Mit dieser Replik hatte ich schon inetwa gerechnet, ich wusst nur nicht von wem sie kommt: 1. Das was wir heute Internet nennen begann, als das Militär den Studierenden in 23 Universitäten der USA den Zugang zu Arpanet ermöglichte, und die immer mehr Kommunikationsprotokolle (TCP/IP) schrieben und zur Kopie freigaben. Der Bibliotheksbereich benutzte dagegen damals Tymnet, Telenet und Uninet. Die Paketvermittlung von Daten betraf damals nur die drei untersten Stufen des ISO/OSI Standards. Die vier darüber mussten noch geschaffen werden, wobei das Internet dem OSI mit "TCP/Internet Protocol" sozusagen den Rang ablief, weil die Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen schneller waren. In Deutschland versuchte man dagegen noch lange am ISO/OSI festzuhalten. 2. Russische Artikel zu übersetzen, war der geringste Teil (der auch dazu beitragen sollte, unnötige Dopelarbeit in der Wissenschaft zu verringern) im Weinberg-Report, den man ja noch nachlesen kann. Im Prinzip war das eine Revolution des Bibliothekswesens, weshalb ein Bibliothekar den Weineberg-Report damals sogar öffentlich verbrannte. Dieser Gedanke ist heute darum wichtig, weil wieder öfter gefragt wird, welche Rolle die Digitale Bibliothek in der Fließbandarbeit der Wissenschaft spielt. Die selbe, wie damals, überflüssige Doppelarbeit zu verhindern! Man denke nur an Tierversuche, medizinische Fehlbehandlungen etc. die damals zur Datenbank MEDLARS der National Library of Medicine (NLM) führte. 3. Das "Lehrbuch des Bibliotheksmanagements" ist sozusagen die neuste Auflage des alten Krabbe/Luther vom Hiersemann Verlag. Ihm gehören die Rechte. Insofern war die Erscheinungsform Sache des Verlages. Ich bin lediglich gefragt worden, ob ich eine neue Überarbeitung übernehmen könnte. Bei "Zwischen Informationsflut und Wissenswachstum" Simon Verlag für Bibliothekswissen war es ähnlich. Für die Arbeit, die die Verlage dabei leisten, bin ich nicht verantwortlich. Dass ich diese Werke auch gerne zusätzlich in elektronischer Form sehen würde ist klar, obwohl ich durchaus der Meinung bin, dass Studierende Lehrbücher auch heute noch in gedruckter Form (oder auf dem iPad) besitzen sollten. Das ist ein Teil des sog. blended Learnings. Ansonsten ist das meiste was ich schreibe ohnhin im Internet allgemein verfügbar. 4. Bezüglich der Digitalen Bibliothek als vernetzte geordnete und verfügbare Sammlung, wird Ihnen nicht entgangen sein, dass ich hier einerseits auf unsere Defintion der Bibliothek im Lehrbuch Bezug nahm, und andererseits auf die heutige Entwicklung, zu der selbstverständlich die Europeana und alle anderen bibliothekarischen Zusammenarbeiten wie auch OCLC PICA etc. mit dazu gehören. Es gibt viele Entwicklungen, die sieht jeder, und trotzdem machen sich nur wenige Bewusst, welche Konsequenzen und Entscheidungen damit verbuden sind. Ich erinnere nur daran, wie lange man sich in Deutschland gegen die AACR und OCLC gewehrt hat. Besten Dank für Ihre "Hmmm"s ;-) MfG W. Umstätter
2012/2/4 Walther Umstaetter <walther.umstaetter@xxxxxxxxxxxxxxxx>:Bei einer Podiumsdiskussion, am 26.01.2012 in Wien, erkannte eine Gruppe “internationale Experten“ (http://www.derseeblick.at/internet-revolutioniert-wissenschaft/), dass das Internet auch vor der Wissenschaft nicht halt macht. Wenn man bedenkt, dass das Internet und insbesondere das WWW (CERN) in der Wissenschaft entstand, um sie an die Gegebenheiten der Zeit anzupassen, entbehrt dasHmmm. das arpanet entstand eher aus militärischen gründen, als es vor einigen dekaden begann fünf rechenzentren zu vernetzen ... s.a. Ultrakurz-Geschichte des Internet 1969 Arpanet in USA vernetzt 5 militärische Rechenzentren 1971 E-Mail - Struktur: name @ domain 1983 "Geburt" des Internets durch das Protokoll TCP/IP 1989 Beginn des WWW - erfunden von Tim Berners-Lee (CERN) via wwwBei dieser Diskussion wurde auch mit Recht darauf hingewiesen, dass wissenschaftliche Ergebnisse, nicht zuletzt über Open Access rascher verfügbar werden müssen – schon allein um überflüssige Doppelarbeit zu vermeiden (was übrigens auch der Auslöser für die Online-Revolution 1963 war).Hmmm. Damals ging es doch eher darum, dass die USA nach dem so called sputnik schock, begann sich für die russischen Artikel zu interessieren und begann diese zu übersetzenDie Digitale Bibliothek ist die wichtigste Rationalisierungsmaßnahme der Wissenschaftsgesellschaft von heute.“ (Lehrbuch des Bibliotheksmanagements. S.2 Hiersemann Verl. 2011)Und ich frug ja schon einmal, warum es dieses (und auch andere) bücher nicht als ebook gibt. Muss nicht für umme sein, um das gleich explizit gesagt zu haben, aber digital hat schon einige vorteile ...Die Digitale Bibliothek als vernetzte geordnete Sammlung, die das gesamte publizierte Wissen der Welt verfügbar zu machen versucht, darf nicht mehr als eigene autarke Bibliotheksverwaltung fungieren, sondern muss in internationaler Zusammenarbeit ein Management betreiben, dass das Wissen der Welt ausreichend rasch und nachhaltig (zuverlässige Archivierung durch ausreichend Redundanz an verschiedenen Orten der Welt) verfügbar macht.Bei der Europeana ist doch einiges drin, was sie oben fordern. Und es gibt ja auch noch die WDL und noch vieles andere. zb Digitale EU-Bibliothek 12 Mio Seiten ... 110.000 EU Veröffentlichungen ... Die Online-Bibliothek beinhaltet sämtliche Veröffentlichungen, die seit 1952 vom Amt für Veröffentlichungen ... herausgegeben wurden. http://publications.europa.eu/eu_bookshop/eub3/index_de.htm Ist halt alles nicht so bekannt wie Google & Co. MfG, Karl Dietz-- http://www.inetbib.deSeite bei der LoC zu RDA: http://www.loc.gov/aba/rda/ 0402 via g+ -- http://www.inetbib.de
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