[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [InetBib] Stellenausschreibung der UB Wuppertal



Lieber Herr Bunke, 
in der Tat hat das eine nichts mit dem Anderen zu tun, bzw. ist nicht auf 
gleicher formaler Ebene. Dennoch sei auch erlaubt, dass die Berufskollegen sich 
zu Wort melden. Auch ich sehe es als schwierig an, wenn eine  Auswahl im Sinne 
von Proporz als Ersatz für eine nicht von der Geschlechterfrage abhängige 
Auswahl abläuft. Proporz ist in sich wieder diskriminierend. Wenn ich eine 
Expertise für ein Sachgebiet oder eine Aufgabe brauche, ist die nicht männlich 
oder weiblich sondern Person X oder Y hat diese Qualifikation. Daher träume ich 
auch nicht von der Quote und finde manche in Gesetz und Verordnung kodifizierte 
Vorschrift in Richtung solcher "Ausgleichsmodelle" im Kern nicht zielführend. 
Zur Sexismusdebatte erlaube ich mir, auch mal die Aufmerksamkeit auf eine eher 
bibliothekarisch-informations- oder auch medienwissenschaftliche Thematik zu 
lenken. 
Es gibt nicht nur die Debatte an sich, also das Thema, zu dem man dies oder 
jenes zu sagen hätte,  sondern es schwingt auch die Frage mit, wie in diesem 
Land Meinung gemacht wird bis hin zur Manipulation. Ich habe diese Beobachtung 
hier gemacht, und mag sie auch nur EIN Blickwinkel sein:
Zu einem Zeitpunkt X lanciert ein Nachrichtenmagazin, das sich immer schon 
nicht scheute, mit dem weiblichen Körper Botschaften zu verkaufen, ein 
"gesellschaftliches Thema" in die Öffentlichkeit, dessen angebliches 
Ursprungsereignis ein Jahr zurückliegt. Das "Opfer" des Übergriffs gehört 
selbst in das System der Zeitschrift. Die Zeitschrift gibt sich als "Kritiker 
des Systems von Politik und Macht", befindet sich dort aber selbst als 
Teilnehmer, samt Sekt, Schnittchen und bilateralem Geplenkel. Das "Thema" wird 
ohne Beleuchtung dieses Faktors von zig Medien übernommen: Fernsehen, Radio, 
Zeitungen, Newsticker, Blogs, Twitter, Facebook usw. Wieso gelingt das? Wie 
findet so eine Zeitschriftenredaktion eigentlich heraus, wann man wen in die 
gesamte Öffentlichkeit stellt. Wieso darf diese dann ein Urteil fällen 
(übrigens ohne Richter, ohne Verfahrensvorschriften und ohne Verfahren.. auch 
ohne richtige Beweise.. ) und wieso tut sie das dann eigentlich auch? Wieso 
passiert das anderen Tätern nicht... 
Was auch immer "dran sein mag". Der hier betroffene "Täter" steht aufgrund 
eines solchen Anlasses noch über seinen Tod hinaus als Lüstling im Netz...
Zudem glaube ich auch nicht so richtig an die Eindeutigkeit des Zieles der 
Zeitschrift: die fdp wird jetzt angegriffen, wäre morgen Wahl bekäme sie gerade 
deshalb 14% als Solidaritätsaussage. Wer sollte als Nachrichtenmagazin mit 
Leistungsschutzrecht und freien Durchgang durch so manchen Rechtsausschuss auch 
nicht daran interessiert sein. 
Mit freundlichen Grüßen




Annette Kustos, M.A., M.A.-LIS
Leitung Hochschulbibliothek
Hochschule für Gesundheit
University of Applied Sciences
Universitätsstraße 105
44789 Bochum
Tel: +49 (0)234/77727-150
Mobil: 
E-Mail: annette.kustos@xxxxxxxxxxxxxxxx
Web: www.hs-gesundheit.de

Diese E-Mail sowie eventuelle Anhänge können vertrauliche und / oder rechtlich 
geschützte Informationen enthalten. Wenn Sie nicht der Adressat sind oder diese 
E-Mail irrtümlich erhalten haben, informieren Sie bitte sofort den Absender und 
vernichten Sie diese Mail. Das unerlaubte Kopieren oder Speichern sowie die 
unbefugte Weitergabe dieser E-Mail sind nicht gestattet.

This e-mail and any attachments may contain confidential and / or privileged 
information. If you are not the intended recipient or have received this e-mail 
in error, please notify the sender immediately and destroy this e-mail. Any 
unauthorized copying, storing, disclosure or distribution of the contents of 
this e-mail is strictly forbidden.



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Hendrik 
Bunke
Gesendet: Montag, 4. Februar 2013 11:46
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Stellenausschreibung der UB Wuppertal

--On 2013-02-04 11:30, Sebastian Wolf wrote:
Hallo allerseits,

Am 04.02.2013 09:03, schrieb Gill Susanne:

Ich finde den Einwand von Herrn Schnalke äußerst berechtigt.

Vor allem wenn man bedenkt, dass es doch mehr Frauen im Bereich des 
Bibliothekswesens gibt. Bei meinem Jahrgang hatten wir ca. 8% 
Männeranteil...

Vielleicht wäre es hier mal an der Zeit für einen #aufschrei der Männer.

Lieber Herr Wolf,

geht's noch?! Haben Sie auch nur ansatzweise verstanden, um was es in der 
#aufschrei Debatte ging? Sie wollen allen Ernstes behaupten, dass die 
(angeblich diskriminierende, darüber streite ich mich hier jetzt nicht) 
Formulierung einer Stellenanzeige gleichzusetzen ist mit grundsätzlichem, 
systematischem, auf männlichem Herrschaftsdenken beruhendem Sexismus, dem 
Frauen tagtäglich ausgesetzt sind?

viele grüße
hendrik bunke

--
Dr. Hendrik Bunke
http://gplus.to/hbunke
http://twitter.com/hbunke
http://www.hbxt.org

--
http://www.inetbib.de

-- 
http://www.inetbib.de


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.