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[InetBib] Fwd: Finanzierung der Hochschulen in der BRD
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Von: Naomi Kubota <naomi.anne.kubota@xxxxxxxxxxxxxx>
Datum: 20. Juli 2013 20:17
Betreff: Finanzierung der Hochschulen in der BRD
An: post@xxxxxx, praesident@xxxxxxxxxxxxxxx, praesident@xxxxxxxxxxxx,
p@xxxxxxxxxxxx, praesident@xxxxxxxxxxxxxx
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Sorge schreibe ich Ihnen - es betrifft die ökonomische Situation
der Hochschulbildung in Deutschland.
In Australien ist es ohne Probleme mögich, eine vollständige, ausreichende
und öffentliche Förderung eines doppelten B.A. für eine Laufzeit von 5,5
Jahren zu bekommen. Nach Ende des Studiums wird proportional zurückgezahlt
- wer arbeitslos ist, zahlt gar nichts, wer ein Gehalt hat, zahlt einen
bestimmten Prozentsatz des Gehalts, so daß Geringverdiener weniger als ihre
ursprünglichen Schulden zurückzahlen, Bessergestellte aber mehr.
Volkswirtschaftlich gesehen macht es keinen Unterschied, da die
berufstätige Generation voll die studierende Generation bezahlt. In den USA
wird dieses Modell ebenfalls diskutiert.
In Belgien bekommen DoktorandInnen ein Netto-Gehalt von 1600 Euro (nach
Abzug aller Steuern, Krankenversicherung, Sozialbeiträge etc.). Da es sich
um ein Gehalt handelt, können sie danach eine Arbeitslosenversicherung in
vernünftiger Höhe beantragen. Die Verträge laufen über zwei Jahre und
können zweimal für je zwei Jahre verlängert werden, so daß normalerweise
DoktorandInnen eine Finanzierung über sechs Jahre haben. Dies bei nur
geringer Lehrbelastung von meistens einem Seminar pro Semester.
Gleichzeitig gibt es keine Probleme, wenn etwa einE HochschulabsolventIn in
den Dienst an der Schule geht oder anderweitig berufstätig ist, ein
Doktorarbeitsthema zu registrieren und ohne jeglichen Termindruck
nebenberuflich zu bearbeiten - ohne offiziell als StudentIn immatrikuliert
zu sein. Dies erhöht nicht nur das Bildungsniveau der LehrerInnen, sondern
trägt auch zur Forschung in Belgien bei.
Angesichts dieser vorteilhaften Arbeitsbedingungen und Finanzierungen im
Ausland sehe ich eine äußerst große Gefahr, sollte sich dies unter
AbiturientInnen und AbsolventInnen in Deutschland herumsprechen, daß der
Bildungs- und Forschungsstandort in der BRD massiv gefährdet ist - durch
einen brain drain der besten Köpfe, die Unser Land zu bieten hat.
Ich fordere Sie mit Nachdruck dazu auf, alles zu tun, was in Ihrer Macht
steht, um einen solchen brain drain zu verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Naomi Anne Kubota
Studienstiftung des deutschen Volkes
Doktorandin der antiken Philosophie
Universität Potsdam
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