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Re: [InetBib] Meilenstein fr freie Suchmaschinen-Software YaCy



2011/11/30 Wolfgang Sander-Beuermann <wsb@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>:
Lieber Uwe Reh, liebe Liste,

momentan empfiehlt es sich in der Tat NICHT, ins YaCy-Netz einzusteigen:
YaCy ist derzeit vom eigenen Erfolg erschlagen :-)
- Am vergangenen Montag morgen hatte YaCy ca. 80 Teilnehmer,
- heute morgen sind es ca. 1.400


Gratuliere!

DAMIT haben auch die größten Optimisten nicht gerechnet; wir haben mal
überschlägig kalkuliert: ab ca. 10.000 Teilnehmern dürften wir eine
"kritische Masse" für eine Google-Konkurrenz erreicht haben.


Bin gespannt.

Trotzdem rate ich MOMENTAN nicht dazu, JETZT in YaCy einzusteigen:
diese extreme Steigerung muss das YaCy-Netz erstmal verkraften. Ich
melde mich wieder, wenn wir denken, dass das der Fall ist.


dito.

Ihre kritschen Worte zu Google kann ich nur unterstreichen, und den
genannten Vortrag von Eli Pariser zur "Filter Bubble" kann ich jedem
Google-Fan nur empfehlen. Der "Otto-Normal-User" merkt von alledem
leider nichts.

Dieser otto merkt auch nix, wenn der dnb deposit server nicht mehr auf
die dbi-doc-s verlinkt ... scnr.

Und auch wenn google nicht einfacher geworden ist, in den letzten 12
jahren, gibt es nix was google in sachen suchmaschine (et al.) das
wasser reichen kann. sag ich mal als jemand der metager und co. gut
leiden mag und den suma-ev auch unterstützt.


Mit den besten Gruessen,
Wolfgang Sander-Beuermann
--
Dr. Wolfgang Sander-Beuermann        Tel.: 0511-762-4383
Projektleiter Suchmaschinenlabor     http://metager.de/suma.html
Regionales Rechenzentrum fuer Niedersachsen (RRZN),
Leibniz Universitaet Hannover (LUH)




On Wed, Nov 30, 2011 at 11:54:42AM +0100, Uwe Reh wrote:
Lieber Wolfgang Sander-Beuermann,

leider bin ich noch nicht dazu gekommen, einen eigenen YaCy-Peer in
Produktion zu nehmen, habe es aber mittelfristig vor.
Ich habe kein Problem mit großen Anbietern, aber aus deren kommerziellen
Interessen entsteht ein oft übersehenes Problem, mit der
Vertrauenswürdigkeit der Suchergebnisse.

Die Treffer bei  Google & Co repräsentieren inzwischen leider nicht mehr
das Netz. Es handelt sich vielmehr um eine durch elektronische
Scheuklappen 'optimierte Wirklichkeit'.

mehr zu traditionellen scheuklappen aktuell auch in rabe. best human
best bib search engine in d. vorgeschlagen für einen suma-award in
2010. eventuell auch in 2012 ...


Diese Situation wird von Eli Pariser bei seinem Vortrag auf TED viel
besser beschrieben als ich es könnte.
 >http://www.ted.com/talks/lang/de/eli_pariser_beware_online_filter_bubbles.html


tnx for info.

Viele Grüße
Uwe Reh


Am 28.11.2011 12:41, schrieb Wolfgang Sander-Beuermann:
Liebe Liste,

wenn man - wie ich es gelegentlich tue ;-) - gegen gegen die zunehmende
Vereinnahmung des Internet durch globale Oligopole, insbesondere beim
Wissenszugang und den Suchmaschinen, argumentiert, dann sollte auf der
anderen Seite auch klar sein, WOFÜR ich bin und wofür der SuMa-eV steht:
FÜR den freien Zugang zum digitalen Weltwissen durch freie
Alternativen.

Eine der wichtigsten dieser freien Alternativen ist YaCy (gesprochen:
Jassi); das Wort steht als Akronym für Yet-another-Cyberspace - ein
typisches Freak-Wort aus dem Umfeld der Unix-Szene. Die YaCy-Software
dahinter ist hingegen gar nicht "freakig". Jede/r mittelmäßig versierte
PC-Nutzer/in ist in der Lage, diese Suchmaschinen-Software ganz einfach
downzuloaden und zum Suchen zu bringen. YaCy ist die einzige
Suchmaschinen-Software auf der Welt, die wirklich auf diese einfache
Weise plug-and-play lauffähig ist. Wer eine detaillierte Anleitung
braucht, hier gibt es sie:

    http://suma-lab.de/suma-ev/YaCy-Installation.pdf

YaCy hat mit dem heutigen Datum - 28.11.2011 - endgültig den
Kinderschuhen entwachsen: die Version YaCy 1.0 steht ab HEUTE zum
Download bereit unter:

    http://yacy.net/de/

Wenn in jeder deutschen Bibliothek, in der ein paar PCs administriert
werden, nur ein einziger YaCy-Peer laufen würde ... der Zeitaufwand
dafür beträgt im Mittel ca. 1-2 Stunden pro Woche ... dann würde die
digitale Welt anders aussehen (aber jetzt träume ich wahrscheinlich
;-).


von 100 auf 1000 in einer woche. nun noch ein paar wochen und die
10.000 sind beisammen. we will see ...

Mit den besten Gruessen,
Wolfgang Sander-Beuermann

--
http://www.inetbib.de

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MfG, Karl Dietz
blog.karldietz.de

+

Die Langzeitarchivierung von Netzpublikationen stellt eine besondere
Herausforderung dar. Zum einen muss der Erhalt der digitalen Daten
sichergestellt sein, zum anderen muss aber auch die
Langzeitverfügbarkeit gewährleistet werden. Darunter versteht man den
Erhalt der Interpretierbarkeit der Inhalte der digitalen Daten. Der
ständige technische Fortschritt führt zu einer sich laufend ändernden
Software und Hardware. Publikationen in neuen Dateiformaten müssen auf
aktuellen Computersystemen genauso genutzt werden können, wie solche
in längst obsoleten. Um dies zu ermöglichen, kann entweder eine
frühere Systemumgebung auf einer aktuellen nachgestellt werden
(Emulation) oder ein früheres Dateiformat in ein aktuelles konvertiert
werden (Migration).

Die Deutsche Nationalbibliothek hat im vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt kopal von 2004 bis
2007 zusammen mit Partnern ein kooperativ nutzbares Langzeitarchiv
aufgebaut. Dazu gehört auch die Verwaltung von Informationen zur
Unterstützung von Migration und Emulation im Format  LMER
(Langzeitarchivierungsmetadaten für elektronische Ressourcen). Zudem
entstand mit der Open-Source-Software koLibRI (kopal Library for
Retrieval and Ingest) ein nachnutzbarer Rahmen für den Aufbau von
Formatmigrationsabläufen. Aufbauend auf den Ergebnissen von kopal wird
gemeinsam mit weiteren Partnern seit 2009 in dem DFG-geförderten
Projekt DP4lib (Digital Preservation for Libraries) eine so weit wie
möglich nachnutzbare und flexible Infrastruktur für die
Langzeitarchivierung entwickelt. Um eine kostengünstige Speicherung
und Tools zur Migration zu kombinieren soll im Projekt LuKII eine
Interoperabilität zwischen den Open-Source-Teilen von kopal und LOCKSS
hergestellt werden.

Daneben engagiert sich die Deutsche Nationalbibliothek in den
EU-geförderten Forschungsprojekten SHAMAN und KEEP. Partner aus
Wirtschaft, Wissenschaft und Gedächtnisorganisationen entwickeln in
dem Projekt SHAMAN konzeptionelle und technische Grundlagen für die
neue Generation vernetzter Langzeitarchivierungssysteme. In dem
Projekt KEEP wird eine Emulationsplattform entwickelt, die durch
flexible Zugriffswerkzeuge und Speicherung einer großen Bandbreite von
digitalen Objekten die Langzeitverfügbarkeit des kulturellen Erbes
gewährleisten soll.

Die Deutsche Nationalbibliothek hat 2010 zusammen mit der
niederländischen Nationalbibliothek, der British Library und der
norwegischen Nationalbibliothek ein Konzeptpapier zum Aufbau von
digitalen Langzeitarchiven veröffentlicht: Long-Term Preservation
Services.

Das ehemals vom BMBF geförderte Projekt nestor ist seit 2009 ein
Kooperationsverbund mit elf Partnern. Unter der Federführung der
Deutschen Nationalbibliothek ist das Kompetenznetzwerk zur digitalen
Langzeitarchivierung für Deutschland entstanden, welches sich als
Anlaufstelle für Fragen rund um die Langzeitarchivierung digitaler
Ressourcen versteht.

via dnb.de

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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.