Wenn man sich an die Versuche der Dokumentation erinnert, um 1900 die
Bibliothekare mit einem neuen Begriff
zu modernisieren (die FID ist inzwischen aufgeloest), an ASLIB, die
sich mit Assoociation for Information Management
umbenannt haben, aber bis heute ASLIB (Ass. of Special Lib.) heissen,
wenn ich mich dann noch an unserer Gruendung der OLBG erinnere,
und unseren Beschluss wieder in die damalige DGD zurueckzukehren, die
inzwischen laengst in die Digitale Bibliothek einmuendete
(also doch wieder "Bibliothek"), wenn man sich an die Uebergaenge von
der Dokumenation ueber das Information Management
zum Knowledge Management erinnert, dann sind die Ablaeufe immer die
selben.
Um die konservative Mehrheit zu mobilisieren droht man mit
Neugruendung oder neuem Namen, und wenn von denen immer mehr
begriffen haben, dass man sich der Zeit anpassen muss, erinnert man
sich wieder an seine Wurzeln und seine Tradition.
Im Prinzip ist das erheiternd, wenn man weiss, dass Harnack schon 1921
erkannt hatte, dass Bibliothekswissenschaft eine
(neudeutsch) knowledge economy ist, genauer gesagt die konwledge
economy publizierten Wissens.
Das wird sich aber sicher auch noch herumsprechen ;-)
Das ist das schoene am Wissen, man weiss, was ueber kurz oder lang an
unausweichlichem geschehen wird.
Aergerlich ist nur, wie viele Irrungen auf diesem Weg begangen werden,
wenn man an die DGD-Gruendung 1941 an die von 1948, an die spaete
Umbenennung zur DGI etc. denkt.
Es ist lange her, dass Deutschland auf diesem Gebiet mal fuehrend
war :-(
MfG
W. Umstaetter
On Dec 11, 2009, at 9:50 AM, Kustos wrote:
Sehr geehrter Herr Kramer,
ich finde diese Entwicklung sehr gut! Es ist sicherlich richtig,
dass Institutionen im Bereich des Bibliothekswesens u. IuD den
Aspekt d. Informationsmanagements und der Medien- u.
Informationskompetenz sehr weit nach vorne stellen, damit d. auch d.
Manager und administrative Mainstream mitbekommt, d.
Informationsbereitstellung, vermittlung und -auswahl von
professioneller Seite zu bewerkstelligen ist und nicht nebenbei!
Hier sind sehr gute Schritte seitens unserer Verba"nde u.
Fachgesellschaften unternommen worden, z. B. zur Entwicklung von
Standards.
Gut finde ich aber auch, dass man sich seine Tradition nicht nehmen
la"sst und erst recht nicht verzichten will, mitzuteilen, dass man
Bibliothekar ist.
Darinnen auch die beruhigende Tatsache, dass hier ein Bedu"rfnis nach
Identita"t besteht. Man mo"chte mit Fug und Recht nicht mit
schwammigen Begrifflichkeiten in einer namenlosen
Funktionierschablone verschwinden. Ich glaube mithin nicht, dass
diese gleichklingenden Metallbegriffe irgendetwas konturieren...
Wichtig ist ja vielmehr zu betonen, dass Information auch mit Buch
und mit Schrift zu verbinden ist, nicht "nur" mit Daten.
Vielen Dank fu"r den Link, da da auch noch andere interessante Sachen
bei sind... bei d. allgemeinen Tagungsflut u"bersieht man leider auch
so einiges.
A. Kustos, Hagen
Kramer, Stefan schrieb:
Von evtl. Interesse auch fuer deutsche "Information Professionals",
wo schon SLA CEO Janice Lachance von dieser erwogenen
Namensaenderung in ihrem Festvortrag bei der DGI-Online-Tagung (http://www.dgd.de/ProgrammOnlineTagung2009.aspx
) im Oktober berichtete ... daraus wird wohl also nichts:
http://www.libraryjournal.com/article/CA6711116.html
--
http://www.inetbib.de