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Re: [InetBib] Interview mit padeluun (Digitalcourage e.V.) im „Lesesaal“ von BuB: „Datensicherheit ist eine Illusion“



Datenschutz, "die Cloud" etc. sind thematisch wichtig und spannend
für Bibliotheken und Bibliothekar_innen. Leider sind die Aussagen
padeluuns so platt und kontraproduktiv, dass sie nur Reaktionen
befördern wie die von Herrn Graf.

Man muss übrigens -- wenig unerwartet für einen Verein -- als
Pflichtfelder Vor- und Nachname, Straße, Hausnummer, PLZ, Ort und
Mailadresse sowie Bankverbindung angeben, um Mitglied bei
"Digitalcourage" zu werden. Ich bin entsetzt!

Ich sehe da erstmal keinen Unterschied zur "Mitgliedschaft" in einer
Bibliothek. Niemand hackt eine Bibliothek, um rauszufinden, wo ich
wohne oder wann ich Geburtstag habe.

Kritische Daten wie die Ausleihhistorie kann ein vernünftiges
Bibliothekssystem löschen oder anonymisieren, damit eben nicht eines
Tages Abfragen angefordert werden können wie "wir brauchen eine
Liste aller Personen mit 'ausländisch' klingendem Namen, die in den
letzten fünf Jahren Chemiebücher ausgeliehen haben".

Im Zweifelsfall hilft da wie üblich Freie Software, bei der man
nachprüfen kann, ob das auch tatsächlich geschieht. Für die
Datenhaltung proprietärer Software würde ich meine Hand nicht ins
Feuer legen.

Aussagen wie "RFID und Datenschutz schließen sich aus. So einfach
ist das." haben keinerlei Wert, sind aber prima dazu geeignet,
Bibliothekar_innen zu einem grundsätzlichen Abwinken beim Thema
Datenschutz zu bringen.

Im Großen und Ganzen ist es das, was ich von padeluun immer
mitbekomme. Er wirbt mit heißer Luft um Spenden für seinen Verein.

Mit freundlichen Grüßen,

Mirko Tietgen


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Mirko Tietgen
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