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Re: [InetBib] Sonntags an der Tankstelle
Liebe Frau oder lieber Herr Grüger,
ich war noch nie advocatus diaboli. Den persönlichen "zerstör" Satz kommentiere
ich mal nicht.
Ganz grundsätzlich darf dazu jeder eine andere Meinung haben. Ich vertrete
meine Meinung allerdings auch. Geschwiegen wird genug. Es ist schon länger eine
zunehmende Auflösung der Grenzen von Arbeit und Freizeit etc. zu verzeichnen
und ich bin eben aus der Gruppe derjeniger, die das nicht ganz so super finden,
wie das schmackhaft gemacht wird. Flexibilität, Freiheit und so.. wer da was
gegen hat, gegen diese Freiheit, gilt plötzlich nicht als dienstleistungsbereit
und hat sich geschlossen zu halten. Tue ich aber nicht und ich finde mich sehr
leistungsfreudig.
Ich finde diese Initiative hier sehr gut:
http://www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de/ Dort auch ein Statement der
Initiative als pdf.
Freundliche Grüße
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von grueger
Gesendet: Dienstag, 23. Juli 2013 16:47
An: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: Re: [InetBib] Sonntags an der Tankstelle
In der Stimme des Advocatus Diaboli:
a) Eine Kirche hat - traditionell - die ganze Woche geöffnet. Niemand zwingt
Sie nur sonntags hinzugehen.
b) Bei einer 5-Tage-Arbeitswoche haben Sie eben an zwei anderen Tagen frei und
können dann Ihr Wochenende machen - ganz nach: "Der Begriff Wochenende
bezeichnet im Allgemeinen den Zeitraum zwischen dem Abschluss einer
durchschnittlichen Arbeitswoche, bis zum Beginn der neuen Arbeitswoche"
(gekürzt aus Wikipedia) - Wie Sie hier sehen, sehen Sie hier keine Nennung von
bestimmten Wochentagen, die als Wochenende zählen. (Auch wenn in Deutschland
der Montag als Wochenenfang genormt
ist...)
c) Falls ein Arbeitgeber aus christlich-religiösen Gründen den Sonntag als
arbeitsfreien Tag ausruft, so müsste er/sie dies auch für verschiedene andere
Tage in der Woche für verschiedene andere Religionen ausrufen.
d) Niemand zwingt Sie an Ihren freien Tagen "rund-um-die-Uhr rumzurennen".
Falls Sie sich damit Ihr Wochenende "zerstören", so ist dies Ihre Entscheidung.
Freundliche Grüße aus einer 24/7-WB,
D. Grüger
On 23.07.2013 15:43, Annette Kustos wrote:
Lieber Herr Junkes,
das hat mich auch eher erzürnt. Werden die Bibliothekarinnen und
Bibliothekare in ÖBs nicht schon genug mit Geringverdienertarifen,
befristeten Jobs und dergleichen zur Kasse gebeten? Muss jetzt auch noch der
Sonntag als "Dienst" an der Menschheit her?
Im Übrigen: ich sehe in der Welle der Zerstörung von Wochenenden, Feiertagen
und Sonntagen zu einem "rund-um-die-Uhr Rumrennen, Einkaufen, Arbeiten" etc.
keinen Gewinn für unsere Gesellschaft, sondern einen schleichenden Verlust
von Privatleben und Selbstbestimmung sowie Familienleben zugunsten
unbekannter Nutznießer im Hintergrund.
Selbst wenn es in vielen wissenschaftlichen Bibliotheken Sonntagsöffnung
gibt, wird sie aber häufig durch Hilfskräfte aufgefangen oder zumindest im
Wechsel von einer größeren Belegschaft. Das trifft auf ÖBs äußerst selten zu.
Mir ist auch völlig schleierhaft, aufgrund welcher Erkenntnisse man meint, am
Sonntag sei die Stadtteilbibliothek zu retten, die man aus ganz anderen
Gründen zusammenspart, als angebliche Nichtnutzung.
Auch aus religiösen Gründen lehne ich die Verabschiedung von Sonntag
entschieden ab.
Gruß
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag
von Klaus Junkes-Kirchen
Gesendet: Dienstag, 23. Juli 2013 15:04
An: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: [InetBib] Sonntags an der Tankstelle
Aus:
http://www.bibliotheksverband.de/dbv/themen/bundestagswahl-wahlpruefst
eine/sonntagsoeffnung.html
"Bündnis 90/Die Grünen: Bibliotheken würden mit einer Sonntagsöffnung anderen
Kultureinrichtungen gleichgestellt, wie beispielsweise Theatern und Museen –
aber auch Videotheken."
...oder Tankstellen....
Dort könnte man auch Videos ausleihen...oder Bücher... wenn die
Tankstelleneigner ihr "Portfolio" erweitern würden...
Natürlich würde es auch Menschen, geben die sonntags in die
Bibliothek/Bücherei gingen. Angesichts der Pro-Benutzerkopf-Kosten halte ich
das aber betriebswirtschaftlich für höchst fragwürdig. Wer glaubt denn, dass
mehr Geld aus den kommunalen Säckeln in ÖBs fließen würde, wenn sonntags
geöffnet würde, muss einen starken Glauben haben...dann doch lieber in die
Kirche, die hat traditionell offen am Sonntag.
Eine persönliche Meinung
Klaus Junkes-Kirchen
http://www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de/
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DIANA GRÜGER
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E-Mail: grueger@xxxxxxxxxxxx
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