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Re: [InetBib] Chatbots in Bibliotheken



Es waer sicher interessant zu erfahren, wie viele der 6200 Anfragen
beantwortet werden konnten, im Gegensatz zu Meldungen wie:
"Eines Tages werde ich Ihnen auch diese Information geben können."

Mir scheint in diesem Themengebiet die terminologische Schaerfe
zwischen mehr oder minder einfachen Retrievalsystemen, , WAIS-Systemen,
Referral-Systemen, Ask-A-Libarian-Systmen, FAQ-Systemen, Eliza und
Expertensystemen etwas mangelhaft zu sein.

Nur ein Beispiel: Auf die Frage:
"Was Bedeutet Signatur in einer Bibliothek"
erhalte ich in Askademicus die Antwort: "Sagt mir jetzt nichts..."

bei Google u.a. eine Erklärung aus der UB-Würzburg.

Chatbots sind sicher weiterhin ein wichtiges Desiderat (unter neuem Namen.
Es sei hier nur an "Expert System for Referrral" von Vickery et al. von
1988 erinnert) für das Bibliothekswesen, seit es Computerintelligenz gibt.
Sie erfordern aber viel Arbeit, wenn sie auch nutzbar sein sollen. Das ist
auch der Grund, warum zwischen Eliza und heute fast ein halabes
Jahrhundert vergangen ist - man kann so viele unmögliche Fagen an
Bibliothekare stellen ;-). Dazu gibt es ja schoene und zahlreich
Beispiele. Hier nur eins:
Anfrage nach einem "Weltschlagerkatalog", die Anfrage kam von einem
Institut für Lagertechnik und gemeint waren (Saechsische) Waelzlager.


MfG

W. Umstätter


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich gehöre zu denjenigen, die auf die Frage "Was ist an Chatterbots
interessant?" mit "Eine ganze Menge!" antworten.
Die UB Dortmund hat als erste deutsche Bibliothek im Jahr 2004 einen
Chatterbot eingesetzt. Bei Askademicus handelt es sich nicht um einen
"Auskunftsautomaten", der uns Bibliothekaren die Arbeit abnehmen soll,
sondern um eine gern und häufig genutzte Ergänzung unseres
Service-Angebotes, beispielsweise des 2001 eingerichteten Chats. Der
Chatterbot wird hauptsächlich dann in Anspruch genommen, wenn unser
Auskunftschat nicht besetzt ist.
Die vielfältigen Möglichkeiten der synchronen Benutzerkommunikation sind
wunderbar - aber welchen Nutzen haben Sie nach Feierabend? Gerade
Hochschulbibliotheken bemühen sich, immer längere Öffnungszeiten
anzubieten, was jedoch nur durch den Einsatz von Wachpersonal realisiert
werden kann. Ein Dilemma, wenn auskunftssuchende Benutzer im Hause sind,
jedoch keine auskunftsgebenden Bibliothekare. Durch Chatterbots ist eine
Auskunft rund um die Uhr möglich. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass
anscheinend genau dies gewünscht ist: im Jahr 2009 stellten ca. 1200
Benutzer knapp 6200 Fragen an Askademicus. Auskünfte zur Bibliothek
stehen dabei an erster Stelle, gefolgt von Fragen zu Askademicus selbst.
Gelegentlich entwickeln sich richtige Gespräche zwischen Chatterbot und
Benutzer.
Der Nutzen von Chatterbots geht also weit über eine "nette technische
Spielerei" hinaus, ein Imagegewinn ist auch für wissenschaftliche
Bibliotheken möglich.

Viele Grüße
--
Manuela Klasing
Universitätsbibliothek Dortmund
Informationsabteilung
Tel. 0231 / 755 - 4002

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