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Re: [InetBib] Ich bin ein Informatiker, AMA



Auch solche Fragen gehoeren zu einer ordentlichen
AMA-Session ...

hier meine Fragen (inspiriert durch meine Tochter): 

Glaubst du an Gott?
Was meinst du? Warum hat er die Menschen erschaffen?

Ich glaube nicht, dass es eine zielgerichtete hoehere Macht,
wie einen Gott, gibt. Wobei ich es besser so formulieren
sollte: Es macht fuer mich und mein Leben keinen Unterschied,
ob es einen Gott gibt oder nicht, insofern ist die Frage fuer
mich irrelevant.


Wie möchtest du in 10 Jahren leben?

Hoffentlich lebe ich heute schon wie ich in zehn Jahren leben
will!


Was wünschst du dir für die Bibliothekswelt?

Zu allererst: Endlich keine Untergangs-Hysterie mehr, sondern
unaufgeregtes und konstruktives Nachvorneschauen.

Dann eine nutzerfreundlichere Rechtssituation und Kultur in
Bezug auf das Urheberrecht und insbesondere digitale Werke.
(Die Bibliotheken sehe ich hier als Vertreter der Nutzer und
zukuenftigen Nutzer, deren ihre fast alleinige Aufmerksamkeit
gelten sollte.)

Insgesamt wuensche ich mir weniger Show und mehr Substanz.
Wir muessen Sinnvolles tun, fuer die Gemeinschaft als Ganzes.
Dazu gehoeren auch Transparenz, ein klarer Blick fuer die
Realitaet, Mut, zu gemachten Fehlern zu stehen, Offenheit,
etc.

Das sind so Wuensche von mir.


Welches Buch hast du besonders in Erinnerung? 

Viel zu viele. Darum will ich zwei Buecher der letzten Zeit
raus greifen, die mich viel beschaeftigt haben:

        Weinberg: The Psychology of Computer Programming
Das ist ein so unfassbar gutes Buch und es war seiner Zeit so
viele Jahrzehnte voraus (und das in der Informatik,
wohlgemerkt!), dass man es kaum fassen kann. Auch fuer
Nicht-Informatiker die mit Informatikern zu tun haben bietet
es wertvolle Inhalte.

        Tolstoi: Anna Karenina
Ich hatte keine Ahnung was auf mich zukommt als ich dieses
Buch zu lesen angefangen habe. Was ich gefunden habe war ein
Schatz.

Mit meiner Zeit in der Bibliothek werde ich aber immer
        Clavell: Shogun
verbinden. Ohne ueberheblich wirken zu wollen, ich habe mich
in der Bibliothek mehr als alles andere wie Blackthorne
gefuehlt: In eine fremde Kultur geworfen, die ich nicht recht
verstand, und gleichzeitig dort wertvoll und begehrt zu sein
... aber halt doch auch fremd, unverstanden und alleine.


markus


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