Re: [InetBib] Defekte Links

[Alexander Wagner <a.wagner@xxxxxxxxxxxxx>]

On 16.08.2012 10:54, Sebastian Wolf wrote:

Hallo!

> > Wieso streicht man nicht einfach die lokalen URLs und
> > verlaesst sich auf den URN?
>
> Ich finde es schon sinnvoll. Denn die URN kann ja auch mal nicht
> funktionieren, wie ich schon dargelegt habe (meine Formulierung "wie
> Sand am Meer" war etwas plakativ, aber mir sind schon recht viele
> Beispiele untergekommen). In dem Fall kann die URL hilfreich sein (wenn
> sie denn funktioniert). Sie wird ja - zumindest bei OPUS - neben der URN
> als zitierfähiger Link auf der Frontdoor ausgegeben.

Wenn ich das richtig weiß ist das (mindestens bei der 3er
OPUS-Generation) eine zur Laufzeit erzeugte URL. Die wird da gültig
sein, wenn die Splashpage erzeugt wird, aber wenn Sie das harvesten und
lokal ablegen wird die zwangsweise ja nicht erneuert. Wandert das
Repositorium ist diese URL in Ihrem BASE-Index also soviel wert wie jede
andere URL: nichts.

> Um so wichtiger
> natürlich, dass die URL genau wie einer URN dauerhaft (zumindest so
> dauerhaft wie eine URN) funktioniert.

IMHO(!) sind URLs in diesem Kontext sinnlos. Hat sich mir auch nie
erklärt warum die OPUS überhaupt ausgibt. Wahrscheinlich nur damit man
sie einfach in seine Bookmarks addieren kann, das könnte man aber mit
der URN auch realisieren, das Bookmark enthielte dann halt den
Resolverprefix.

>   >  Ausser dem Versagen der DNB und der beiden
>   >  Universitaetsbibliotheken sehe ich auch ein Versagen der
>   >  OPUS-Entwickler, die eigentlich sicherstellen sollten, dass
>   >  URL-Aenderungen nicht so einfach moeglich sind.
>
> Den OPUS-Entwicklern kann man dies nicht zur Last lagen. Das ist
> technisch schon gar nicht möglich und für persistente URLs ist jeder
> Serverbetreiber selbst verantwortlich.

Wenn ich mit obigem richtig liege ist sie ja zur Auslieferungszeit der
Splashpage korrekt und gültig. Für t>0 gilt das dann aber nicht mehr
notwendig. Nur für ein nicht zu großes t mit guter Wahrscheinlichkeit,
man zieht ja nicht jeden Tag sein Repository um.

>   >  aber bereits die in dieser Mail mitgeteilten Beobachtungen sind
>   >  geeignet, jegliches Vertrauen in die wissenschaftlichen Bibliotheken
>   >  zu zerstoeren, wenn es um Persistent Identifier geht
>
> Das halte ich mal wieder für stark übertrieben - aber wir kennen ja
> deine Fundamentalkritik.

. o O ( Eines der Minimalziele einer IK-Schulung wäre ja auch den Leuten
zu erklären und klar zu machen, dass man keine URLs zitieren kann. )

> Persistente Identifier sind im Prinzip schon
> eine gute Idee. Aus meiner Sicht leistet aber eine stabile URL bzw.
> serverseitige Weiterleitungen genau das gleiche. Der Pflegeaufwand ist -
> soweit ich das beurteilen kann - identisch.

Für ein kleines t ist das wohl richtig, was anderes macht ja der
Resolver auch nicht als einen forward zu setzen.

Bei n Inkarnationen der Instanz unter n verschiedenen Adressen muss ich
dann aber bei URL-Weiterleitungen die ganze Historie pflegen und
erhalten, bei einem PI reicht es dem/den Resolvern die jetzt gültige
Auflösung mitzuteilen. Ob das Ding mal opus.uni-sonstwo.de und dann
rz123.rz.uni-sonstwo.de danach, xyz456.sonstwo.edu und danach
hastenichtgesehen.bib.uni-sonstwo.de heißt, ist egal. Insofern ist das
mit dem PI wohl sicherlich vorzuziehen und die URL gehört in diesem
Kontext eher in den Mülleimer.

Auch würde ich den Wert eines PIs nicht mit dem Argument auf 0 setzen,
dass es Leute gibt, die etwas als PI ausgeben, was keiner ist.
(Registriert sollten die Dinger schon sein, sonst sind die auch nur Müll.)

--

Kind regards,

Alexander Wagner
Subject Specialist
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