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Re: [InetBib] Scanner
- Date: Wed, 22 Mar 2017 09:43:02 +0000
- From: "Werner, Klaus via InetBib" <inetbib@xxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Scanner
On Wed, 2017-03-22 at 06:27 +0000, Thomas Rosemann via InetBib wrote:
Meiner Meinung nach ist dieser Markt sehr intransparent. Die grossen
Digitalisierungszentren halten sich sehr bedeckt und äussern sich nicht zu
ihren Erfahrungen, obwohl sie sehr grosses Wissen besitzen. Meiner Meinung
nach pflegen sie lieber die Beziehungen zu "ihren" Lieferanten. Dabei geht es
auch um viel Geld, denn grosse Preisnachlässe für Grosskunden sind in diesem
Markt, wie vielleicht überall, normal.
Ich kann nicht für alle sprechen, aber das Digitalisierungszentrum der BSB hat
sich bei einer konkreten Nachfrage nach einem Treventus Gerät sehr
aussagefreudig gezeigt. Ich nehme an, man übersieht zu schnell, dass diese
Zentren ganz andere Vorgaben und (technische und finanzielle) Perspektiven haben
als - sagen wir mal - die Spezialbibliothek in XY.
Das ist für die in etwa so, als ob man einen Informatiker nach Hilfe bei einem
Virus in Windows 10 fragen würde.
Die Warnung vor All-in-one-Geräten, die man dann zum Beispiel schnell mal
wegen eines eingebauten Windows XP und zugehöriger Scannersoftware
verschrotten muss, fand ich sehr wichtig. Modulare Geräte können dagegen den
Nachteil haben, dass die Teile nicht genügend aufeinander abgestimmt sind und
zum Beispiel das Licht nicht ausreicht. Der Ansatz scheint mir aber eher
vernünftig.
Genau. Wobei man sich dennoch klar sein muss, dass nach ca. 5+ Jahren die
meisten Geräte nur noch Museumswert haben. Wir haben unseren Zeutschel im Grunde
nur noch deshalb im Eingangsbereich stehen, weil er zu schwer ist zum
Abtransport ;-)
Wenn man nicht bei den grossen Anbietern kauft, ist die Frage der Kalibrierung
und Zertifizierung meist ein Problem. Zum Beispiel habe ich auf den Seiten von
METIS, dem hier genannten italienischen Hersteller, keine Angaben etwa über
Metamorfose (https://www.metamorfoze.nl) oder etwas Vergleichbares gelesen.
METIS ist eher deshalb weniger bekannt weil die Gerätepreise sehr hoch sind: ab
etwa 100.000€. Oft werden sie in der Industrie benutzt - wegen der Möglichkeit,
auch bei A0 Vorlagen noch 3D-Licht einzusetzen - dann aber auch in finanziell
gut betuchten Bibliotheken und Archiven (Vatikan, Bejing, etc.). Die optische
und feinmechanische Präzision ist extrem hoch und wird mit einem Gewicht von
mehreren hundert Kilo bezahlt.
Die Firma hat mit der Auswertung von Luftbildern der ESA angefangen ...
Beste Grüsse in die Runde!
p.s. Eigentlich schreit dieses Thema geradezu nach einer kollaborativen
Webseite zu Scannern ...
--
Dr. Klaus E. Werner
Digitale Bibliothek
Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte
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Tel. +39-06-6999-3299
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.