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Re: [InetBib] Ein eBook ist kein Buch! (Petra Blang)
- Date: Tue, 4 Jun 2013 16:19:52 +0200
- From: Marion.Weiss@xxxxxxxxxx
- Subject: Re: [InetBib] Ein eBook ist kein Buch! (Petra Blang)
Sehr geehrte Frau Blang,
an Vermarktungswünschen und Positivität bzgl. eBooks und eBook-Readern ist
wahrlich kein Mangel. Bei jeder neuen Technologie werden die Vorzüge
umfangreich gelobt - der Erkenntnisgewinn der Lobpreisung ist aber
grundsätzlich eher gering.
In der Realität zeigen sich - ganz normal - Defizite, die bedacht und
diskutiert gehören - das aber scheint immer weniger normal zu sein. Wer
sich der unbedingten Positivität nicht umstandslos anschließt, bekommt
regelmäßig Ermahnungen zu "Gelassenheit" (war hier tatsächlich auch schon
zu lesen) und "sieh' es doch mal positiv" zu hören.
Wozu? Ich erwarte von Technologie bestimmte Leistungen und wenn sie die
nicht bringt oder statt dessen unerwünschte, sollte sie entsprechend
entwickelt und verändert werden. Das passiert aber nicht, wenn man mit
allem einverstanden ist, was einem technologisch zugemutet wird. Skeptiker
sind nicht automatisch Angsthasen und Gestrige. Sie sind mitunter einfach
ziemlich erfahrene, vorausschauende Leute.
Es sei ergänzend hinzugefügt, dass ich nicht weiß, ob der Text des einen
oder anderen eBook-Downloads mit hilfreichen Definitionen oder Erklärungen
hinterlegt wäre, wie Sie sie erwähnten. Als Linux-User hat man nämlich
leider Pech gehabt: die Dateien lassen sich gar nicht erst öffnen - und
der eBook-Händler in meinem Fall hatte nirgends darauf hingewiesen, dass
Adobe Digital Editions (erforderlich für DRM-geschützte eBooks) nur für
Windows und Mac vorliegt. Bei der Bestellung war alles nur toll und
großartig und in wenigen Minuten erledigt, in Foren erfährt man allerdings
mehr.
Bestimmt wäre es wirklich großartig und ich wäre auch gern total
begeistert. So aber kann ich es nicht sagen. Immerhin habe ich eruieren
können, dass der eBook-Händler sich äußerst positiv auf das bezahlte Geld
und die Beschwerde einlassen konnte: der Kundenservice versenkte sich in
kontemplatives Schweigen und gab sich vermutlich der Achtsamkeit hin. :-)
Mit freundlichen Grüßen,
Marion Weiß
--
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