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[InetBib] Aleida Assmann kritisiert den Niedergang der ZLB in Berlin




Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, Mitglied der 
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, kritisiert die 
weitgehende Abschaffung der vielfältigen Buchanschaffung in der Zentral- und 
Landesbibliothek Berlin und die Komplettübernahme der fertig konfektionierten, 
deutschlandweit standardisierten Auswahl der EKZ (Informationsdienst-Groß als 
ID-Vorab wie in Hamburg und Bremen).
 
Morgen 16.12. um 10:12 Uhr in Lesart auf Deutschlandradio Kultur:
"Aleida Assman kritisiert Bucheinkäufe - Anfang vom Niedergang der 
Stadtbibliotheken?"
http://www.deutschlandradiokultur.de/aleida-assman-kritisiert-bucheinkaeufe-anfang-vom.1270.de.html?dram:article_id=306320
oder
http://tinyurl.com/nxja8jn

Zur Information: Die ZLB muss ihre Titelbreite in der Erwerbung radikal kürzen. 
Sie wird gezwungen, den eigenen Bestandsaufbau weitgehend einzustellen und in 
den wichtigsten Fachgebieten für das allgemeine Publikum 14.000 Titel des 
Informationsdienst-Groß und davon noch 10.000 Staffelexemplare von der EKZ zu 
beziehen. Die Bibliothek selbst darf nur noch 6.000 Titel selbst auswählen. 
Ausgenommen sind die landesbibliothekarischen Bereiche und einige wenige Fächer.

Die ZLB hat seit 5 Jahren ihre Selbstständigkeit faktisch verloren und steht 
unter Kuratel der Kulturverwaltung des Berliner Senats. Seit zweieinhalb Jahren 
hat sie keine bibliothekarische Leitung mehr. Den Vorstand stellt der ehemalige 
Leiter der Kulturverwaltung und langjährige Stiftungsratsvorsitzende. Nach 
seinen Vorstellungen hat der Stiftungsrat Anfang dieser Woche mit 
ausdrücklicher Billigung der Senatsverwaltung die Übergabe des größten Teils 
des Bestandsaufbaus an die EKZ beschlossen.

Die verantwortlichen Fachleute der Bibliothek wurden nicht einbezogen und ihre 
fachliche Kritik einfach übergangen. Der Vorstand ist in der Bibliothek 
isoliert und stößt mit seinen Plänen auf die Ablehnung des größten Teils der 
Belegschaft.
 

Hier einige Presseartikel dazu aus der letzten Woche:

Uwe Rada: Bibliothek der Bestseller, TAZ vom 8.12.2014, S. 21
http://www.taz.de/Mainstream-beim-Buecherkauf/!150878/
 
Kommentar dazu: Uwe Rada: Müller muss Ausverkauf stoppen, TAZ vom 8.12.2014, S. 
21
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba&dig=2014%2F12%2F08%2Fa0141&cHash=b70accfbf07d2d7470e703f0ef07e6c9
oder: http://tinyurl.com/ndnm7xe
 
Jörn Böwe: Bestseller statt schöngeistige Vielfalt, Neues Deutschland vom 
12.12.2014, S. 10 (nicht frei im Web)
https://www.neues-deutschland.de/artikel/955313.bestseller-statt-schoengeistige-vielfalt.html

Nina Apin: Intellektuelle Verarmung nach Plan, TAZ vom 13.12.2014, S. 42
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba&dig=2014%2F12%2F13%2Fa0207&cHash=2e845a13fc7b97843740cb9c33005fe1
oder: http://tinyurl.com/qewmn4d ;

Schöne Grüße
Peter Delin und Ursula Müller-Schüssler
- ehemalige Fachlektoren der ZLB - 


Peter Delin und Ursula Müller-Schüssler
Ringstraße 100
12203 Berlin

Tel.: 030/81305675
Mobil: 015787311689
Mail: peter.delin@xxxxxx

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