Lieber Herr Weisel,
danke für diesen Hinweis. Leider kann ich selbst aus gesundheitlichen
Gründen nicht teilnehmen. Aber ich las im Programm:
http://dgi-info.de/programm-wittenberg-2015/) "Das Wort Transparenz" erlebt
seit gut 20 Jahren eine ungeheure Karriere im politischen Diskurs (M.
Schneider). Es verdeckt nach meiner Beobachtung als Forderung die zunehmende
Geheimhaltung in der Wissenschaft
(www.wissenschaftsforschung.de/JB13_77-91.pdf). Während also die Privatheit
(nicht zuletzt durch Dritte; R. Kuhlen) in der Digitalen Welt einerseits
schwindet, sich darum immer mehr Personen hinter Pseudonymen verstecken, und
uns täglich mehr Informationen aufgedrängt werden, bleibt für uns wichtiges
Wissen immer öfter im Verborgenen. Allein schon die Geheimhaltung des
Googlerankings, um Missbrauch der Suchmaschine zu vermeiden, zeigt, wie
unvermeidlich manche Geheimhaltungen sind, und warum die Diskussion über
einen “Open Web Index” (D. Lewandowski) wirklich wichtig ist. Wir beobachten
also eine Disproportionierung der Transparenz, bei der die Sender ihre
Informationen verschenken und vervielfachen (meist als oder durch
(Eigen)Werbung finanziert), während der eigentliche Wettbewerb immer mehr
von der Geheimhaltung lebt. Schon allein die Tatsache, dass das Internet mit
Google den meisten Menschen kostenlos angeboten wird zeigt, dass die
digitale Welt nicht mehr so funktioniert, wie die einst Papier zentrierte.
Damals führte man u. a. das Peer Reviewing ein, um die Zahl der gedruckten
wissenschaftlichen Publikationen zu begrenzen, auch wenn die eigentliche
Qualitätskontrolle damals wie heute noch immer ein Post Peer Reviewing ist,
bei dem publizierte Beiträge von neueren publizierten Beiträgen falsifiziert
werden, wie es K. Popper verstand.
Das Internet der Dinge, mit Industrie 4.0 bis hin zur Schwarmintelligenz von
Robotern, wird bald einen neue Transparenz erfordern, in der uns Menschen
die „Smart Services“ (R. Karger) erklären müssen, wie sie zu welchen
Entscheidungen gelangt sind. Eine Forderung die schon vor vielen Jahren bei
Expertensytemen diskutiert wurde.
Aufgefallen ist mir natürlich der Satz: „Wenn aber a l l e s gewusst wird,
ist es kein Wissen mehr.“ Wissenschaftler lieben bekanntlich solche
Paradoxa, wie auch „True Fiction“. Insofern erinnert es natürlich an große
Denker, wie Sokrates (Ich weiß, dass ich nichts weiß), Newton oder Goethe,
die alle erkannten, dass sie mit jeder neuen Erkenntnis auf ein noch
größeres Meer der Unwissenheit blickten. Nur Wagner, in Goethes Faust,
glaubte noch, er könne eines Tages alles wissen. ;-)
MfG
Walther Umstätter
Am 2015-07-16 18:52, schrieb Weisel, Luzian:
Sehr geehrte Mitlesende,
mit der Bitte um Entschuldigung für Doppelempfang,
zu Ihrer Information.
Mit freundlichen Grüßen
Luzian Weisel, Karlsruhe
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DGI-Forum Wittenberg, 24.-26.09.2015 "True Fiction: Die
Digitalisierung unseres Alltags"
Mit dem DGI-Forum Wittenberg vom 24. bis 26. September 2015 zum Thema
"True Fiction: Die Digitalisierung unseres Alltags" trägt die DGI der
gesellschaftlichen Verantwortung der Informationen Professionals
Rechnung, sich konstruktiv-kritisch mit den öffentlichen, privaten und
industriellen Entwicklungen des Informationszeitalters auseinander zu
setzen und mit ihrer spezifischen Expertise Impulse zu setzen.
Es erwarten Sie u.a. die folgenden spannenden Vorträge:
• Prof. Dr. Rainer Kuhlen wird in seinem Vortrag die vier
Regulierungsinstanzen Normen/Ethik, Recht, Markt, Technologie darauf
hin untersuchen, wie und mit welchen Folgen diese Instanzen zur
Eindämmung der direkten und indirekten Verletzung von Privatheit durch
Dritte beitragen.
• Dr. Michael Weber vom Projektträger beim DLR wird die aktuelle
Forschungsförderung des BMBF im Bereich IT-Systeme für Industrie 4.0
erläutern.
• Peter Schaar, Vorsitzender der Europäischen Akademie für
Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID), erläutert, warum sich
Datenschutz im 21. Jahrhundert von der isolierten Betrachtung des
personenbezogenen Datums lösen und sich verstärkt systemischen
Lösungen zuwenden muss, in denen technische und rechtliche Komponenten
zusammenwirken.
• DGI-Präsident Reinhard Karger wird zeigen, dass die industrielle
Datenwirtschaft dieselbe methodische Ausrichtung hat wie die
Arbeitswelt der Information Professionals, nämlich die passgenaue
inhaltliche und terminliche Bereitstellung der relevanten Information
im jeweiligen Arbeitskontext.
• Jan-Martin Wiarda, langjähriger ZEIT-Redakteur und Pressechef der
Helmholtz-Gemeinschaft, berichtet von seinen Bemühungen, die
Öffentlichkeitsarbeit einer großen Forschungsorganisation neu
auszurichten und fragt, wie unabhängig und (selbst-)kritisch abhängige
Kommunikation tatsächlich sein kann.
• Der stellvertretende Chefredaktuer der ct’ Georg Schnurer untersucht
die Auswirkungen der meist freiwillig eingegangenen totalen Vernetzung
für den einzelnen Menschen.
• Mit dem Radiojournalisten Jan Rähm wollen wir dem Internet der Dinge
und seinen Auswirkungen auf die Spur kommen.
• Prof. Dr. Manfred Schneider erinnert in seinem Vortrag Untrue
Fiction daran, dass das Versprechen der Transparenz die abendländische
Geschichte begleitet.
• Mit Prof. Dr. Dirk Lewandowski wollen wir die Perspektiven eines
„Open Web Index“ erörtern, der als eine Infrastrukturmaßnahme gedacht
ist, die von allen zu fairen Bedingungen genutzt werden kann.
• Der Rechtsinformatiker Prof. Dr. Dr. Erich Schweighofer erläutert,
was bei der Datenanalyse aus rechtlicher Sicht zu beachten ist. Ein
wichtiger Aspekt ist dabei auch das „Recht auf Vergessenwerden“.
• Dr. Max Baumann nimmt sich der Verantwortung der Politik an. Das
„Recht auf informationelle Selbstbestimmung“, das der Leitvorstellung
autonomer Bürger folgt, gibt die Verantwortung für den Schutz der
Privatsphäre den Individuen, überfordert sie damit aber.
• Christoph Lauer, Entwickler des basisdemokratischen Konzepts der
Liquid Democracy bei der Piratenpartei, erläutert seine Erfahrungen
mit dem Agendasetting im Politikbetrieb.
Das komplette Programm und das Anmeldeformular finden Sie unter
www.dgi-info.de/events/dgi-forum-wittenberg-2015.
Gruppen von Studierenden und FaMI-Klassen erhalten besondere
Vergünstigungen und melden sich bitte direkt in der Geschäftsstelle
(mail@xxxxxxxxxxx).
Mit besten Grüßen
Marianne Arndt
Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen e.V. (DGI)
Windmühlstraße 3
60329 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 430313
E-Mail: arndt@xxxxxxxxxxx
URL: www.dgi-info.de
Blog: http://blog.dgi-info.de/
XING: https://www.xing.com/net/pric09051x/dgi
Twitter: DGIInfo
Save the dates:
24.-26. September 2015: DGI-Forum Wittenberg “True Fiction: Die
Digitalisierung unseres Alltags“
(http://dgi-info.de/events/dgi-forum-wittenberg-2015/)
12.-13. November 2015: DGI-Praxistage "Informationsvisualisierung –
Hype oder Trend"
http://dgi-info.de/events/2015-dgi-praxistage-visualisierung/
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FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH.
Sitz der Gesellschaft: Eggenstein-Leopoldshafen, Amtsgericht Mannheim
HRB 101892.
Geschäftsführerin: Sabine Brünger-Weilandt.
Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDirig Dr. Thomas Greiner.
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http://www.inetbib.de