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[InetBib] LIBREAS. Library Ideas - CfP #28: Die Bibliothek als Idee (LIBREAS. Library Ideas – 10 Jahre bibliothekswissenschaftliche Reflektionen)



Werte Damen und Herren,
werte Kolleginnen und Kollegen,

gerne weise ich Sie im Namen der Redaktion der LIBREAS. Library Ideas darauf 
hin, dass der Call for Papers für Ausgabe #28 erschienen ist. Die Ausgabe mit 
dem Schwerpunkt "Die Bibliothek als Idee" wird als Jubiläums-Ausgabe an die 
Anfänge der Zeitschrift anschliessen und die Frage stellen, was das überhaupt 
für Ideen von und über Bibliotheken sind, die innerhalb der Gesellschaft, 
Kultur und Bibliotheksszene existieren. Gerne laden wir Sie dazu ein, auch zu 
dieser Ausgabe mit eigenen Texten, Bildstrecken, Interviews oder anderem 
beizutragen. Bei Interesse diskutieren wir auch gerne Ideen zu Beiträgen mit 
Ihnen.
Den gesamten Text des Call for Paper finden Sie anbei oder im Weblog der 
LIBREAS: 
https://libreas.wordpress.com/2015/06/18/call-for-papers-28-die-bibliothek-als-idee-libreas-library-ideas-10-jahre-bibliothekswissenschaftliche-reflektionen/

m.f.G.
Karsten Schuldt


________________

Call for Papers #28: Die Bibliothek als Idee
(LIBREAS. Library Ideas – 10 Jahre bibliothekswissenschaftliche Reflektionen)


2015 wird die Open Access-Zeitschrift LIBREAS. Library Ideas zehn Jahre alt. 
Das wollen wir, wie bereits angekündigt, mit einer Jubiläumsveranstaltung 
feiern. Das Symposium am 12.  Septemberr in Berlin ist inhaltlich an den Titel 
der Zeitschrift, Library Ideas, angeleht und thematisiert somit die ideelle 
Seite der Bibliothek. Innerhalb des interdisziplinären Rahmens werden vor allem 
kulturwissenschaftliche Forschungen die Bibliothek als Heterotopie in den Blick 
nehmen.

Die Bibliothek kann einerseits als Metapher für das kulturelle Gedächtnis sowie 
als Spiegelbild, eventuell sogar pars pro toto der zeitgenössischen 
Gesellschaft und ihrer Wissenskulturen betrachtet werden. Das Charakteristikum 
der Institution Bibliothek ist die Spannung zwischen ihrem Ideal als 
gemeinnützige Sammlerin und Bewahrerin von als relevant eingestuftem Wissen und 
den Möglichkeiten, dies in der konkreten Praxis einzulösen. Die damit 
verbundenen Idealbilder der Institution Bibliothek und die damit verbundenen 
Ziele werden genauso in gesellschaftlichen und politischen Diskursen 
ausgehandelt wie die Vorstellung von dem, was bewahrenswertes und legitimes 
Wissen ist.

Zeigte sich nun diese Spannung nur durch den Unterschied zwischen eigenem 
Anspruch und realisierbarer Praxis, würden Idee und Anwendung in einem engeren 
Verhältnis stehen und sich gegenseitig begrenzen.

Die Externalität der konkreten Vorgaben und (ökonomischer) Rahmenbedingungen 
bringt eine weitere Dimension ins Spiel, die diesen Abgleich häufig 
verunmöglicht. Nicht selten bergen diese externen Interessen und Vorstellungen 
ein hohes Gefährdungs- bzw. Konfliktpotential für die Institution.

Unter anderem dadurch ergibt sich in der Bibliothekspraxis eine häufig 
produktive, oft aber desillusionierende Situation des beständigen Scheiterns. 
Dieses Problem versucht die Institution durch die stetige Suche nach Ausgleich 
der Spannung zwischen dem Ideal, dem Geforderten, dem Wirklichem und dem 
Machbaren zu lösen, ohne sie jemals aufheben zu können. Entscheidend ist hier, 
dass die konkreten gesellschaftlichen und politischen Vorgaben selbst durch – 
oft widerstreitende – Ideen davon geprägt sind, was die Institution Bibliothek 
eigentlich ist und was sie leisten soll.

Wir wollen jedoch weniger den wiederkehrenden Konflikt des Abgleichs zwischen 
Vorgabe und Praxis thematisieren, sondern vielmehr im Symposium und in der 
Ausgabe die Ideen von der Bibliothek selbst hinterfragen: Woher kommen sie? 
Wodurch haben sie sich gebildet? Wie unterscheiden sie sich? Wer hat und wer 
nimmt mit welchen Interessen Einfluss auf ihre Entwicklung? Dabei gehen wir 
davon aus, dass sich die Ideen genauso ändern können wie die äußeren Umstände 
(Vorgaben, finanzielle Möglichkeiten, technische Bedingungen et cetera). Idee 
und Realität, Tradition und Innovation treffen im Raum der Bibliothek in 
verschärfter und konkreter Weise aufeinander. Insofern können ihre sich in 
viele Richtungen streuenden Entwicklungen auch als temporäres Bild der 
aktuellen Gesellschaft und der diese prägenden und lenkenden (Wissens-)Kulturen 
aufgefasst werden.

In der Jubiläumsausgabe werden idealerweise die Vorträge des Symposiums als 
Jubiläumsausgabe veröffentlicht. Diese sollen jedoch gern durch weitere 
Positionen auf die Idee(n) der Bibliothek ergänzt werden. Dies muss, wie immer, 
nicht in der Form eines klassischen Aufsatzes geschehen. LIBREAS befürwortet 
ausdrücklich Einreichungen, die die Möglichkeiten des vernetzten, 
multimedialen, digitalen Publizierens kreativ aufgreifen – und lädt in jedem 
Fall herzlich dazu ein, die Idee der Bibliothek aktiv und offen zu be- und 
hinterfragen. Ebenso sind, wie immer, Beiträge abseits des Schwerpunktthemas 
herzlich willkommen. Deadline der Ausgabe ist der 15.10.2015.

Ihre und Eure LIBREAS-Redaktion (redaktion@xxxxxxxxxx)
(Bielefeld, Berlin, Chur, München, Potsdam)

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