Liebe Liste,
genau... der Kunde zahlt. Und der nichtzahlende Kunde... usw.
Natürlich bezahlt der "Kunde" nicht, weil die Bibliothek das möchte,
sondern weil sie Gelder fordern muss, denn die Mittel für die Erfüllung
des öffentlichen Auftrages sind bekanntlich unzureichend ........ hier
braucht jetzt aber keiner Informationen gerade über diese
Problematiken....
Daher nur Dieses: Wir sind als Bibliotheken mehrheitlich noch im
öffentlich-rechtlichen Kontext, viele Bibliothekare sehen das sogar im
Kontext einer Ethik der Informationsfreiheit und -versorgung.
Dennoch arbeiten wir mittlerweile selber selbstverständlich mit
Begrifflichkeiten aus der Wirtschaft. Sogar "non-profit-unternehmung" ist
doch nicht das, was wir als Bibliotheken sind. Wir haben im Kontext
unserer Nutzer und unserer genuinen Rechtsumgebung öffentliche Aufgaben,
die es zu formulieren gilt und die auch Bestandteil des
Dienstleistungskonzeptes sind. Das hat mit der uns allen ja eher
unangenehmen Behörden"Haltung" nichts zu tun.
Ich mag also die Gleichsetzung des Begriffs Kunde mit dem eines irgendwie
besser versorgten Benutzers bzw. den Ersatz Benutzer durch diesen Begriff
einfach nicht und bleibe damit trotzdem ein Anhänger von
Qualitätsmanagement ... Ich glaube auch, dass die Verwendung des
Kundenbegriffs sowie anderer ähnlich besetzter Begriffe durchaus auch zu
falschen Vorstellungen über den Auftrag von Bibliotheken führt. Für mich
gehört "Kunde" als Begriff nicht in den Kontext Bibliothek und darum
vermeide ich ihn.
Dieser Gedankengang tut der Nutzerorientierung aber keinen Abbruch :)))
Annette Kustos, M.A., M.A.-LIS