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Re: [InetBib] Weniger oder mehr Zeitungen?
- Date: Tue, 15 Feb 2011 11:33:52 +0100
- From: Matthias Ulmer <mulmer@xxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Weniger oder mehr Zeitungen?
Die Entwicklung der Zeitungsauflagen kann man gut nachverfolgen:
Die IVW-Daten sind quartalsweise einsehbar:
http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=1111&u=&p=&b=a&t=Tageszeitungen+Gesamtliste
Und jedes Quartal werden sie mehr oder weniger aussagekräftig in
Pressemeldungen zusammengefasst.
http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/IVW-42010-Auflage-der-Tageszeitungen-sinkt-weiter--Bild-sinkt-unter-3-Millionen-_97441.html
Ohne Zweifel stehen die Zeitungen unter Druck, die großen auf andere Weise als
die kleinen, die überregionalen anders als die regionalen. Alle gemeinsam
leiden unter dem veränderten Informationsverhalten der Jugendlichen, die als
Zeitungsleser nur schwer zu gewinnen sind, sowie unter dem allgemeinen Trend zu
mehr Flexibilität und weniger dauerhaften Abobindungen, die insgesamt das
Vertriebsmodell Abo+Kiosk in ein Ungleichgewicht gebracht hat, das nun einige
Anpassungsprozesse erforderlich macht und bereits ausgelöst hat.
Und man muss kein Augur sein um vorauszusagen, dass vermutlich einige
Zeitungen sterben werden, andere dagegen werden wachsen, insgesamt wird der
Markt in nächster Zeit wohl schrumpfen, zumindest bis er durch neue Impulse
wieder einen Auftrieb bekommt. So laufen ja fast alle Anpassungsprozesse ab.
Man kann den Begriff Zeitung beliebig durch Supermarkt, Verlag, Bibliothek,
Buchhandlung, Industriebetrieb etc. etc. ersetzen.
Gruss
Matthias Ulmer
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Am 15.02.2011 um 11:10 schrieb Kummer:
Lieber Herr Dr. Sander-Beuermann,
mir ist Ihre Zeitungs-Statistik nicht bekannt, aber als Zeitungsleser habe
ich einen anderen Eindruck.
Vor 30 Jahren bezog ich 3 dünne Tageszeitungen - heute nur noch eine. Aber
der Umfang dieser einen heutigen Tageszeitung ist wesentlich größer, als der
der drei früher insgesamt.
Hinzu kommt fast täglich eine kostenlose Zeitung mit viel Werbung, aber
einem inzwischen so umfangreichen tagesaktuellem Textteil, dass viele Leute
für ihre Begriffe ausreichend informiert sind.
Insgesamt kommt beim Bürger heute also mehr "Zeitung" an als früher - oder
ist das lediglich mein subjektiver Eindruck?
Prof. em. Dietmar Kummer
Stuttgarter Allee 18
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