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[InetBib] Signaturen-Vergabe: Tools zur "Buchhaltung" für Numerus-Currens-Elemente – Zusammenfassung



Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,


vielen Dank für Ihre Rückmeldungen on- und offlist!


Es wurden die folgenden Möglichkeiten vermeldet oder vorgeschlagen:
1. Nutzung der Lokal- bzw. Verbundsoftware (Signaturen-Index oder 
Signaturen-Modul)
2. Nutzung von einfachen Listen (z.B. Excel oder Word), als Datei auf einem 
gemeinsam genutzten Laufwerk oder auch in ausgedruckter Form zur 
handschriftlichen Eintragung
3. Nutzung eines Datenbank-Systems
4. Nutzung eines Literaturverwaltungsprogramms

Damit zeigt sich ein ähnlich heterogenes Bild, wie wir es auch innerhalb der 
Bibliotheken der Uni Münster haben. 


ad 1.
Natürlich wäre es das einfachste, innerhalb der ohnehin für die 
Medienbearbeitung verwendeten Software zu bleiben, wie es z.B. Kai Schröder 
erläutert hat
(http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg54551.html). 
Die Nutzung eines Signaturen-Indexes bringt aber z.B. in unserem System das 
Problem mit sich, dass er, wenn z.B. mehrere Bearbeiter in einer Bibliothek 
bzw. unter einer Owner-Nummer arbeiten und/oder wenn viele Daten über die 
Schnittstelle geschickt werden, nicht immer aktuell ist; damit ist dieser Weg 
nicht für alle unserer Bibliotheken nutzbar. Bei anderen Bibliotheken kann 
hinzukommen, dass die Sortierfunktion der Indices nicht alle lokalen 
Informations-Anforderungen erfüllen kann.
Einige Bibliothekssysteme haben ein integriertes 
Systematik-/Signatur-Verwaltungs-Modul (z.B. LiBRARY online, 
http://www.libraryonline.de). Das ist natürlich sehr komfortabel, aber wohl 
nicht so einfach auf andere Systeme übertragbar.
In Sachen "Nutzung des Bibliothekssystems" ist zudem für Münster (und 
vermutlich auch für anderswo) zu bedenken, dass in einigen Bibliotheken die 
Retrokatalogisierung noch nicht abgeschlossen. In diesen Fällen ist der 
Zettelkatalog dann ein verlässlicheres Instrument zur Signaturen-Vergabe ...

ad 2.
Dies ist wohl die verbreitetste Art und Weise, Signaturen zu verwalten, wenn 
dafür nicht die Lokalsoftware verwendet werden kann.
Zwar kann es zu Fehlern i.S.v. von Doppelbelegungen kommen, wenn z.B. das 
Eintragen einer verwendeten Nummer vergessen wird, oder zu "Stau", wenn mehrere 
Bearbeiter auf die Datei auf einem Netzlaufwerk zugreifen wollen, aber 
prinzipiell lassen sich auch relativ große Signaturengruppenmengen damit 
verwalten.
Als "moderne Variante" zu Excel oder Word auf Netzlaufwerken könnte ich mir 
hier auch die Nutzung einer Liste z.B. in Google Docs oder einer Seite im 
Bibliotheks-Wiki vorstellen.
    
ad 3.
Poupak Amirazodi schlug die Nutzung von Filemaker vor, und Walther Umstätter 
wies allgemein auf die Nutzung einer Datenbank-Software hin.
(http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg54541.html, 
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg54545.html)
Vom Prinzip her wäre das natürlich eine Möglichkeit, analog zu Access. 
Allerdings wäre das angesichts der relativ einfachen benötigten Anforderungen 
an ein Signaturen-Verwaltungs-Tool vielleicht ein bisschen "Kanonen auf 
Spatzen".
Wenn man in die Richtung geht, sollte man nicht nur den Daten-Im-/Export 
bedenken, sondern auch überlegen, eine Open-Source-Lösung und kein proprietäres 
Programm zu verwenden.

ad 4.
Interessant fand ich das Vorgehen einer Kollegin, die mir per direkter Mail 
erläutert hat, dass in ihrer Bibliothek Citavi als "Zugangsbuch" und damit auch 
für die Signaturverwaltung genutzt wird. Die Lösung funktioniert mit der 
vorhandenen Zugangsmenge recht gut, aber auch hier stellt sich je nach 
verwendetem Programm die Frage nach der Nachhaltigkeit der Nutzung.




Zur Frage von Kai Schröder nach dem Aufbau der Signaturen unserer 
Institutsbibliotheken
(http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg54551.html):

Das kommt drauf an, von welcher unserer über 100 Institutsbibliotheken wir 
sprechen – und ggf. von welchem Bereich der jeweiligen Haussystematik(en) ... :)
Die Bibliothek des Englischen Seminars, die die erwähnte Access-Lösung nutzt, 
hat z.B. eine Systematik mit über 5.000 Systemstellen. Die Signaturen können 
z.B. folgendermaßen aussehen: "12.1 Aron 2012", "EW BD 1060:3+1", "D - 
16.25+4", "AL - 2.501", "AD 642/23".
Anderes Beispiel: In der Bibliothek des Germanistischen Instituts werden fünf 
Systematiken verwendet, was zu Signaturen wie "Sp 86095",  "Kl 25:4,53", "T 21 
HEC 1", "M IIb D 1300/4 / 2.Aufl." oder "MFI 2009 P238 B595" führt.




Einige Anmerkungen zur Antwort von Klaus Lehmann
(http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg54543.html):

[TIP:] die dosbox, virtualbox o.ä. . aber eigentlich sind das alles 
mehr oder weniger spielereien, um alte programme auf moderner 
technik zum laufen zu bringen. übrigens: dazu benötigt man 
einen interessierten(!) admin!    

Da wir glücklicherweise mit interessierten Admins zusammenarbeiten können, 
konnte die Nutzung der angesprochenen älteren Access-Lösung dank Transfer von 
einem lokalen Rechner auf einem Server schon verlängert werden. Allerdings muss 
der Server dafür auf einer älteren Windows-Version laufen, was nicht ewig 
fortzuführen ist.


tja, und was kann die jetztige bibliothekssoftware? wenn ich mich 
nicht irre, ist das münsterland bei b... gelandet. 

Ich weiß nicht genau, welches B. Sie meinen.
Aber wir haben einige Bibliotheken, die aufgrund der oben erläuterten 
Index-nicht-immer-aktuell-Problematik oder der noch ausstehenden 
Retrokatalogisierung nicht ausschließlich mit dem verwendeten Bibliothekssystem 
arbeiten können.
 

m.M.: natürlich mit boardmitteln des systems. niemals nicht externe programme 
nutzen! das ist so, als wenn sie ein tolles allegro-system haben, und 
nutzen für die lokale miniausleihe den zettelkasten mit buchkärtchen. 

Tja, manchmal reichen die Bordmittel vorhandener Systeme nunmal nicht aus.
Wir haben an der Uni Münster übrigens auch Bibliotheken, die ihre Ausleihe per 
Zettelkasten organisieren. Was durchaus funktioniert. :)


der [Entwickler, V.V.] ist bei xing zu finden. 

Stimmt. Ich hatte auch bereits vor meiner Anfrage an die Liste versucht, ihn 
über Xing zu kontaktieren; leider habe ich bislang keine Rückmeldung erhalten.


 

 
Fazit dieser kleinen Umfrage: Ein relativ weites Feld. :)

Wir werden für unser altes Access-Programm versuchen, zumindest die aktuellen 
"Zählerstände" herauszubekommen und dann vermutlich über eine Nutzung einer 
alternativen Access- oder auch excelähnlichen Lösung nachdenken.





Schöne Feiertage allerseits, und einen guten Start in ein gesundes neues Jahr!


Mit freundlichen Grüßen aus Münster,

Viola Voß

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|  Viola Voß | Dr. phil., M.A., MA LIS
|  Universitäts- und Landesbibliothek Münster
|  Dezernat Wissenschaftliche Bibliotheksdienste
|  › Abteilung Geisteswissenschaften 2
|  Krummer Timpen 3 | 48143 Münster | 0251-8325556
|  www.ulb.uni-muenster.de

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