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Re: [InetBib] Konsortium Baden-Württemberg unterzeichnet zukunftsweisenden Vertrag mit dem Wissenschaftsverlag Springer



Hallo allerseits,

diesen Ball würde ich als Autor und Benutzer gerne mal aufnehmen, denn
ich glaube, Frau Kustos und Herr Steinhauer haben hier ganz Recht: Es
ist eine Mischung von allem, und ein Aspekt dabei ist ganz klar auch
die Sichtbarkeit des Werks. Verlage, Buchhändler, Massenmedien und
Bibliotheken bilden genaugenommen eine Einheit. Man merkt es, wenn man
den Gedanken des "Self-Publishing", der auf der letzten Buchmesse so
gehypt wurde, mal durchspielt. Wie wird mein Buch dem Leser denn
überhaupt bekannt? Wie suche ich selbst nach neuer Literatur zu einem
Thema? Ich gehe über Bibliothekskataloge, und abgesehen von der DNB,
die natürlich alles in ihren Katalog aufnimmt einschließlich
Selbstablieferer, wählen die übrigen Bibliotheken schon aus. Books on
demand oder Epubli in einer Stadtbücherei? Das Buch kann noch so gut
sein: Es wird weder in einer Zeitung besprochen noch von einer
Bibliothek angeschafft. Und wenn es so gut wie unbekannt ist, wird es
auch in den Suchmaschinen nicht im oberen Bereich gerankt -- wenn
überhaupt. Mit anderen Worten: Es geht unter. Nun mag der
wissenschaftliche Markt im Bereich Open Access durch Portale wie BASE
oder die Virtuellen Fachbibliotheken (so es sie noch gibt und geben
wird) etwas transparenter sein. Aber ohne einen Verlag sieht es doch
ziemlich mau aus für den Autor. Von der Vergütung spreche ich an der
Stelle noch gar nicht.

Auch meinerseits viele Grüße zum Wochenende,
Jürgen Fenn.


Am 24. Oktober 2014 14:38 schrieb Annette Kustos
<Annette.Kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx>:
Hallo


und wenn wir uns fragen, warum Autoren Bedarf an Verwertern haben, dann 
schließt sich der Kreis ...
ste

Genau! Da ist nämlich der Hund begraben, und die ändern das auch nicht so 
ohne weiteres... ob es jetzt image ist, Teilnahme an den Systeme (man 
veröffentlicht schließlich ganz gerne seine tollen Lehrbücher oder Artikel 
nach einem Kaffee mit dem wichtigen Verlag), Überlastung und Zeitprobleme, 
Bequemlichkeit, Unkenntnis.
Es ist wahrscheinlich eine Mischung davon! Letztlich muss das von den 
öffentlichen wissenschaftlichen Einrichtungen und über die "Ordnungspolitik 
der Wissenschaftsgesetzgebung" angeschoben werden. Wenn transparent wird, 
dass sich dort nichts tut, da keine "Zahlen", wird das in Zukunft dann 
unangenehm.
Zu vermeiden wäre, dass die Öffentlichen Träger sich selber immer mehr aus 
den Daten der Systemanbieter in Sachen "Evaluation" und Forschungsinformation 
bedienen, zur Mittelverteilung etc. Und das ist leider im vollen Gange.

Schönes Wochenende.

A. Kustos

Am 24.10.2014 14:07, schrieb markus schnalke:
[2014-10-24 08:00] "Mittermaier, Bernhard" <b.mittermaier@xxxxxxxxxxxxx>
die Bibliotheken bringen Geld für geschlossene Publikationen auf, weil
und so lange der Bedarf danach besteht.
Wie soll man diese Aussage verstehen?

Nutzer haben nie Bedarf an Nutzungseinschraenkungen.

Bibliotheken haben nur aus kurzfristigen finanziellen
Ueberlegungen Bedarf an geschlossenen Publikationen.

Allein die Verwerter haben Bedarf daran.


markus



--
Prof. Dr. Eric W. Steinhauer
Dezernent für Medienbearbeitung
Fachreferent für Allgemeines, Rechts-, Staats- und Politikwissenschaft
Fernuniversität in Hagen - Universitätsbibliothek
Universitätsstr. 21 - 58097 Hagen
Tel: 02331 / 987 - 2890
Fax: 02331 / 987-346

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