Lieber Herr Ulmer,
rhetorische Spielchen sind immer nett, aber es geht um die Sache.
Dass Professor Reuß differenzierte Aussagen zur verfassungsrechtlich
en Situation des wissenschaftlichen Publizierens gemacht hat... Habe
n Sie da eine Fundstelle?
Das kleine Florilegium zur Edition der Kafka-Ausgabe hatte einen
Zweck, nämlich den, zu zeigen, dass Professor Reuß nicht in der heil
en Urheberrechtswelt lebt, die er derzeit lautstark fordert.
Ich selbst habe mit seinem Vorgehen bei der Kafka-Edition gar kein
Problem. Ich initiiere aber auch keine Heidelberger Appelle. Und der
freie Content? Ginge es nach einigen Verwertern, hätten wir eine 90-
jährige Schutzfrist post mortem auctoris. Dann wäre die Welt derzeit
um eine Kafka-Ausgabe ärmer ...
Abstrus finde ich übrigens Ihre Anmutung, irgendwelche Klagen gegen
Professor Reuß im Hinterkopf zu haben. Wäre ich böse, würde ich
sagen: Ich bin Bibliothekar, aber kein Ver... Aber lassen wir das. :)
Und kehren wir zu einer sachlichen Diskussion zurück ...
Sie hatten da so eine interessante Frage aufgworfen: "wenn
vollkommen unwidersprochen seit einiger Zeit das Diktum herrscht,
dass die einzige Währung der Wissenschaft die Sichtbarkeit oder die
Verbreitung ist."
Was sollte ein Wissenschaftler Ihrer Meinung nach denn anstreben, au
ßer Sichtbarkeit und Verbreitung?
Viele Grüße
Eric Steinhauer
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