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Re: [InetBib] ... Einstellung "Antwort an" ...




Am 19.03.2014 09:38, schrieb markus schnalke:
[2014-03-18 17:37] Karl Dietz <karl.dz@xxxxxxxxx>
Aus aktuellem anlass sei schon heute _direkt_ an den admin gemailt:

Exakt ab Beginn von Q2 2014 gibt es für alle gängigen mail clients ein
free ware add on,
das bei mails mit dem string inetbib im to-feld per default
folgendendes fenster öffnet:
"do you really want to send this mail to appr. 7.500 persons?" yes / no
Soviel Augenzwinkern in diesen Worten auch steckt -- Mal im Ernst:
Gerade fuer sowas haben wir die Computer doch!

Die Idee ist IMO das Gegenteil von abwaegig.


markus

Hallo werte 7500 Leute,

wow! schön recht viel!

Indes: haben Sie bitte Mitgefühl mit der netten Frau, die es wagte, eine persönlich gehaltene Mail an eine ihr bekannte Person zu senden. Die ganzen Mails zum Thema, wie man richtig mailt und ob die Sicherungen dafür ausreichen, um nicht an falsche Personen zu mailen, müssen sie eventuell beschämen. Soviel Aufruhr wollte sie eventuell gar nicht machen.

Es war doch nichts Kompromittierendes - meiner Meinung nach - in Ihrer Mail, außer dass sie nicht für alle Leser gemeint war.

Ferner: ist es denn wirklich so, dass sämtliche Mails an inetbib, also auch Antwortmails zu Mails, die man über inetbib erhält, automatisch in die Mailingliste eingestellt wird? Ich glaube, dass da doch ein Administrator noch darauf gucken kann, ob sie "koscher" genug ist.

Ist jemandem, der mir bekannt ist, jedenfalls schon passiert, als seine Mail inetbib zu persönlich erschien und nicht sämtliche Leser betraf (Bitte fragen Sie nicht nach dem Namen des Betreffenden, der mir das erzählt hat.) So gesehen darf man sich doch hinreichend geschützt fühlen.

Viel schlimmer wäre es, wenn inetbib-Mails Cookies enthalten würden, oder automatische stillschweigende cc-s an den inetbib-Administrator zurück, sollte man eine erhaltene inetbib-Mail an Dritte weiterleiten, aber das glaube ich nun wirklich nicht. Denn das ist ja wohl kategorisch ausgeschlossen in der inetibib-Mail-Plattform, wo man seriös und wohlwollend miteinander umgeht, wovon auch jedermann aus geht, denn inetbib ist anders als manche private Internet-Messenger-Plattformen, bei denen niemand der Nutzer richtig weiss, wo eigentlich das Rechercheinteresse der Plattformbetreiber endet.

Die Gefahr, sich ungewollt zu outen, findet sich zum Beispiel richtig wirklich bei sozial medias wie etwa Facebook. Ich habe schon selbst erlebt, wie man als Nutzer unterstellt, dass man beim Hochposten von Content (Fotos, Bemerkungen) automatisch davon ausgeht, dass die vorherige Einstellung, wer das lesen wird, a) privat, also niemand sonst, b) nur Freunde c) Freunde von Freunden d) öffentlich, also potentiell jedermann, über Suchmaschinen in Kenntnis gesetzt - weiterhin Bestand hat, also auch fürs aktuelle Hochposten gültig ist. Dem ist jedoch nicht so! Ich habe schon mehrmals erlebt, dass Facebook automatisch "öffentlich" aktiviert hat,. obgleich ich in einem Postversuch davor eine Einschränkung der Leserschaft aktiviert hatte. Und es ist nach meiner Erfahrung auch so, dass das betreffende Fenster der Auswahl der Leserschaft nicht jedes Mal automatisch aufgeht und Facebook automatisch den Zielpersonenkreis wirklich deutlich machen würde.

Das heißt: nach meiner Erfahrung muss man wirklich gerade bei Social Media Plattformen immer überprüfen, wer denn eine Mail oder ein Posten-Content erhält bzw. lesen kann. Und dort muss man richtig aufpassen!

Bei inetbib gibt es solche Probleme meiner Meinung nachz nicht, eher, dass die Leserschaft sehr vielgestaltig und vielfältig ist, und auch ganz unterschiedliche Software- und Computerkenntnisse hat. Manche drücken sich ja fast nur noch in Kürzeln aus, die kein Mensch sonst kennt ausser ebenfalls Informatiker. Und auch sonst sollte man sicherlich sehr themenbezogen bibliothekswesennah bleiben.

Kompromittieren kann man sich vielfältig und immer, wenn man nicht auf wohlwollende und auch manchmal augenzwinkernde Leser trifft. Wenn man sich jedoch nur digital kennt, dann fällt einem das Wohlwollen manchmal schwerer als würde man die Betreffenden sehr gut persönlich bereits kennen gelernt haben.

Das mit dem heimlichen cc bei inetbib-Mail-Weiterleitung will ich nun wirklich nicht , wirklich nicht!, unterstellen oder für möglich halten. Ich wollte nur sagen, dass dies vielleicht technisch möglich wäre, aber eben nicht praktiziert wird. Davon gehe ich natürlich aus. Und damit will ich jetzt kein Fass aufmachen, es wäre vielleicht dennoch möglich.

Man könnte dies ja ohnehin als versierter Informatiker in den Metadaten einer Mail nachlesen können.

Aber ich habe das als technische Möglichkeit aufgeführt, um zu zeigen, was wirklich ein Skandalthema wäre. Wenn jemand nach irgendwo hin etwas Nettes mailt, dann dürfte dies kein Skandal sein und niemand kompromittieren, außer, man redet oder mailt danach zu viel darüber.

Abgesehen davon: wer kein Interesse hat, eine Mail zu lesen, und sich davon nicht angesprochen fühlt, rein thematisch oder beruflich, oder wer mit ihrem Inhalt nicht einverstanden ist, der braucht sie ja auch nicht zu beachten.

Dass im Internet befindlicher Content nie verschwindet, da habe ich selbst ebenfalls eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Als Yahoo die Geocities-Homepage-Plattform eingestellt hat, war meine Interetseite weg und ohne ihren ganz konkreten URL-Namen zu kennen finde ich sie auch gar nicht mehr wieder, auch nicht im Internetarchiv. Wer also seinen Content wieder finden möchte, den er ins Internet gestellt hat, der möge sich doch die betreffende URL notieren und sorgfältig aufbewahren.

Jeder unterliegt natürlich nicht nur der Eigenkontrolle. Viele Personen lesen in inetbib mit, die man beruflich kennt, und denen man eventuell auch gegenüber verantwortlich ist. Von daher ist irgendwie jede Mail mit wirklichem Content ein gewisses Risiko. Aber: lohnt sich arbeiten und leben ohne wirklichen Content wirklich? Also: ohne Risiko geht es nicht. Aber ohne eine gewisse Kontrolle auch nicht.

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Viele Grüße

Klaus Zehnder

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