[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [InetBib] Sind Frauen in Führungspositionen von Bibliotheken so gut wie nicht existent?



Sehr geehrter Herr Rohde, Liebe Liste,

ich habe gerade das Gefühl falsch verstanden worden zu sein (falls dem nich so 
war, bitte ich die Redundanzen zu entschuldigen).
Ich habe extra das Feld des ehemaligen gehobenen Dienstes genommen, um eine 
halbwegs abgeschlossene Gruppe von halbwegs gleichwertigen Abschlüssen zur 
Hilfe zu nehmen, nämlich die noch bestehenden Diplom-Bibliothekar_innen und die 
heutigen Batchelorabsolvent_innen (und auch einige Masterabsolventen). Das 
zeigt sich relativ deutlich, dass bei einem Anteil von weiblichen 
Absolvent_innen von 75-80 % (ich weiß dass sie teilweise stärker schwanken) in 
den Führungspositionen der Frauenanteil für diese Abschlussgruppe nur noch bei 
ca. 50 % liegt. Und je höher mensch in der Hierarchie kommt, umso geringer wird 
sie (wohlgemerkt, bei einer Verlgeichbarkeit der Abschlüsse der Kolleg_innen).

 
Mit freundlichen Grüßen


Maik Stahr


Rohde Bernd Martin <b.m.rohde@xxxxxxx> schrieb am 14:46 Dienstag, 23.September 
2014:
 


Liebe Kollegen/innen,

Maik Stahr schrieb:
In der Berufsschule, waren wir bie 33 Famis gerade mal 3 "Männer".
Jetzt im Studium sind wir in meinem Semester bei 20-25 Studierenden 4-5 
Männer.
[...] bei allen Postitionen im Aufgabenbereich des ehemaligen
gehobenen Dienstes [...]

Genau da liegt meineserachtens ein Knackpunkt - Stichwort "gehobener 
Dienst". Es gibt, gerade im Wissenschaftlichen Bibliothekswesen - unter 
Bezug auf die klassische ÖB-WB-Unterscheidung, eine Vielzahl an 
Führungspositionen, die eben nicht für "DiBis" vorgesehen sind, die auch 
nie oder selten von denen besetzt werden (wobei sich die Schweiz auch 
hier typischerweise durch grösseren Pragmatismus auszeichnet), sondern 
"WiBis" vorbehalten sind. Um eine wesentlich deutlichere Trennlinie in 
einem anderen Berufsumfeld zu bemühen: Beim hohen Anteil weiblichen 
Krankenpflegepersonals (Klischee: "Krankenschwester", aber auch 
"Oberschwester" als Ausdruck einer Führungsposition) kann man nicht 
fordern, dass diesem entsprechend Arztstellen (Klischee: "Herr Doktor") 
besetzt werden. Diesen Unterschied in der Ausbildungsebene gilt es nicht 
ausser Acht zu lassen, wenn wir von Führungspositionen sprechen. Und er 
trifft für Deutschland in weit stärkerem Masse zu, als für die Schweiz.

Freundliche Grüsse
Bernd Martin Rohde

-- 
Bernd Martin Rohde
Dipl.-Bibl. (FH), UP in Rare Book Librarianship (Univ. Basel)

Fasanenweg 2, D 88284 Wolpertswende (Mochenwangen)
Tel.: +49 7502 2618

mailto:b.m.rohde@xxxxxxx
http://berndmartinrohde.gmxhome.de


-- 
http://www.inetbib.de
-- 
http://www.inetbib.de


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.