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Re: [InetBib] Cloudy Library
Sehr geehrter Herr Matz,
das ist überhaupt nicht paranoid!
Vielleicht erinnern sich einige an den Fall "Andrej Holm". Um bei den
Behörden als terrorverdächtig zu gelten, reichen bei Recherchen
nötigenfalls "linguistische Übereinstimmungen" ...!!!
http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/im-kreis
Ihr Szenario ist eigentlich nur die logische Fortsetzung davon und es
würde mich nicht wundern, wenn das nicht längst praktiziert wird. Es wäre
doch gelacht, wenn die Geheimdienste nicht unbemerkt auf einen
Bibliotheksserver zugreifen könnten. Irgendeine juristische Begründung
findet sich eh immer. Schließlich kamen zwei der Terroristen vom 11.9.2001
als "Schläfer" aus Hamburg, die an der TU Hamburg-Harburg studiert haben
...
Besten Gruß
Martin Steinmetz
Landeshauptstadt Mainz
Bibliotheken der Stadt Mainz - Wissenschaftliche Stadtbibliothek
Dipl.Bibliothekar Martin Steinmetz
Auskunft
55116 Mainz
Rheinallee 3 B
Tel. 06131/12 26 51
Fax. 06131/12 35 70
http://www.bibliothek.mainz.de
Liebe Leute auch,
Man muss vielleicht jetzt nicht gleich Angstvorstellungen kriegen, aber
das Problem des Datenschutzes von Benutzerinnen/Benutzern und deren
Ausleih- und Suchverhalten ist seit PRISM gar nicht mehr auf das Problem
beschränkt, dass Server in den USA oder irgendwelchen Drittländern stehen,
die sich europäischen Datenschutzvorstellungen nicht unterordnen müssen.
Da man nun auch das https-Protokoll interessant findet, das i.d.R. für
den Bibliotheks-OPAC genutzt wird - wie wäre es mit diesem Szenario?
1. Der Bibliotheksbenutzer heißt Mohammad, Hassan, Osama etc. mit Vornamen
bzw.
hat einen eindeutig orientalischen Nachnamen ...
2. ... und studiert Biochemie, Chemie, Medizin etc. in *.de und bestellt
bzw. leiht
die entsprechenden Medien in seiner Hochschulbibliothek via OPAC aus
...
3. ... und möchte in die US of A einreisen.
Was dann?
4. ... ausgehend von der Tatsache, daß 9-11 in einer deutschen
Hochschulbibliothek
geplant wurde ...
5. ... und man die Daten aus den Onlinekatalogen deutscher
Hochschulbibliotheken
nun abfischen kann und möchte (so unwahrscheinlich nicht, s. 1-4).
Das mag sich paranoid lesen, sicher. Der Maßstab für Paranoia ist jedoch
länderbezogen (und aus sehr spezifischen historischen Gründen gerade
in *.us und *.de) sehr verschieden. Hier stimmt der Mars-Venus Vergleich
von Kagan wahrscheinlich ;-)
Sollte das Szenario aus dem langen Link am Ende dieser Mail eintreffen,
könnte im OPAC ein entsprechender Hinweis wie dieser angebracht werden:
"Liebe Nutzerin, lieber Nutzer: bitte bedenken Sie, daß Ihre Ausleihdaten
mitgelesen werden können. Sofern Sie ein Reise in Staaten wie ... planen,
weisen wir Sie darauf hin, daß Universität und Hochschulbibliothek keine
Verantwortung für eventuell auftretende Unannehmlichkeiten, die Ihnen
durch
die Nutzung unseres OPAC und die Entleihung unserer Medien entstehen
können,
übernehmen können."
JMT, alles wird gut ;-)
CM
(
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/ssl-verschluesselung-ueberwacher-wollen-generalschluessel-fuer-webdienste-a-913004.html
)
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(Dorothea Salo)
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