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Re: [InetBib] Sonntags an der Tankstelle



In der Stimme des Advocatus Diaboli:

a) Eine Kirche hat - traditionell - die ganze Woche geöffnet. Niemand zwingt Sie nur sonntags hinzugehen.

b) Bei einer 5-Tage-Arbeitswoche haben Sie eben an zwei anderen Tagen frei und können dann Ihr Wochenende machen - ganz nach: "Der Begriff Wochenende bezeichnet im Allgemeinen den Zeitraum zwischen dem Abschluss einer durchschnittlichen Arbeitswoche, bis zum Beginn der neuen Arbeitswoche" (gekürzt aus Wikipedia) - Wie Sie hier sehen, sehen Sie hier keine Nennung von bestimmten Wochentagen, die als Wochenende zählen. (Auch wenn in Deutschland der Montag als Wochenenfang genormt ist...)

c) Falls ein Arbeitgeber aus christlich-religiösen Gründen den Sonntag als arbeitsfreien Tag ausruft, so müsste er/sie dies auch für verschiedene andere Tage in der Woche für verschiedene andere Religionen ausrufen.

d) Niemand zwingt Sie an Ihren freien Tagen "rund-um-die-Uhr rumzurennen". Falls Sie sich damit Ihr Wochenende "zerstören", so ist dies Ihre Entscheidung.


Freundliche Grüße aus einer 24/7-WB,
D. Grüger

On 23.07.2013 15:43, Annette Kustos wrote:
Lieber Herr Junkes,
das hat mich auch eher erzürnt. Werden die Bibliothekarinnen und Bibliothekare in ÖBs 
nicht schon genug mit Geringverdienertarifen, befristeten Jobs und dergleichen zur Kasse gebeten? 
Muss jetzt auch noch der Sonntag als "Dienst" an der Menschheit her?
Im Übrigen: ich sehe in der Welle der Zerstörung von Wochenenden, Feiertagen und Sonntagen zu einem 
"rund-um-die-Uhr Rumrennen, Einkaufen, Arbeiten" etc. keinen Gewinn für unsere Gesellschaft, 
sondern einen schleichenden Verlust von Privatleben und Selbstbestimmung sowie Familienleben zugunsten 
unbekannter Nutznießer im Hintergrund.
Selbst wenn es in vielen wissenschaftlichen Bibliotheken Sonntagsöffnung gibt, wird sie aber häufig durch 
Hilfskräfte aufgefangen oder zumindest im Wechsel von einer größeren Belegschaft. Das trifft auf ÖBs 
äußerst selten zu. Mir ist auch völlig schleierhaft, aufgrund welcher Erkenntnisse man meint, am Sonntag sei die 
Stadtteilbibliothek zu retten, die man aus ganz anderen Gründen zusammenspart, als angebliche Nichtnutzung.
Auch aus religiösen Gründen lehne ich die Verabschiedung von Sonntag 
entschieden ab.
Gruß

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Klaus 
Junkes-Kirchen
Gesendet: Dienstag, 23. Juli 2013 15:04
An: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: [InetBib] Sonntags an der Tankstelle

Aus:
http://www.bibliotheksverband.de/dbv/themen/bundestagswahl-wahlpruefsteine/sonntagsoeffnung.html

"Bündnis 90/Die Grünen: Bibliotheken würden mit einer Sonntagsöffnung anderen 
Kultureinrichtungen gleichgestellt, wie beispielsweise Theatern und Museen – aber auch Videotheken."

...oder Tankstellen....

Dort könnte man auch Videos ausleihen...oder Bücher... wenn die Tankstelleneigner ihr 
"Portfolio" erweitern würden...

Natürlich würde es auch Menschen, geben die sonntags in die Bibliothek/Bücherei gingen. Angesichts der 
Pro-Benutzerkopf-Kosten halte ich das aber betriebswirtschaftlich für höchst fragwürdig. Wer glaubt denn, dass mehr Geld aus 
den kommunalen Säckeln in ÖBs fließen würde, wenn sonntags geöffnet würde, muss einen starken Glauben 
haben...dann doch lieber in die Kirche, die hat traditionell offen am Sonntag.

Eine persönliche Meinung
Klaus Junkes-Kirchen

http://www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de/



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