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Re: [InetBib] Follow up: Bibliothekswissenschaft - quo vadis?



Uwe Müller schrieb:

Guten Morgen!

Sie haben Recht: Für den genannten Sammelband wird auf dem edoc-Server
keine eigene URN vergeben.

Und dann kann ich den halt auch schwerlich als Gesamtwerk katalogisieren.

Das geht auf das Objekt- und Dokumentmodell
zurück, das dem edoc-Server als elektronisches Volltext-Repository
zugrunde liegt

Klar.

und das mit der gebräuchlichen Katalogisierungspraxis in
klassischen Bibliotheken nicht an allen Stellen übereinstimmt.
Gegenstand der Betrachtung sind hier die elektronischen Volltexte der
einzelnen Publikationen. Ihnen werden entsprechend auch URNs zugeordnet.

Nun könnte man allerdings auf die verwegene(?) Idee kommen einen
"virtuellen Volltext" zu erzeugen, der eben die übergeorndete Ebene ist,
mehrere URN's enthält, die dann zu den Kapiteln verweisen. Quasi eine
ordentliche Containeraufnahme, dann analog mehrbändiger Werke.

Der Sammelband wurde auf der Ebene der einzelnen Beiträge erfasst, hier
gibt es jeweils einzelne Volltexte mit URL und URN. Der Sammelband
insgesamt liegt dagegen derzeit nicht als zusammenhängender Volltext
vor.

Muß er ja nicht. Das wäre nun IMHO wirklich auch nicht unbedingt so
sinnvoll alle PDFs zusammenzukopieren. Könnte sein dass das Resultat
etwas groß und unhandlich wird, ist aber ja auch nicht nötig. Anders als
bei einem Buch aus Papier brauche ich ja nicht genau ein Stück Hardware
das das Gesamte abbildet, ich kann das Buch ja virtuell zusammensetzen.

Genau genommen würde eine adäquate Katalogisierung in einem
Bibliothekssystem ebenfalls auf die einzelnen Beiträge abheben, die dann
auch ohne Probleme dauerhaft zitierbar bzw. erreichbar bleiben.

Ja. Vorausgesetzt in diesem Bibliothekssytem werden Aufsätze
katalogisiert (das wird aber dann ein anderes Problem; vorausgesetzt es
gibt ordentliche Selects kann ich damit gut und verstehe den künstlichen
Unterschied ja eh nur aus historischer Perspektive ;).

Aber: Dann findet Fr. Hauke ihren Sammelband nicht sondern muß die
Einzelteile suchen. Ihr Problem das Buch als solche in OA sichtbar zu
haben wird dadurch also faktisch nicht gelöst.

Aus edoc-Perspektive handelt es sich bei der Übersicht über alle Artikel des
Sammelbandes, wie sie sich hinter der URL
http://edoc.hu-berlin.de/miscellanies/umstaetter/ verbirgt, lediglich um
eine Sicht auf den gesamten Dokumentenraum, genauer: um einen Knoten in
der Browsing-Struktur des edoc-Servers.

Schon klar, ich weiß schon was Sie da machen, ich finde die Lösung aber
nach wie vor nicht schön, würde lieber sehen es gäbe eine übergeordnete
Aufnahme für den Gesamtband die dann wiederum eine URN erhält, damit
zitierbar und katalogisierbar ist. Diese übergeordnete Aufnahme sollte
dann die URNs der Einzeldokumente referenzieren.

Dass es sich dabei durchaus um eine herausgehobene Sicht handelt, steht
natürlich außer Frage. Und ich verstehe, dass Sie sich für die
Katalogisierung auch eine URN für den gesamten Sammelband wünschen.
Technisch ist das auch ohne Probleme realisierbar, und wir prüfen, ob
wir im Falle von Sammelbänden von der o.g. Annahme (URN bezieht sich
immer auf einen Volltext) abweichen und dort gesonderte URNs vergeben.

Wo man herauskommt wenn man die URN eingibt macht ja durchaus der eDoc
sowieso anders als jedes andere Repositorium. Nicht dass ich es generell
dumm fände, wenn eine URN direkt auf das PDF resolved statt auf das
Katalogisat, IMHO hat man bei OAI-PMH tatsächlich vergessen einen
Mechanismus zu schaffen mit dem man auch das PDF "harvesten" kann. (Na
ja, steht ja im Namen, und ist ja soweit auch mittlerweile fertig.)
Allerdings muß der edoc eine Lösung haben wenn ein Dokument aus mehr als
einer Datei besteht, sonst hat der edoc eigentlich interen ein echtes
Problem, da dann ganz viele Dinge nicht gehen.

Wenn man eine dauerhafte Langzeitverfügbarkeit im Auge hat, ist mit
dieser Lösung allerdings nicht wirklich viel erreicht. Denn solange der
edoc-Server besteht, sorgen wir ohnehin dafür, dass URLs wie
http://edoc.hu-berlin.de/miscellanies/umstaetter/ usw. zum gewünschten
und korrekten Ziel führen, auch wenn sich die zugrunde liegende
Dateistruktur usw. ändert. Dazu verwenden wir intern bereits einen
entsprechenden Resolver, der genau das bewerkstelligt.

Eben ihre index.php, aber schön ist das nicht, zumal die Teil ihres
Systems ist. Ohne das nachzubauen was der edoc da macht kann ich das
nicht mal irgendwohin portieren wenn ich das denn wollte. ;) Und sollte
edoc mal nicht mehr bestehen gäbe es noch die Einzelteile des Dokuments
aber die wüßten nicht wie sie sich zusammenfinden müssen.

Wenn der edoc-Server allerdings eines Tages (aus welchen Gründen auch
immer) seinen Betrieb einstellt, und die Dokumente durch eine andere
Institution, z.B. die DNB, bereitgestellt werden, lässt sich diese
Übersicht in der Form vermutlich kaum "retten".

Genau, und das ist einfach nicht gut.

Dazu müsste nämlich die
gesamte Software portiert werden, was im großen Maßstab vollkommen
unrealistisch ist. Da nützen dann auch URNs nicht mehr viel.

Jain. Wenn die TAs dann ein "is part of" und "belongs to" enthalten die
wieder permanent referenzieren geht das schon, sofern beide Felder etwas
enthalten was per Definition resolven muß. Wenn ein PI allerdings eine
endliche Lebenszeit hat (dann würde ich den nicht PI nennen ;) ist das
dann kaputt, in der Tat.

--

Kind regards,

Alexander Wagner
Subject Specialist
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52425 Juelich

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