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[InetBib] Cover-Images in Katalogen - Nachtrag



Liebe Liste,

Buchcover sind in der Regel urheberrechtlich geschützte grafische Werke. 
Deren Speicherung oder Verlinkung ist juristisch vermutlich nicht ganz 
unproblematisch. Vielleicht wäre eine Bewertung durch die Rechtsexperten 
in der Intetbib hilfreich?

Wie bei jeder Massenware ist der Anbieter an einer attraktiven Verpackung 
interessiert, um Aufmerksamkeit und Wiedererkennung von Marken zu 
erzielen. Wer also Cover im Katalog anzeigt, will - auch - dieses 
Verkaufsanliegen unterstützen. Gewiss sind sehr viele Bücher 
hervorhebenswert (inhaltliche Gründe), Kataloge sollen "sexy" sein 
(Eigenmarketing) -  und schließlich, wovon sollen Bibliotheken bezahlt 
werden, wenn nicht von dahinter erfolgreich funktionierender Wirtschaft?

Wir haben in http://www.dandelon.com derzeit rund 250.000 hochwertige 
Images von Buchcovern (offiziell ab Verlag geliefert, wöchentlich 
aktualisiert). Ich sehe in diesen Daten willkommene grafische Anreize. 
Grundsätzlich haben wir diese Images aber nicht in den Ergebnislisten, um 
nicht durch Farbsignalwirkungen oder Bildinhalte die Auswahl zu 
manipulieren. Wir zeigen das Cover jeweils erst bei der Vollanzeige neben 
dem kompletten Inhaltsverzeichnis an, damit ein valides Urteil entstehen 
kann. Ansichtssache ...

Weil wir in dandelon.com nur über einen  Zwischenschritt eine 
Leihbibliothek hinter jedem Titel haben, haben wir Amzon eingebunden, 
damit auch jener das Buch rasch erreichen kann, das er sich gerade 
wünscht, auch wenn keine Bibliothek in der Nähe ist. Nachdem wir zuvor 
jahrelang Missing Link - vorwiegend für Bibliothekare eine Marke - 
eingebunden hatten, ohne jemals ein einziges Buch auf diesem Weg zu 
verkaufen, waren wir auf Amazon gewechselt. Der Wechsel brachte zunächst 
ein paar Verkäufe - bei 5 % Provision - deutlich weniger als die 
Entwicklungskosten. Doch in 2012 enstanden NULL ausgezahlte Umsätze mit 
Amazon. Wir haben aktuell 1,2 Millionen Buchtitel in dandelon.com online, 
theoretisch sollte einiges abfallen, praktisch ist es bedeutungslos. Heute 
nutzen die meisten Bibliotheken die von uns und für Bibliotheken 
produzierten 1,7 Millionen Inhaltsverzeichnisse direkt über die OPACs 
(oder Discovery Engines), verteilt über die Verbünde - bei ca. 60 Mio 
Zugriffen in 2012.

Meine Einschätzung: Sobald der Benutzer mehr als den gelieferten Link 
direkt zum Kauf nutzt, sind die Vermittlungsgebühren hinfällig, deren 
Angebote animieren stark zum weiterklicken. Fazit aus vielen Jahren - die 
Verlinkung zum Online-Handel lohnt sich nicht.  Auf alle Fälle gewinnt 
Amazon, durch das Branding das wir vermitteln - und über die restlichen 25 
% und die vielen anderen Umsätze, die sich weiter daraus ergeben. Die 
Online-Statistiken der erfolgreichen Online-Händler zeigen sehr klare 
Trends, mit Amazon ganz weit an der Spitze. Soviel Monopolisierung ist 
ökonomisch und gesellschaftlich kritisch zu bewerten. Staatliche 
Einrichtungen sollten der Monopolisierung des Internet-Handels nicht 
zusätzlich dienen.

Dass Buchcover wirklich zum Inhaltserschließung beitragen, halte ich mehr 
für Wunschdenken (aber keine Regel ohne Ausnahme). Sehr viel mehr leisten 
Inhaltsverzeichnisse und Abstracts. Neuerdings indexieren wir diese aus 53 
Sprachen vollautomatisch mit der Zielsprache Deutsch - oder vielen anderen 
Zielsprachen. Mehr dazu in der nächsten ABI-Technik.

Mit freundlichem Gruß
Manfred Hauer


AGI - Information Management Consultants
Dipl.-Inf.wiss. Manfred Hauer M.A.
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