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[InetBib] Entstaubung des Bestandes - Zusammenfassung der Antworten
- Date: Thu, 03 Feb 2011 09:01:40 +0100
- From: Angelika Krieser <krieser@xxxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Entstaubung des Bestandes - Zusammenfassung der Antworten
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Fwd: AW: Entstaubung des Bestandes
Datum: Thu, 03 Feb 2011 08:56:28 +0100
Von: Angelika Krieser <krieser@xxxxxxxxxxxxxxxxx>
An: Internet in Bibliotheken <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
aufgrund der regen Nachfrage stelle ich die umfassende Antwort zum Thema
von Herrn Dr. Vogel hier ein, ebenfalls den Tipp von Frau Fernengel, der
für kleinere Bibliotheken interessant sein dürfte.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Krieser
Sehr geehrte Frau Krieser,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
In unserem Haus verwenden wir Spezialstaubsauger mit HEPA-Filtern.
Hersteller und Lieferrant dieser Sauger und des Zubehörs ist die
NILFISK-ADVANCE AG, Siemensstraße 25-27, D-25462 Rellingen;
www.nilfisk-advance.de <http://www.nilfisk-advance.de>
Zusätzlich gibt es regionale Kundendieste, die auch die Technischen
Prüfungen übernehmen (regelmäßiger TÜV).
Wir verwenden etwas ältere Geräte mit der Typenbezeichnung: GMF 80
Verwendungskategorie K1 und GSP 80 Staubklasse H.
Die Bedeutung der beiden Verwendungskategorien lautet:
"Geeignet zur Beseitung trockener, nicht brennbarer,
gesundheitsgefährlicher Stäube mit MAK-Werten; sowie von trockenen,
nicht brennbaren Stäuben krebserzeugender Gefahrstoffe nach GefStffV§35,
einschließlich besonders gefährlicher krebserzeugender Gefahrstoffe nach
§ 15a, mit Rückführung der Reinluft in den Arbeitsraum."
Diese Kategorie ist wohl am wichtigsten, weil es diese Modelle
vielleicht so nicht mehr gibt.
Im folgenden noch ein Katalogauszug mit zugehörigen Bürsten.
Die beiden mittleren haben wir im Einsatz - vorrangig die Rundbürste mit
den Naturfaserborsten.
Zusätzlich zum Absauegn wischen wir die Schnitte - vorrangig den
Oberschnitt - mit Mikrofasertüchern nach. Wenn Bände lange nicht
gereingt wurden und sich eine 'Staubpatina' gebildet hat, ist dies
unbedingt zu empfehlen ... Wir führen außerdem eine Sichtkontrolle auf
möglichen Schimmelbefall durch.
Außerdem werden die Fachböden gereinigt und desinfiziert - wir verwenden
dazu Meliseptol (verdünnt).
Andere Reinigungstechnik und Filterklassen zu verwenden, ist sicher
möglich. Unter dem Aspekt des Arbeitsschutzes sollte aber dieser hohe
(und damit teure) Anspruch an die Filterklasse gelten.
Auf dem Markt sind auch Buchreinigungsmaschinen,
http://www.depulvera.com/de/ - Sie können dafür auch Teststellungen
vereinbaren. Ohne Kenntnis des Bestandes kann ich hierzu aber keine
Einschätzung geben. Wir haben solche Tests durchgeführt, setzen die
Maschine aber nicht ein.
In Zweierteams zu arbeiten, hat Vorteile - vor allem unter dem Aspekt
der Reinigung der Fachböden. Gummihandschuhe und Mundschutz stellen wir
bereit - die Verwendung des Mundschutzes wird unterschiedlich
gehandhabt. Er ist ja vor allem beim Ausheben der Bände sinnvoll.
Beim Reinigen der Schnitte sollten die Bände flach hingelegt und mit
einer Hand leicht zusammengepresst werden, damit kein Staub oder auch
Borstenhaare in den Schnitt hinein gedrückt werden ...
Der Zeitaufwand hängt vom Umfang der Arbeiten ab (Fachböden reinigen
oder nicht..., evtl. Schimmelkontrolle..., äußerliche Reinigung der
Bände...)
Mit Ausheben, Reingen der Bände, Sichtkontrolle auf Schimmel, Reinigen +
Desinfizieren der Fachböden und Reponieren der Bände können ca. 1,5 min
je Band als Richtwert gelten.
Sollten Sie doch die Möglichkeit zur Beauftragung eines Dienstleisters
sehen, könnten Sie sich mit Herrn Mälck, Staatsbibliothek zu Berlin, in
Verbindung setzen. Andreas.Maelck@xxxxxxxxxxxxxxxxx
<mailto:Andreas.Maelck@xxxxxxxxxxxxxxxxx>
Er hat bereits mit Dienstleistern ein Projekt realisiert.
Mögliche Ansprechpartnerin in Berlin wäre außerdem Frau Dr. Gerlach,
ZLB. gerlach@xxxxxx <mailto:gerlach@xxxxxx>
Mit freundlichen Grüßen aus Dresden
Michael Vogel
Sehr geehrte Frau Krieser,
vor einigen Jahren, als unsere Bibliothek in den Neubau gezogen ist,
habe ich vorher alle Bücher abgestaubt.
Dabei habe ich den tragbaren Staubsauger (auf dem Rücken, zum
umschnallen) von unserem Museumsrestaurator bekommen, den er verwendet,
wenn er die Designobjekte im Museum absaugt und dabei in den Hochregalen
herumturnen muss.
Der tragbare Staubsauger ist insofern praktisch, da er handlich und
nicht so schwer ist und man auch auf einer Leiter oder einem Hocker
stehend noch gut damit arbeiten kann.
Mit dem Fassungsvermögen des kleinen Staubsaugers hatte ich keine
Probleme, zum einen komprimierte sich der Staub darin, also war nicht so
häufig ein Leeren des Beutels nötig, zum anderen braucht man sowieso mal
eine Pause von der ungewohnten Art der Arbeit zwischendurch...
Zudem hatte ich ein paar Pinsel verschiedener Größe, um den Staub aus
den Oberkanten bzw. dem Kopfschnitt der Bücher zu entfernen, wo man mit
dem Staubsauger u.U. nicht so gut hinkam.
Hinweise zu Geräten bekommen Sie vielleicht hier beim Forum
Bestandserhaltung unter Dienstleister:
http://www.forum-bestandserhaltung.de/
Mit besten Grüssen,
Birgit Fernengel
--
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.