Guten Morgen,
wenn hier schon der hervorragende Text von Mareike König genannt wird:
Unter
http://handbuch.io/w/Handbuch_CoScience/Aspekte_der_Kommunikation_mit_Twitter
gibt es eine Variante dieses Textes, die
- aktualisiert,
- laufend aktualisierbar ("living book") und
- von den LeserInnen im Text kommentierbar ist.
Viele BesucherInnen des Bibliothekartags kennen das Handbuch CoScience
ja
bereits, andere vielleicht auch.
;-)
Noch zu Thomas Krichel:
Ich bin überaus interessiert an nicht-proprietären
Informationssystemen,
und, ganz genau, das passt auch zur bibliothekarischen
Informationsethik.
Allerdings passt es *auch* zu unserem Berufsstand, sich um die
komplizierten Übergänge zwischen diesen beiden Welten Gedanken zu
machen.
Unter welchen Bedingungen erlaubt mir das Unternehmen Twitter, meine
(oder
fremde?) Tweets zu archivieren? Unter welchen Bedingungen darf ich die
archivierten Tweets an Dritte weiterverbreiten? Die Library of Congress
ist
bekanntlich schon dabei, sich mit diesen Fragen praktisch auseinander
zu
setzen. Bibliotheken haben über lange Zeiten hinweg schwerpunktmäßig
Informationen aus proprietären Informationskanälen gesammelt,
erschlossen,
archiviert und verfügbar gemacht.
Jetzt bauen Bibliotheken *auch* mit an einer
Open-Access-Informationswelt,
die von vornherein ohne diese künstlichen Hürden auskommt - umso
besser.
Ein Medium deswegen komplett zu verwerfen, weil es sich zunächst in
Form
eines proprietären Geschäftsmodells verbreitet hat - damit wäre ich
jedoch
sehr vorsichtig. Meines Erachtens ist das bei vielen (das unterstelle
ich
nicht Ihnen, Herr Krichel) ein rhetorischer Trick, um sich das ganze
Thema
vom Leib zu halten. Als Fassade für die eigene Technik-Skepsis gilt das
insbesondere in Deutschland als akzeptabel.
Am 2. Juni 2015 um 01:28 schrieb Thomas Krichel <krichel@xxxxxxxxxxx>:
K. D. schreibt
> vielleicht geht es anderen ja wie mir. Ich sehe in Twitter einfach
> keine Vorteile.
Meine Probleme sind zwei. Erstens kann mit den meisten Tweets, die
ich mal so angeguckt habe, nix anfangen. Deswegen lese ich sie
nicht. Zum zweiten bin ich nicht davon begeistert ein proprietäres
System zu füttern dass nur von einer kommerziellen privaten
Gesellschaft kontrolliert wird. Für mich gehts bein Bibilothekswesen
um öffentliche Information.
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Cheers,
Thomas Krichel http://openlib.org/home/krichel
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Lambert Heller
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