrift “Make America Great Again” trägt, habe ich mir gedacht, dass ich auch unbedingt ein solches bis zum 22.4.2017 mit den Worten “March for Science” brauche. Leider sehe ich persönlich damit sehr dämlich aus, so dass ich mich so nicht auf die Straße traue, auch nicht mit
dem Schild zur Seite oder nach hinten.

Ich bin auch der Meinung, dass Wissenschaftler ihre Erkenntnisse miteinander sachgerecht ausdiskutieren sollten, so wie man es bei der Verteidigung von
Thesen bei einer Dissertation lernt, und nicht versuchen sollten, ihre
Ansichten als Meinungen zu demonstrieren bzw. durch Mehrheiten zu beweisen.

Gerade für komplexe Probleme bekommt man bekanntlich noch nicht einmal bei Fachkollegen eine kritische Masse an Mitstreitern zusammen, geschweige eine
Mehrheit in der Gesellschaft. Wahres Wissen setzt sich durch seine
Unausweichlichkeit durch. Bei intelligenten Menschen durch Vorausschau und
bei unwissenden Menschen durch oft erschreckende Erfahrungen.

Es gibt aber durchaus gute Gründe, auch als wissenschaftlich interessierter Mensch, am “March for Science” teilzunehmen, um beispielsweise auch Menschen
wie Trump, Erdogan und vielen anderen deutlich zu machen, dass in der
Wissenschaftsgesellschaft postindustrieller Länder, sich die Zahl an
wissenschaftlich Tätigen langsam von einer Minderheit zu einer Mehrheit wandelt. Sie werden damit auch für Populisten immer interessanter. Einige
sprechen  schon von „Akademisierungswahn“
(www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/infopub/BAK14b_Vortrag.pdf) weil sie
unterschätzen wie mächtig und unaufhaltsam dieser Trend seit Jahrhunderten voran schreitet. Wer also am 22.4.2017 gerade nicht zu forschen hat, sollte
wohl in der nächst besten Stadt
(http://marchforscience.de/auch-in-deiner-stadt/) mit marschieren.

Gut fand ich in den USA den Slogan: „Make America Smart Again“, und dass es grundsätzlich um den Kampf um Wahrheit geht, zeigt schon seit langem das Motto vieler Universitäten, wie das der Harvard University, bei der es um Veritas geht, die zu suchen die Wissenschaft sich seit Jahrhunderten höchst erfolgreich bemüht. Auch wenn es Hypothetiker gibt, die ernstlich behaupten, es gäbe keine Wahrheit. Auch das ist eine Form der alternativen Fakten, insofern geht es beim March for Science nicht nur gegen Trump, sondern gegen die selbstverschuldete Unwissenheit in unserer Gesellschaft, kurz Dummheit genannt, neudeutsch Fake News. Also das, wogegen auch die IFLA mit Recht
kämpft (www.ifla.org/publications/node/11174).
Für diejenigen, die es noch nicht gesehen haben, vor zwei Tagen erschien:
ASIS&T Supports March For Science .

MfG
Walther Umstätter



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