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[InetBib] Wie löst man Forenkonflikte?



Vor Jahren erlebte ich in einem ganz anderen Forum mit großer persönlicher
Betroffenheit ein vergleichbares Drama. Vielleicht interessieren meine
Erfahrungen und Nutzanwendungen.


 Ich hatte damals versäumt, die Angelegenheit vom Anfang an darzustellen,
aufzuklären und den Beteiligten zur Gegenrede zu zwingen. Die Gründe für
meine - wie ich heute weiß falsche - Zurückhaltung erinnern mich in der
Rückschau an die hier vorgebrachten Argumente: Den fachlich orientierten
Kreis mußten persönliche Betroffenheiten doch nur langweilen, es ging nicht
an, die beleidigte Leberwurst zu spielen, böse Menschen negiert man lieber,
anstatt sie durch Verteidigung aufzuwerten.


 In der Folge fraß sich der Konflikt, der zu Anfang einfach nur ein
ziemlich infamer, tückischer Nadelstich gegen meine persönliche Ehre war,
immer tiefer auch in die fachlichen Diskussionen hinein, meine Versuche,
den Wust im Nachhinein noch aufzuklären, kamen viel zu spät und verpufften
wirkungslos.


 Wie würde ich es heute, eine Reihe von Jahren später, auf die Reihe
bringen wollen?


 Eine n e u t r a l e, zusammenfassende Darstellung der Affaire(n) muß g e
m e i n s a m erarbeitet werden. Durch Rede und Gegenrede sowohl der
beteiligten Personen als auch außenstehender Beobachter kann ein
zusammenfassendes abschließendes Papier formuliert werden. Solches
Miteinander- und Zuarbeiten ist heute selbstverständliche Praxis bei
jüngeren Menschen, Google hat ein ganzes System darauf aufgebaut, und auch
Wiki arbeitet ähnlich.


 Das ist nicht etwa sterbenslangweilig für die unbeteiligten Foren- bzw.
Listenmitglieder, denn die Vorgänge, um die es sich dreht, sind eng und
tief verzahnt und vernetzt mit der Karl-May-Arbeit insgesamt. Das war in
meinem Fall in anderem Sachgebiet ähnlich gewesen, nur sah ich das damals
nicht.


 Es versteht sich, daß Beschimpfungen, die ein justiziables Maß erreichen,
unterbleiben müssen - wobei man nach laufender Rechtsprechung aber dann
nicht besonders zaghaft zu sein braucht, wenn sich die Kontrahenten schon
beidseitig kräftig beschimpft haben. Das ist hier ganz sicher der Fall.


 Ein gemeinsames Aufarbeiten scheint mir wichtig, nützlich und lehrreich.
Werden solche Vorgänge unter den Teppich gekehrt, wird falsche
Rücksichtnahme geübt, Scham am verkehrten Ort exerziert, dann bleiben
Kränkungen, Verdächtigungen und vermeintliche "Geheimnisse" als Steine im
Wege liegen.


 Freundlich grüßt die Runde


 Peter Mulzer

Buchantiquar in Freiburg
-- 
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