[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [InetBib] schema.org - macht sich schon jemand auf den Weg?



Liebe Herr Oeder, liebe KollegInnen,

ich teile Ihre Einschätzung, dass schema.org ein wichtiger Schritte für das 
Semantic Web sein könnte, weil die Menge der verfügbaren strukturierten Daten 
massiv ansteigen wird.

Für die Bibliotheken ideal wäre es, das in schema.org entwickelte 
"industriestandardisierte" Vokabular mit oft wesentlich präziseren 
fachspezifischen Vokabularen kombinieren zu können. Dann könnten wir nicht nur 
festhalten, dass etwas z.B. ein wissenschaftlicher Artikel ist, sondern auch, 
dass dieser einen bestimmten DOI oder Handle hat oder in einer bestimmten 
Zeitschrift oder Reihe erschienen ist (wofür schema.org keine Attribute zur 
Verfügung stellt).

Diese Kombination von Vokabularen funktioniert in der von Google und Co. 
präferierten Microdata-Syntax nicht, dagegen ist sie in der RDFa-Syntax sehr 
einfach in HTML einzubetten:

 <div typeof="schema:ScholarlyArticle">
   <h2 property="schema:headline dc:title">Estimating the Effect of ...</h2>
   <p property="bibo:abstract">This paper uses the Five-Factor Model ...</p>
   <p>Reihe: <span property="dc:isPartOf" resource="http://xyz/iza/dp";>
     IZA discussion paper series</span></p>
   <p>Handle: <span property="bibo:handle">
     http://hdl.handle.net/10419/20518 </span></p>
   ...

Auf diese Weise könnten sowohl die Suchmaschinenbetreiber (die RDFa z.T. ja 
heute schon parsen) die von ihnen benötigten Daten extrahieren, als auch 
diejenigen, die für weitergehende Semantic-Web-Anwendungen mehr und präzisiere 
Daten brauchen. 

Entlang dieser Leitlinie arbeiten wir bei der ZBW an der Semantifizierung 
weiterer Angebote - immer mit einem Seitenblick auf die Entwicklung der 
relevanten Webstandards, auf die potenziellen Nutzer unserer semantisch 
angereicherten Daten und auf die faktische Politik, mit der 
Suchmaschinenbetreiber und andere das Web prägen. Da ist weiter sehr viel im 
Fluss.

Schöne Grüße, Joachim Neubert

--
Joachim Neubert
IT-Entwicklung
 
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften
Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Standort Hamburg
Neuer Jungfernstieg 21
20347 Hamburg
 
Tel.:  +49-40-42834-462
E-Mail: j.neubert@xxxxxx
Web: http://www.zbw.eu


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx 
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von 
Oerder, Thomas
Gesendet: Freitag, 29. Juli 2011 11:08
An: 'inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx'
Cc: Bambey, Doris; Blees, Ingo; Carstens,Carola
Betreff: [InetBib] schema.org - macht sich schon jemand auf den Weg?

Liebe Kolleg(inn)en,

vor einigen Wochen gab es hier einen Hinweis auf schema.org, 
dem Regelwerk zur semantischen Beschreibung der Webinhalte 
innerhalb der HTML-Quelltexte. Die Ankündigung, dass die 
großen Suchmaschinenanbieter auf eine gemeinsame Lösung 
setzen, deren Komplexität außerdem überschaubar scheint, ließ 
mich auf eine intensive Diskussion in inetbib hoffen. Die ist 
erstaunlicherweise bisher ausgeblieben. Erstaunlich deshalb, 
weil es doch letztlich um nichts weniger als den 
langersehnten Durchbruch in Sachen Semantic Web quasi als 
Nebeneffekt gehen kann.

Ich persönlich gehe davon aus, dass die großen 
Marktteilnehmer im Versandhandel und den Sozialen Netzwerken 
zügig Lösungen implementieren werden, um im Wettbewerb die 
Nase vorn zu haben. Alle kleineren Marktteilnehmer, die auch 
etwas verkaufen wollen werden mit müssen. Es stellt sich 
somit die Frage, ob Webseiten ohne entsprechendes Markup 
mittelfristig im Suchmaschinenranking noch auf wahrnehmbaren 
Positionen auftauchen. Oder umgekehrt könnte eine präzisere 
Antwort auf das konkrete Nutzerbedürfnis durchaus dazu 
führen, dass eine Google indexierte bibliografische Datenbank 
weniger Nutzung erfährt, wenn sich aufgrund unpräziser 
Interpretation des Informationsbedürfnisses durch die 
Suchmaschinen niemand mehr dorthin "verirrt". Sinkende 
Nutzung bedeutete niedrigere Leistungsindikatoren und 
geringere Wahrnehmung. Andererseits bieten sich neben der 
präziseren Zuordnung der eigenen Angebote auch Chancen über 
das Vehikel schema.org via Mapping auf RDF 
(http://schema.rdfs.org/index.html) Anschluss an 
Datenbestände zu bekommen, die weniger dem kommerziellen 
Bereich und mehr dem Bereich Wissen und Information 
zuzuordnen sind. Also mehr und präzisere Serviceangebote für 
Nutzer von Bibliotheken und Informationszentren?

Welche Möglichkeiten sehen Sie? Gibt es bereits konkrete 
Überlegungen sich in absehbarer Zeit auf den Weg der 
Implementierung zu machen?


Beste Grüße aus Frankfurt am Main, Thomas Oerder



Thomas Oerder
Informationszentrum Bildung, Fachportal Pädagogik, Redaktion

Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung 
Schloßstr. 29
60486 Frankfurt am Main

Fon: 069/24708-341 - Fax.: 069/24708-328
Mail: Oerder@xxxxxxx
www.dipf.de ; www.fachportal-paedagogik.de



--
http://www.inetbib.de


-- 
http://www.inetbib.de


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.