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Re: [InetBib] schema.org - macht sich schon jemand auf den Weg?
- Date: Fri, 29 Jul 2011 15:14:48 +0200
- From: "Neubert Joachim" <J.Neubert@xxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] schema.org - macht sich schon jemand auf den Weg?
Liebe Herr Oeder, liebe KollegInnen,
ich teile Ihre Einschätzung, dass schema.org ein wichtiger Schritte für das
Semantic Web sein könnte, weil die Menge der verfügbaren strukturierten Daten
massiv ansteigen wird.
Für die Bibliotheken ideal wäre es, das in schema.org entwickelte
"industriestandardisierte" Vokabular mit oft wesentlich präziseren
fachspezifischen Vokabularen kombinieren zu können. Dann könnten wir nicht nur
festhalten, dass etwas z.B. ein wissenschaftlicher Artikel ist, sondern auch,
dass dieser einen bestimmten DOI oder Handle hat oder in einer bestimmten
Zeitschrift oder Reihe erschienen ist (wofür schema.org keine Attribute zur
Verfügung stellt).
Diese Kombination von Vokabularen funktioniert in der von Google und Co.
präferierten Microdata-Syntax nicht, dagegen ist sie in der RDFa-Syntax sehr
einfach in HTML einzubetten:
<div typeof="schema:ScholarlyArticle">
<h2 property="schema:headline dc:title">Estimating the Effect of ...</h2>
<p property="bibo:abstract">This paper uses the Five-Factor Model ...</p>
<p>Reihe: <span property="dc:isPartOf" resource="http://xyz/iza/dp">
IZA discussion paper series</span></p>
<p>Handle: <span property="bibo:handle">
http://hdl.handle.net/10419/20518 </span></p>
...
Auf diese Weise könnten sowohl die Suchmaschinenbetreiber (die RDFa z.T. ja
heute schon parsen) die von ihnen benötigten Daten extrahieren, als auch
diejenigen, die für weitergehende Semantic-Web-Anwendungen mehr und präzisiere
Daten brauchen.
Entlang dieser Leitlinie arbeiten wir bei der ZBW an der Semantifizierung
weiterer Angebote - immer mit einem Seitenblick auf die Entwicklung der
relevanten Webstandards, auf die potenziellen Nutzer unserer semantisch
angereicherten Daten und auf die faktische Politik, mit der
Suchmaschinenbetreiber und andere das Web prägen. Da ist weiter sehr viel im
Fluss.
Schöne Grüße, Joachim Neubert
--
Joachim Neubert
IT-Entwicklung
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften
Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Standort Hamburg
Neuer Jungfernstieg 21
20347 Hamburg
Tel.: +49-40-42834-462
E-Mail: j.neubert@xxxxxx
Web: http://www.zbw.eu
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von
Oerder, Thomas
Gesendet: Freitag, 29. Juli 2011 11:08
An: 'inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx'
Cc: Bambey, Doris; Blees, Ingo; Carstens,Carola
Betreff: [InetBib] schema.org - macht sich schon jemand auf den Weg?
Liebe Kolleg(inn)en,
vor einigen Wochen gab es hier einen Hinweis auf schema.org,
dem Regelwerk zur semantischen Beschreibung der Webinhalte
innerhalb der HTML-Quelltexte. Die Ankündigung, dass die
großen Suchmaschinenanbieter auf eine gemeinsame Lösung
setzen, deren Komplexität außerdem überschaubar scheint, ließ
mich auf eine intensive Diskussion in inetbib hoffen. Die ist
erstaunlicherweise bisher ausgeblieben. Erstaunlich deshalb,
weil es doch letztlich um nichts weniger als den
langersehnten Durchbruch in Sachen Semantic Web quasi als
Nebeneffekt gehen kann.
Ich persönlich gehe davon aus, dass die großen
Marktteilnehmer im Versandhandel und den Sozialen Netzwerken
zügig Lösungen implementieren werden, um im Wettbewerb die
Nase vorn zu haben. Alle kleineren Marktteilnehmer, die auch
etwas verkaufen wollen werden mit müssen. Es stellt sich
somit die Frage, ob Webseiten ohne entsprechendes Markup
mittelfristig im Suchmaschinenranking noch auf wahrnehmbaren
Positionen auftauchen. Oder umgekehrt könnte eine präzisere
Antwort auf das konkrete Nutzerbedürfnis durchaus dazu
führen, dass eine Google indexierte bibliografische Datenbank
weniger Nutzung erfährt, wenn sich aufgrund unpräziser
Interpretation des Informationsbedürfnisses durch die
Suchmaschinen niemand mehr dorthin "verirrt". Sinkende
Nutzung bedeutete niedrigere Leistungsindikatoren und
geringere Wahrnehmung. Andererseits bieten sich neben der
präziseren Zuordnung der eigenen Angebote auch Chancen über
das Vehikel schema.org via Mapping auf RDF
(http://schema.rdfs.org/index.html) Anschluss an
Datenbestände zu bekommen, die weniger dem kommerziellen
Bereich und mehr dem Bereich Wissen und Information
zuzuordnen sind. Also mehr und präzisere Serviceangebote für
Nutzer von Bibliotheken und Informationszentren?
Welche Möglichkeiten sehen Sie? Gibt es bereits konkrete
Überlegungen sich in absehbarer Zeit auf den Weg der
Implementierung zu machen?
Beste Grüße aus Frankfurt am Main, Thomas Oerder
Thomas Oerder
Informationszentrum Bildung, Fachportal Pädagogik, Redaktion
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